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Iráklion

Ungezügelter Wildwuchs am tiefblauen Meer, Stahl­beton, Staub, Hitze und damp­fender Asphalt. Die größte Stadt Kretas, Wirt­schafts- und Ballungs­zen­trum der gesamten Insel, glänzt nicht mit fein aus­geklügelter Stadt­planung, hier wird gebaut, was geht.


Im venezianischen Hafen von Iráklion

Mehr als 170.000 Kreter bevölkern heute die Stadt und ihre Außenbezirke, fast je­der vierte Bewohner der dünn besie­del­ten Insel wohnt also hier. Irák­lion ist eine Stadt voller Leben, noch dazu Dreh- und Angelpunkt des ge­sam­ten In­seltourismus. Ganze Heer­scharen von Touristen durchziehen die Stadt und ihre Um­gebung - Kreuz­fahrer, die nur schnell mal nach Knos­sós und ins Museum ge­schleust wer­den, An- und Abrei­sende, die auf Fäh­ren und Luftjets warten, Urlauber aus den großen Badehotels der nahen Strän­de, Kulturbeflissene und viele mehr. Täg­lich sind es zigtausende, die durch die nicht allzu große Altstadt pil­gern. Trotz­dem hat Iráklion Atmo­sphä­re, auch wenn aus der bewegten Ver­gan­genheit nicht viel erhalten ge­blie­ben ist: Antike Ruinen wurden nur an wenigen Stellen freigelegt, da die neu­zeitliche Stadt darüber gebaut wurde. Nach der Be­frei­ung von den Türken zerstörten die Kre­ter zudem alles, was an die verhasste Besat­zungs­macht erin­nerte, im Zwei­ten Welt­krieg voll­ende­ten deutsche und al­li­ier­te Bom­ben das Zer­störungswerk und ver­nich­teten gut zwei Drittel der Alt­stadt. Der fol­gende Wie­deraufbau ging ra­sant und un­kon­trolliert vor sich, auf Ästhe­tik und Be­wah­rung historischer Struk­tu­ren wurde kaum Rücksicht genommen.

Mit­telpunkt des alten Zentrums ist seit eh und je die Platia Venizelou mit dem Lö­wen­brunnen. Hier kann man in Ruhe einen Kaffee trinken und überle­gen, wie man die Stadt für sich „er­obern“ will - erfreulich ist dabei, dass die meisten Stra­ßen im Um­kreis in­zwi­schen als Fußgängerzonen aus­ge­wie­sen sind und zum ent­spann­ten Bum­meln einladen. Nur ein paar Schritte sind es etwa in die breite, von klas­si­zis­tischen Palästen gesäumte 25 Av­gous­tou Str., die zum Hafenkastell hin­unter­führt, in die Mark­tgasse oder die ge­schäftige Dedalou Str., die zum weit­läu­figen Elefthe­rias-Platz mit dem welt­be­rühm­ten Archäo­logischen Mu­se­um führt, das ei­ne ein­zig­artige Samm­lung mi­noi­scher Kunst besitzt. Als Fluchtpunkt vor dem Lärm der City bietet sich ein Bummel am Fi­scher­hafen mit dem imposanten ve­ne­zia­ni­schen Ka­s­tell und seiner lan­gen, meist wind­um­brausten Mo­le an. Und natürlich lässt niemand das nur we­nige Kilo­meter au­ßer­halb lie­gen­de Knos­sós aus: Pflichtbesuch in den gewaltigen Rui­nen des weltberühm­ten minoi­schen Pa­las­tes, elegante „Königssuiten“, leuch­ten­de Farbfres­ken, Jahrtausende al­te Trep­pen­fluchten - Sir Arthur Evans gewagt konstruier­tes „Dis­ney­land für Ar­chäo­logen“ ist seit Jahr­zehnten Garant für einen stän­dig an­wach­senden Touristen­strom.

Trotz allen Trubels und hektischem Ver­kehrsgesche­hen hat Iráklion also auch dem flüchtigen Besucher einiges zu bieten. Für die Kre­ter selbst bedeutet Iráklion vor allem die Chance zum wirt­schaftlichen Auf­stieg. Über die Hälf­te aller In­dustrie- und Hand­werks­be­trie­be sind hier konzentriert, zu­dem hat sich ein Großteil der Fakultäten der „University of Crete“ in den Au­ßen­bezir­ken der Stadt angesiedelt (Medi­zin, Mathe­matik, Physik, Bio­logie, Che­mie, Werk­stoff­wis­senschaf­ten, ange­wandte Mathematik und Computer­wis­senschaften). Die gut 10.000 Studen­ten prägen all­abendlich das Bild der In­nen­stadt und bevölkern die zahl­rei­chen Knei­pen und Cafés - ein fröhliches und sympathisches Bild.

