Читать книгу Heilen mit Lebensmitteln: Meine Top 10 gegen 100 Krankheiten - Dr. med. Franziska Rubin - Страница 5

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VON DER HEILKRAFT DER LEBENSMITTEL

In Ihrer Küche finden Sie jede Menge Heilmittel, für die Sie kein Rezept brauchen. Ihre Wirksamkeit ist oft seit Jahrhunderten, manchmal sogar seit Jahrtausenden erprobt, und manches ist heute wissenschaftlich erforscht. Inzwischen ist belegt, dass Ingwer gegen Übelkeit und Erbrechen hilft, und Honig tatsächlich ein Hustenstiller ist. Man hat die positive Wirkung von Haferkuren bei Diabetes nachgewiesen sowie krebsvorbeugende Substanzen in Kohlsorten oder Kurkuma entdeckt.

DER NATUR MIT NATUR HELFEN

Die innerliche oder äußerliche Anwendung von Hausmitteln hat viele Vorteile: Sie wirken schonend, wenn auch manchmal nicht ganz so schnell wie synthetische Medikamente. Sie sind unkompliziert in der Anwendung, günstig und man hat viele davon stets im Haus.

Wer immer gleich zur Tablette greift, nimmt seinem Körper die Chance, sich selbst zu helfen. Eine Fähigkeit, die uns das Überleben über Jahrtausende gesichert hat – ganz ohne synthetisch hergestellte Medikamente.

Es bedarf manchmal nur eines kleinen Anstoßes, um die eigenen Heilkräfte zu mobilisieren. Die Gewächse aus Feld, Wald und Flur waren bis in die Neuzeit die einzigen Arzneien, die den Menschen zur Verfügung standen. Die wohl umfangreichste Überlieferung natürlicher Heilmittel enthält ein ägyptischer Papyrus aus dem 16. Jahrhundert v. Chr., in dem etwa 700 tierische und pflanzliche Wirkstoffe dokumentiert sind. Von den Ägyptern ist bekannt, dass sie die antibakterielle Wirkung von Knoblauch und Zwiebeln nutzten, um beim Bau der Pyramiden Infektionskrankheiten zu verhindern. Auch die Griechen und Römer nutzten ihre heimischen Pflanzen, um zu heilen.

Ganz systematisch gingen Mönche im Mittelalter vor, indem sie Kräutergärten mit jenen Pflanzen anlegten, die sie zum Behandeln von Krankheiten brauchten. Es waren sozusagen die ersten pharmazeutischen Unternehmen. Die Beobachtungen und Beschreibungen der Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) über die Heilkräfte der Pflanzen sind bis heute von Nutzen. Paracelsus (1493 bis 1541) schließlich systematisierte in seinem Werk „Herbarius“ die heimische Heilpflanzenkunde. Durch genaue Beobachtung und Beschreibung der Pflanzen und ihrer Wirkung entwickelte sich die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) zu einer Erfahrungswissenschaft, die zunehmend naturwissenschaftlich vorging. Dazu zählten und zählen nicht nur Kräuter, sondern auch pflanzliche Lebensmittel, die von alters her zur Behandlung von Schmerzen, Wunden und Krankheiten genutzt werden. So wurden die wundheilenden Kräfte von Honigauflagen ebenso geschätzt wie die schmerzlindernde Wirkung von Kohlwickeln.

NATUR STATT CHEMIE

Heute sind über 100 000 Medikamente in Deutschland zugelassen. Jede Packungsgröße, Wirkstärke oder Darreichungsform zählt dabei als eigenständiges Arzneimittel, auch wenn der Markenname derselbe ist. Nimmt man die Wirksubstanzen, die in diesen Medikamenten zu finden sind (z.B. Acetylsalicylsäure) sind es 2 750. Rund die Hälfte aller Medikamente ist verschreibungspflichtig. Für viele Alltagsbeschwerden wie Erkältung, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme gibt es 33 657 frei verkäufliche Medikamente. Allerdings oft teuer und mit zahlreichen Nebenwirkungen. In vielen Fällen kann man seinen Geldbeutel, aber auch seinen Organismus schonen, indem man auf bewährte Hausmittel setzt und nicht bei jeder Unregelmäßigkeit des Körpers zur chemischen Keule greift.

