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HUNDERTTAUSEND MAL WILLKOMMEN! – CAPE BRETON ISLAND

Malerische Insel zwischen Land und Meer


Noch liegt das Salz der Brandung in der Luft, dann taucht die Straße plötzlich in den dichten Wald ein, und man hat das Gefühl, hoch über dem Atlantik zu schweben. Der sogenannte Cabot Trail folgt der zerklüfteten, rauen Küste des wildromantischen Nordteils von Cape Breton Island auf atemberaubende Weise und zählt zu den schönsten Routen in den Maritimes.


Die Cape-Breton-Insel ist wegen ihrer Küstenszenerie beliebt bei Wanderern, doch die meisten kommen mit dem Auto.


Die in den Fels gefräste Straße ist außerhalb der Saison leer.

Ciad mile failte! – Hunderttausend Mal willkommen! Mit diesem gälischen Gruß empfängt man auf Cape Breton Island Besucher. Auch wenn die Insel durch eine Brücke mit dem Festland, der Provinz Nova Scotia, verbunden ist, scheint gerade hier das keltische Erbe besonders lebendig zu sein. Gelegentlich vernimmt man sogar den Klang von Dudelsäcken, und in den kleinen Fischerdörfern gehören zum Trocknen ausgelegte Fischernetze zum Bild. Das Meer war schon immer der alles bestimmende Faktor in Nova Scotia – kein Wunder bei über 7400 Kilometern zerklüfteter, wildromantischer Granitküste!

Die Scenic Route (Hwy. 19) im Norden von Cape Breton Islands erinnert an den legendären Seefahrer John Cabot (1450 bis 1499). Geboren in Italien als Giovanni Caboto war er einer der ersten Europäer, die 1497 auf dem nordamerikanischen Kontinent gelandet waren. In Diensten der britischen Krone erkundete und kartierte er die Küste zwischen dem heutigen Nova Scotia und Neufundland. 1499 machte sich Cabot erneut von Bristol auf den Weg nach Kanada, doch von dieser Reise sollte er nie mehr zurückkehren.

So blieben die hier lebenden Mi’kmaq-Indianer und einige portugiesische Fischer, die zwischen 1522 und 1570 ein Dorf bildeten, lange Zeit unter sich, bis die Franzosen auch hier erste Siedlungen gründeten. 1629 entstand Fort Sainte Anne als erster bedeutender französischer Posten, 1719 wurde die mächtige Fortress of Louisbourg errichtet, die als wichtigster Seehafen und Militärstützpunkt der Franzosen in Nordamerika diente. 1759 von den Briten zerstört, wurde die Festung 1961 als Freiluftmuseum wieder aufgebaut.

Neue Heimat der Schotten

Vielleicht waren es die sanften Hügel im Süden und das karge Hochland im Norden der Insel, das abrupt ins Meer abfällt, was vor allem schottische Siedler anlockte. Schließlich erinnerte diese Landschaft sie an ihre Heimat. Nachdem auch Cape Breton Island 1763 an die Briten fiel, siedelten sich mehr und mehr Schotten und Iren hier an. Sie stellen noch heute die Bevölkerungsmehrheit auf der etwa 1000 Quadratkilometer großen Insel. Der für Besucher interessante Teil liegt im Norden, wo sich auch der Cape Breton Highlands National Park ausbreitet.

Über fast 300 Kilometer schlägt der Cabot Trail einen großen Bogen um den Nordteil von Cape Breton Island. Vom größten Ort Sydney folgt er zunächst im Osten der Atlantikküste, bevor er im Norden den 950 Quadratkilometer großen Highlands National Park passiert. Die Route knickt dann nach Westen um, zum St.-Lorenz-Golf – und auch dieser Küstenabschnitt ist malerisch. Es geht vorbei an kleinen Fischerdörfern wie Chéticamp oder Belle Côte, in denen noch heute Französisch gesprochen wird.

Schließlich führt der Cabot Trail bei Margaree Harbour zurück ins Landesinnere; die Straße folgt dem gleichnamigen Fluss zum Bras d’Or Lake und dem dort liegenden kleinen Ferienort Baddeck.

Besuch bei Mister Bell

Hier lebte zwischen 1893 und 1922 Alexander Graham Bell, der unter anderem am 14. Februar 1876 das Telefon patentieren ließ. Über Bell und seine Erfindungen erfährt man mehr in der hier gelegenen Alexander Graham Bell National Historic Site. In anderen Ortschaften entlang dem Cabot Trail bekommt man Informationen über die ethnische Herkunft der Bewohner. So ist St. Ann’s Heimat des Gaelic College of Celtic Arts and Crafts, der einzigen keltischen Hochschule Nordamerikas. In Chéticamp dagegen lebt bis heute das französische Element in Sprache und Musik weiter, besonders während des Festival de l’Escaouette Ende Juli. Über die Geschichte der Region und ihrer Siedler informiert das North Highlands Community Museum in Cape North, der nördlichsten Gemeinde am Trail.


Auf Anhöhen öffnen sich weite Blicke.


In den Zentren lebt schottische Tradition.

TOP ERLEBNISSE

IM ZEICHEN DER KELTEN

Dudelsäcke und Schottenröcke, Highland Games und Fiddler, Square Dance und Bier – während des Celtic Colours International Festival auf Cape Breton Island steht in der ersten Oktoberhälfte alles im Zeichen der Kelten, vor allem ihrer Musik. Es gibt Konzerte, Ausstellungen, Workshops und andere Veranstaltungen auf der ganzen Insel. Besonders beliebt sind die Darbietungen im Colaisde Na Gàidhlig/Gaelic College in St. Ann’s, der 1938 gegründeten Hochschule.

https://celtic-colours.com, https://gaeliccollege.edu

WASSER, NICHTS ALS WASSER

Mitten auf Cape Breton Island breitet sich der Bras d’Or Lake aus. Auf einem Scenic Drive kann man den etwa 80 Kilometer langen und 30 Kilometer breiten See umrunden – Teile davon stehen als UNESCO-Biosphärenreservat unter Schutz. Zu Pausen laden die malerischen Orte am Ufer, wie Whycocomagh, Malagawatch oder Saint Peters, ein.

https://capebretonisland.com/destination/bras-dor-lakes-scenic-drive/

WEITERE INFORMATIONEN

https://capebretonisland.com

www.cabottrail.travel

Das Reisebuch Kanada

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