Geschichte

In minoischer Zeit lag im heutigen Stadtgebiet von Iráklion nur ein kleiner Ne­ben­ha­fen von Knossós. Amnissós, weni­ge Kilometer östlich, war der ei­gent­li­che Ha­fen der Siedlung um den Mínos-Palast. Heute stehen dort nur noch ein paar be­schei­de­ne Ruinen (→ Östlich von Iráklion).

Erst in griechischer Zeit entstand die kleine Stadt Heraklea. Angeblich war sie nach dem sagenhaften Herakles benannt, der in Kreta den Stier des Mínos le­bend ein­ge­fan­gen und damit seine siebte Heldentat vollbracht hatte. Auch die Rö­mer, spä­ter die byzan­ti­ni­schen Eroberer, bewohnten die Hafen­stadt - ausgegraben wurde aus die­sen Zeiten bislang aber nur wenig.

Ins Licht der Geschichte rückt Iráklion 842, als die Sarazenen des Abu Hafs Omar (→ Ost­kreta/Palmenstrand von Váï) die Siedlung erobern. Sie um­ge­ben die Stadt mit Mau­ern und Was­sergraben - Rabd el Chandak, die „Burg mit dem Gra­ben“, nen­nen sie die neue Festung. Bis ins 10. Jh. gilt die Stadt als ge­fürch­te­tes Pira­ten­nest.

961 erobern die Byzantiner unter Nikephóros Phokás Rabd el Chandak und zer­stö­ren es völlig. Aber der Plan, die Stadt aufzugeben und stattdessen ein gut befes­tig­tes Kastell auf einem Berg in der Nähe zu errichten, scheitert an dem Wi­derstand der Einwohner und byzantinischen Kolonisten. So bleibt ih­nen nichts übrig, als die Stadt wieder aufzubauen und neu zu befestigen. Sie nennen sie, in Anlehnung an den sara­zenischen Namen, kurz Chandax.

An­fang des 13. Jh. wird das byzan­tinische Reich im vierten Kreuzzug auf­gerie­ben - die Ve­nezianer können Kreta dem geschwächten Byzanz für eine lächerli­che Sum­me abkaufen. Aus Chandax wird Cándia, ein neuer Name für die Stadt und gleich­zei­tig die ganze Insel. Die venezianische Herrschaft wird zur kulturel­len Blüte­zeit Irá­klions: Wirtschaft und Verwaltung werden von den Venezianern völlig um­or­ga­ni­siert, reiche Grundbesitzer werden per Ge­setz verpflichtet, Pracht­bauten in die Stadt zu setzen. Nach dem endgültigen Fall Konstantinopels flüchten ab 1452 by­zan­ti­ni­sche Intellektuelle und Künst­ler nach Kreta. Die Berg-Si­nai-Schule, da­mals wich­tigste Hochschule des christ­lichen Ostens, richtet in der Ekateríni-Kirche von Irá­klion eine Lehr- und For­schungsstätte ein. Doch die rigorosen Kolo­nialmetho­den der Ve­ne­zia­ner pro­vo­zieren immer wieder Auf­stände von Seiten der Land­be­völ­kerung.


Der venezianische Morosini-Brunnen im Herzen der Altstadt

Ab 1462 werden die Mauern von Cándia in einem gewaltigen Kraftakt ver­stärkt und um 1550/60 nochmals ausgebaut, denn die osmanische Inva­sion steht dro­hend am Ho­rizont. Die Befestigungen Cándias gehören jetzt zu den stärk­sten im Mit­tel­meer­raum. Trotz­dem beginnt nach dem Fall Chaniás und Réthim­nons im Mai 1648 die Belagerung - über 21 Jahre wird sie dauern, damit ist sie bis heute die längste Belagerung der Geschichte! Die Osmanen errichten südlich der Stadt ein riesiges Heerlager, von den Vene­zia­nern „Candia Nova“ genannt. Im­mer wieder rennen die osmanischen Türken an, treiben Gänge unter die Festung, belegen die meterdicken Mau­ern mit Dauer­feuer. Die Bela­ger­ten antworten mit Gegenminen, es kommt zu grauen­haften Kämpfen unter der Erde. Die gewonnenen Erkenntnisse über den Minenkrieg werden 1683 den Ver­tei­di­gern bei der türkischen Belagerung Wiens von Nutzen sein.

