Читать книгу Das Reisebuch Kanada - Dr. Margit Brinke - Страница 29

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THEMA

DAS LAND MIT DEM AHORNBLATT

Kanadas wunderbare Flora und Fauna

Die Nationalflagge hat Stil: drei senkrechte Felder in Rot-Weiß-Rot mit einem roten Ahornblatt im Zentrum. Ein elegantes Symbol für das Land, dessen Bild in der Welt von seiner großen Natur geprägt ist. Zu diesem Bild gehören auch die scheinbar endlosen Wälder, von den tropfenden, moosbewachsenen Bäumen des Regenwaldes im Westen an der Pazifikküste über den kilometerweiten subarktischen Nadelforst im Norden bis zu den Mischwäldern im Osten, die im Herbst, im »Indian Summer«, in Farben zu explodieren scheinen, ehe die Blätter fallen. Hier ist der bekannteste Baum Kanadas, der Maple Tree (Ahorn) besonders weit verbreitet. Maples verfärben im Jahreslauf ihre charakteristischen Blätter besonders kraftvoll und leuchtend von Grün zu Gelb, Orange und Rot in allen Schattierungen. Daraus ist vor allem an der Ostküste eine fünfte Jahreszeit entstanden – eine zusätzliche, millionenwerte Touristensaison. Eine Ahornart, der Sugar Maple, liefert die Säfte, aus denen Ahornzucker und -sirup entstehen. Und natürlich ist es auch ein Zuckerahorn-Blatt auf Kanadas Flagge.


Ahorn-Zucker, ein Erbe der Ureinwohner


Ein Wapiti-Hirsch kreuzt den Trans-Canada-Highway.

»Bears and Berries« (»Bären und Beeren«) ist ein Slogan, der oft und gerne zur Beschreibung Kanadas gebraucht wird – zu Recht, denn an beidem mangelt es nicht nördlich des 49. Breitengrades, und Bären naschen gerne Beeren. Passenderweise gibt es auch eine dazu passende endemische Pflanze, die Echte Bärentraube (Red Bearberry). Sie wächst in arktischen und subarktischen Zonen, insbesondere im hohen Norden von Québec. Die Ureinwohner dieser Zonen hatten schon bemerkt, dass Bären gerade diese kleinen Früchte sehr schätzen.

Ginseng made in Canada

Nordamerika hat auch seine eigenen Ginseng-Pflanzen, deren Wurzeln von den Indianern schon immer als Medizin genutzt wurden, etwa gegen Erkältungskrankheiten. Der wilde Ginseng ist in Kanada und den USA selten geworden und steht unter Schutz. Aber »American Ginseng« kann auch kultiviert werden, und Ontario ist heute der größte Exporteur, Asien ist der Hauptmarkt.


Orcas, auch als Killerwale bekannt, vor der kanadischen Pazifikküste

Vielleicht noch attraktiver als die Flora ist für Touristen die Fauna: Kanada – das Land der Adler und Bären, der Moose und der Moschusochsen, der Wölfe und der Wapiti-Hirsche, der Rentiere (Caribous) und der scheuen Luchse (Canadian Lynx). Alle sind sie stattliche Vertreter der heimischen Tierwelt, doch als es 1975 galt, ein Tier als Nationalsymbol zu adeln, entschied sich Kanada für den bescheidenen Biber. 2002 wurde auch das – zumindest außerhalb seiner Heimat – kaum bekannte »Canadian Horse« zum Nationaltier gekürt. Das Kanadische Pferd, seit dem 17. Jahrhundert aus unzähligen Kreuz- und Querzüchtungen entstanden, gilt wegen der relativ wenigen Exemplare als gefährdete Spezies.

Touristen, die es in Kanadas Natur zieht, sind jedoch eher auf Bären erpicht: Schwarzbären mindestens, besser noch Grizzlys, und in Richtung Nordpol dann natürlich auch Eisbären. Auch Moose, die mächtigen nordamerikanischen Elche (Kanadas größte Landtiere), stehen hoch im Kurs. Und an den Küsten möchte man Wale sehen, am besten Orcas, die schwarz-weißen Killerwale, oder die weißen Belugas und die Narwale, die »Einhörner der Meere«.

Groß und bedroht: der Schreikranich

Schließlich sind da noch die »Big Birds« am Himmel. Der Weißkopfseeadler (Bald Eagle) ist zwar mit bis zu 2,50 Metern Flügelspannweite der Herrscher der Lüfte, aber diese Spezies haben sich die US-amerikanischen Nachbarn schon als Wappentier gesichert. Deutlich größer noch ist der Kanadische Schreikranich (Whooping Crane). Der bis zu 1,50 Meter hohe Vogel ist der größte Nordamerikas – und vom Aussterben bedroht.

Das gilt gewiss nicht für die in Millionen zählende Kanadagans (Canada Goose), die inzwischen in ganz Amerika anzutreffen ist. Die größten Exemplare wiegen mehr als sechs Kilo, sie scheuen den Kontakt mit Menschen nicht und sind oft aggressiv. In Städten und in der Landwirtschaft gelten sie häufig als Pest. Was der Popularität der Modemarke »Canada Goose« keinen Abbruch tut.

Nicht minder typisch kanadisch sind die artenreichen Loons (Seetaucher), deren weithin hörbarer Ruf den meisten Kanadiern wohl ebenso vertraut ist wie das Abbild dieser Vögel auf den goldfarbenen 1-Dollar-Münzen. Kanada zahlt mit »Loonies«.


Bären lieben Bearberries

Das Reisebuch Kanada

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