MEDIZIN FÜR GROSS UND KLEIN

Hausmittel werden oft von Generation zu Generation weitergegeben. Viele sind seit Jahrhunderten, manchmal sogar seit Jahrtausenden überliefert. Diese altbewährten Anwendungen lindern bei akuten Erkrankungen oft relativ zügig die Beschwerden und stärken zusätzlich das Immunsystem. Bei chronischen oder schweren Erkrankungen leisten sie als Begleittherapie zur Hochschulmedizin gute Dienste. Sie mobilisieren Ressourcen und können so dazu beitragen, dass die Genesung schneller voranschreitet und weniger Medikamente eingenommen werden müssen. Wer zu Hausmitteln greift, tut selbst etwas für seine Gesundung, auch das wirkt heilsam. Bei Kindern haben Hausmittel noch eine weitere Dimension: Damit verbunden ist die Zuwendung der Eltern und das Vertrauen, dass diese (be-)handeln können und nicht panisch zum nächsten Notarzt eilen müssen.

Unter die Kategorie Hausmittel fallen allgemein Heilmittel, die ihren Ursprung meist in der Natur- beziehungsweise Pflanzenheilkunde haben. Die moderne europäische Naturheilkunde beruht auf der Lehre von Pfarrer Sebastian Kneipp. Diese basiert auf fünf Säulen: Heilpflanzen (Phytotherapie), Wasseranwendungen (Hydrotherapie), Bewegung, Ernährung und eine ausgewogene Lebensgestaltung (Ordnungstherapie). Kneipps Anliegen war es unter anderem, ein System zu entwickeln, das allen Menschen – unabhängig von der Größe ihres Geldbeutels – erlaubt, Krankheiten zu heilen oder wenigstens zu lindern und vorzubeugen. Kneipp selbst stammte aus ärmlichen Verhältnissen und hat vor diesem Hintergrund sein einzigartiges Konzept entwickelt: Mit den Mitteln der Natur die natürlichen Heilkräfte des Menschen anzustoßen, ihnen zu helfen, sich selbst zu regulieren. Ob Bäder, Güsse, Krautwickel oder Kartoffelkompressen, diese Hausmittel sind nicht nur äußerst wirksam, sondern auch ohne große Kosten und Aufwand durchzuführen. Wie der Begriff nahelegt, verwendet man dafür Zutaten, die schnell verfügbar sind, die man sozusagen zu Hause hat, meistens in der Küche.

MEINE KÜCHENAPOTHEKE

Lebensmittel, die man auf vielfältige Weise als Hausmittel einsetzen kann, finden sich in jeder Küche. Immer zur Hand: Salz und Öl. Fast immer im Haus: Zwiebeln, Kartoffeln und Zitronen. In den meisten Haushalten vorrätig: Haferflocken, Ingwer und Honig. Was sonst noch in meine Küchenapotheke gehört, kann man leicht besorgen: Kurkuma und Kohl. Mit diesen zehn Lebensmitteln plus Wasser können Sie sich nicht nur bei vielen Krankheiten helfen. Sie sind auch eine gute Möglichkeit Krankheiten zu verhindern. Nur ein paar wenige Beispiele: Tägliche Nasenspülungen mit Salz sind eine gute Prophylaxe, um das Eindringen von Schnupfenviren zu verhindern. Der regelmäßige Verzehr von Leinöl, Kurkuma und Knoblauch schützt die Gefäße und beugt so Arteriosklerose vor. Ölziehen verhindert Zahnfleischentzündungen. Wasseranwendungen stärken das Immunsystem und sind wirkungsvoll gegen Stress.

Heilen mit Lebensmitteln: Meine Top 10 gegen 100 Krankheiten

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