Beim Entsatzversuch einer franzö­si­schen Hilfsflotte explodiert am 24. Juli 1669 das Pulvermagazin des Admirals­schiffs „La Thérèse“, das Schiff sinkt (und liegt seitdem in 17 m Tiefe vor dem Hafen), der französische Groß­admiral Beaufort kommt ums Leben. Daraufhin ziehen die Franzosen wieder ab und andere Hilfstruppen, die vom aussichtslosen Kampf genug haben, meutern. Am 16. Sep­tember 1669 muss der venezianische Statthal­ter Fran­ces­co Moro­sini kapitulieren. Er er­reicht den freien Abzug sei­ner spärli­chen Trup­penreste, doch von den ehe­mals stolzen Mauern und Basti­onen sind nur noch Trüm­mer üb­rig. Die längste Stadt­belagerung der Neuzeit ist zu Ende, 30.000 Venezianer und über 137.000 Tür­ken haben sie mit dem Leben bezahlt, die getöteten Kreter wurden nicht gezählt.

Kre­ta steht damit unter osmanischer Herrschaft. Iráklion wird von den Kre­tern im Folgenden zwar Me­ga­ló­kastro (große Festung) genannt, verliert aber im­mer mehr an Bedeu­tung, da die Osma­nen Chaniá zur Verwaltungs­hauptstadt erheben.

Mit dem Abzug der Osmanen und der Unabhängigkeit Kretas 1898 erhält die Stadt zwar ihren ursprünglichen Na­men Heráklion (= Iráklion) zurück, aber erst 1913 mit dem An­schluss Kre­tas an Griechenland ihre frühere Be­deutung. Der Zustrom der grie­chischen Um­sied­ler aus der Türkei (→ Link) lässt ihre Bevölkerungszahl sprunghaft in die Hö­he schnel­len.

Im Zweiten Weltkrieg wird Iráklion durch deutsche und britische Bomber schwer zer­stört, die deutschen Trup­pen besetzen 1941 die Stadt und zie­hen erst 1944 wie­der ab (Chaniá bleibt bis Kriegs­ende 1945 in deutscher Hand). Nach dem Krieg las­sen Touris­mus, Indus­trie und Handel Iráklion schnell zur wichtigsten Stadt der In­sel wer­den. 1971 wird Iráklion wieder Haupt­stadt Kre­tas.

Sehenswertes

Iráklion ist eine Stadt mit reicher Ge­schich­te. Byzan­ti­ner, Venezianer, Tür­ken haben an ihr gebaut, zerstört und wieder aufge­baut. Viel davon blieb jedoch nicht erhalten, denn die Altstadt wurde im letzten Krieg durch Flie­gerbomben weitgehend verwüstet. Aus venezianischer Zeit ste­hen aber noch einige, z. T. aufwändig restaurierte Reprä­sentations­bauten und Kir­chen, be­son­ders reizvoll ist außerdem der Besuch des Ha­fen­kas­tells. Imposant zeigt sich auch die fast vollständig erhaltene veneziani­sche Stadt­mau­er, auf der Níkos Ka­zan­tzá­kis, der Schöp­fer des „Aléxis Zorbás“, begra­ben ist. Un­ter der Stadt liegen die Ruinen des antiken Heraklea, bei Neu­bauvorha­ben ist man immer wieder auf Grund­mauern gestoßen, doch wur­den sie bis­her fast alle überbaut.

Platia Venizelou und Umgebung

Ab­gesehen vom Hafenkastell und der Stadtmauer liegen die meisten vene­zia­ni­schen Relikte Iráklions nur einige Arm­längen von der zentralen Pla­tia Venizelou mit ihrem markanten Brun­nen entfernt. In den Cafés am Platz trifft man sich zu je­der Tages- und Nachtzeit.

Morosini-Brunnen (Löwenbrunnen): Was­ser zu beschaffen war immer eins der größ­ten Pro­bleme der Stadt. 1628 ließ der Statthalter Francesco Morosini des­halb ei­nen 15 km langen Aquä­dukt vom Berg Joúchtas (→ Link) in die Stadt bauen, End­stück war die­ser Brun­nen am zent­ralsten Platz Irák­lions. Doch die Ve­nezianer hat­ten nicht lange Freude daran, denn schon 40 Jahre nach der Fertigstellung muss­ten sie die Stadt den Osmanen über­geben, Kom­man­deur der letzten ve­ne­zia­ni­schen Truppen war der Neffe des Aquä­dukt­erbauers. Nach der Macht­über­nahme bausch­ten die Osmanen den zierlich-eleganten Was­ser­spender mit mächti­gen Auf­bau­ten zu einem gro­ßen Brun­nenhaus auf. Heute ist die ur­sprüng­liche ve­ne­zia­ni­sche Gestal­tung wie­derher­ge­stellt und eine zu den Olympi­schen Spielen von 2004 er­folgte Res­tau­rie­rung hat die Schönheit des Brun­nens wieder zur Geltung ge­bracht. Löwen stemmen eine große Scha­le, aus ihren Mäulern sprudelt Wasser dekora­tiv in Wasserbecken, deren Um­fas­sungs­mauern mit Re­liefs von Meer­jung­frauen und Meeresgöttern ge­schmückt sind, auch Euro­pa auf dem Stier ist mehrmals zu sehen.

Fußgängerzonen, Parks und Ruheräume in Iráklion

Weite Teile des Zentrums sind als Fußgän­ger­zonen ausgewiesen, so dass man in Ruhe bummeln und sich entspannen kann.

Fußgängerzonen: Die repräsentative 25 Avgoustou Str. vom vene­zia­nischen Ha­fen zum Morosini-Brunnen ist vollständig für den Ver­kehr ge­sperrt. Wei­ter­hin gibt es die Shoppingzeile Dedalou Str., die am Mo­rosini-Brun­nen beginnt und schnurgerade zum gro­ßen Eleftherias-Platz hin­über führt. Pa­ral­lel dazu ver­läuft die breite Dikeossinis Str., die erst kürzlich teilweise zur Fuß­gängerzone gemacht wurde, sowie die Adam Korai Str. mit Nachbarstraßen, die von zahlreichen Ca­fés ge­säumt sind. Weitere für den motori­sier­ten Ver­kehr gesperrte Bereiche sind die Marktgasse und ihre Sei­ten­wege, die Chandakos Str. mit der Kan­da­no­leon Str., die zum El-Greco-Park hin­über führt, natürlich der Platz am Mo­ro­si­ni-Brunnen selbst sowie Teile des großen Eleftherias-Platzes und der Ekaterini-Platz mit einigen Seiten­gassen.

Grünanlagen: Zentralste Grünanlage ist der El-Greco-Park, weiter­hin gibt es den Stadtpark Párko Georgiádi unterhalb der Vitouri-Bastion und auch die großen grü­nen Bereiche des Mauergrabens unterhalb des Eleftherias-Platzes bieten sich für einen Spa­zier­gang an.

Sonstige Ruhezonen: Wenig Verkehr herrscht meist in den Alt­stadt­gassen zwi­schen Chandakos und 25 Avgoustou Str. Eine fri­sche Brise weht auf der lan­gen Hafenmole beim Kastro Koúles, ideal für einen ausgedehnten Spazier­gang.

Kirche Ágios Márkos: Die schlichte roma­nische Kirche steht schräg gegen­über vom Morosini-Brunnen. Sie wurde 1239 erbaut und fungierte wahr­schein­lich wäh­rend der ge­samten vene­zia­ni­schen Epoche als Sitz des katholischen Erzbi­schofs von Kreta. Von den Os­ma­nen wurde sie später zeitweise als Moschee ge­nutzt, rechts ne­ben der Fas­sade steht noch versteckt der Stumpf eines Minaretts, er­richtet an­stelle des ab­ge­risse­nen Glo­ckenturms. Vorgela­gert ist eine säulen­ge­stützte Vor­halle. Das Längs­schiff wird von mächtigen Mar­mor­säulen mit gold­far­be­nen Kapi­tel­len getragen, links und rechts flan­kiert von Seitenschiffen, die durch Bö­gen abgetrennt sind. Beach­tens­wert ist auch die Holz­decke, von der zwei schwe­re hölzerne Leuch­ter he­run­ter­hängen. Der Innen­raum wird heute für wech­selnde Ausstellun­gen ge­nutzt.


Harmonische Fassade: die prunkvolle Kirche des Ágios Títos

Venezianische Loggia: Der ge­schmack­volle Renaissancepalazzo mit holzge­deck­ter Vorhalle, halb­rundem Innenhof und Arkaden­gängen steht etwas unter­halb der Platia Venizelou. Die Loggia wurde ebenfalls unter Mo­rosini er­rich­tet (1626-29), wahr­scheinlich nach Plä­nen des Architekten Fran­cesco Basi­li­cata, der in der Tra­di­tion des be­rühm­ten Andrea Palladio (1508-80) aus Pa­dua stand. Sie dien­te als Emp­fangs­halle und Repräsenta­tions­bau der Stadt­re­gie­rung, war außer­dem als „Clubhaus“ und Ball­saal der veneziani­schen Adeligen ein Mittelpunkt des ge­sell­schaft­lichen Lebens der städ­ti­schen Oberschicht. Die Osmanen brachten hier zu­nächst ihre Verwaltung unter, doch verfiel das Gebäude in diesen Zeiten immer mehr. Ihre einstige Be­deutung wird daran deutlich, dass die Italiener 1911 zur Welt­ausstellung in Rom einen maß­stabs­getreuen Nachbau der Loggia errichteten. Im Zweiten Welt­krieg wurde die Loggia fast völlig zer­stört, jedoch wieder vollstän­dig auf­ge­baut. Heute ist hier ein Teil der Ver­waltung von Iráklion un­tergebracht. Wer durch die Gän­ge schlendert, kann die kre­tische Bürokratie bei der Arbeit beo­bachten und den großen Rathaus­saal im ersten Stock betrachten, in der war­men Jahreszeit stehen die Tü­ren meistens offen.

Kirche Ágios Títos: Der prächtige Sak­ral­bau steht an einem freien Platz etwas un­ter­halb der Loggia. Die Kuppel und die orientalisch anmutenden Fein­arbei­ten an den Außenfassaden erhielt der als Moschee konzipierte Bau im 19. Jh. von den Tür­ken. Doch Ágios Títos ist viel älter.

Angeblich war es der Apostel Paulus, der seinen Wegbegleiter Titus (= Títos) als Missionar und sog. ers­ten „Bi­schof“ auf Kreta zurückließ, und zwar in Górtis, der da­maligen römi­schen Haupt­stadt Kre­tas (→ Link). Doch 824 lande­ten die Sa­ra­ze­nen in Süd­kreta und der Bischofs­sitz musste an die Nordküste verlegt wer­den. Um die Jahr­tau­send­wen­de wurde dann in Iráklion die er­ste Títos-Kirche errichtet. Im Lauf ih­rer Ge­schichte wurde sie immer wie­der zer­stört, aber auch stets neu aufge­baut, das letzte Mal 1869 von den Tür­ken, die sie zur sog. Wesir-Moschee um­bau­ten. Erst 1925 konnte sie wie­der zur grie­chisch-ortho­doxen Kir­che ge­weiht werden.

Vom Platz vor der Front hat man einen hervorragenden Blick auf die Fas­sade. Vor al­lem der reich ge­schmück­te Abschlussfries fällt auf, beim Rund­gang um den fast quadra­tischen Bau außerdem die elegant geschwunge­nen For­men der Mit­tel­fens­ter. Vom Minarett an der Süd­ost­ecke ist nichts mehr erhal­ten. Im auf­wän­dig aus­ge­s­tat­teten Innenraum zau­bern bunte Glas­fenster leuch­ten­de Licht­spiele in den Raum. Markante Blickpunkte sind der riesige Lüster und die reich ver­zierte Altar­wand mit fein geschnitzten Holzarbei­ten. Die Gemäl­de an den Sei­ten­wänden stel­len die wichtigsten Sze­nen aus dem Le­ben des heiligen Títos dar: die Landung auf Kreta, die Einset­zung als Bischof, der Emp­fang des berühmten Pau­lus-Briefes u. a. Damit auch die nötige An­schau­lichkeit gewährleistet ist, kann man den Schä­del des Bi­schofs Títos be­trach­ten. Links neben dem Vor­raum beher­bergt eine klei­ne Ka­pelle die wert­volle Re­li­quie unter einem Glassturz. Ein­gefasst von einem fili­gran verzier­ten Gold­be­häl­ter ist durch eine kleine Öff­nung die dun­kel­braune Schä­del­decke zu se­hen. Noch bis 1966 ruhte der hei­li­ge Kopf in Venedig - die Ve­ne­zia­ner hat­ten ihn bei der tür­ki­schen Erobe­rung 1669 vor­sichtshalber mitge­nommen.

♦ Tägl. 7-12.30, 16.30-19.30 Uhr, außer zur Zeit der Messen.

El-Greco-Park: schattige Oase im As­phaltdschungel, wenige Meter unter­halb vom Morosini-Brunnen. In der Mitte steht eine Bü­ste des Malers El Greco (→ Fódele).

Chandakos Str.: Die von der Platia Venizelou nach Westen abzweigende Gasse ist als Fußgängerzone ausge­baut. Sie führt abschüssig zum Meer hin­un­ter und mün­det in der Nähe des Histo­rischen Museums (→ Mu­seen). Hier fin­det man ei­nige Cafés, aber auch die be­kann­teste Iko­nenma­lerin der Stadt (→ Link). Rech­ter Hand kommt man in die en­gen Gas­sen der Alt­stadt, wo einst türki­sche Häu­ser mit den ty­pi­schen Holzer­kern („Ki­os­kia“) standen, heute sind sie alle verschwunden.

Dedalou Str.: Die geschäftige Präsen­tierzeile der Stadt beginnt gegenüber vom Mo­ro­sini-Brunnen und führt als Fußgängerzone zum großen Elef­the­rias-Platz hinüber. Hier liegen die mo­dernsten Läden der Stadt, die Iráklion durch­aus das Flair einer modernen west­lichen Großstadt geben. Zu dem Fuß­gängerbe­reich gehören auch die nörd­lich abzweigende Perdi­kari Str. und die parallel lau­fen­den Straßen Adam Korai, Milatou und Androgeo, die mit populären Bars und Ca­fés ein Zen­trum des abendlichen Lebens bil­den.

Eleftherias-Platz und Umgebung

Die weitläufige Anlage des „Frei­heits­platzes“ mit hohen Palmen und Eu­ka­ly­p­tus­bäumen prä­sen­tiert sich mit den eigentümlich abge­schrägten Me­tall­lam­pen eher großzügig als schön. In der Platzmitte erhebt sich das Denkmal des un­be­kannten Soldaten. Am hinte­ren (östlichen) Ende fällt die hohe vene­zianische Stadtmauer steil zum ehemaligen Gra­ben vor der Mauer ab. An der Nord­seite steht das äußer­lich schlichte Ar­chäologische National­museum mit sei­ner welt­berühmten mi­noi­schen Sammlung (→ Museen).

Píli Agiou Georgiou (Saint George Gate): Im großen Durchgang des restau­rierten Stadttors an der Ikarou Str. (Leoforos Ikarou) unterhalb vom Eleftherias-Platz finden gelegentlich Aus­stel­lun­gen statt, auch ein schöner türkischer Brunnen ist dort erhalten. Derzeit ist die Anlage leider geschlos­sen (Stand 2020).

Leoforos Dimokratias, Stadtpark und Vitouri-Bastion: Ein Bummel auf der Ausfallstraße nach Osten, auf der man nach Knossós und zur New Road kommt, führt nach wenigen Metern an einer Bastei vorbei, auf der sich das über­le­bensgroße Bron­ze­denkmal von Eleftherios Venizelos (→ Geschichte) er­hebt. Auf der anderen Straßenseite liegt der Stadtpark Párko Georgiádi mit dem Mo­nument des Nationalen Wider­stands, das an die große Frei­heits­geschichte der Kreter erin­nert, beson­ders an den Zweiten Welt­krieg mit der Schlacht um Kreta (→ Link).

Nach Süden flankiert die Stadtmauer den Park entlang des Parodos Pediados bis zur Vitouri-Bastion. Am Südende des Parks liegt auf der Platia Proskopon ein Kinderspielplatz. Be­nachbart kann man auf ei­ner steilen Treppe in den ehe­maligen Gra­ben nördlich vor der Stadtmauer hi­n­un­ter­steigen, der heute als kostenloser Park­platz genutzt wird. Durch die Porta Ke­noúria, auch bekannt als Jesus Gate (Píli tou Iisóu) (→ Link) gelangt man wieder in die Innen­stadt.

Marktgasse und Umgebung

Der Markt ist ein zentraler Punkt des heutigen Iráklion. Die lebhafte Basar­straße be­ginnt nur ein paar Schrit­te oberhalb vom Morosini-Platz an der Ampelkreuzung und zieht sich die 1866 Str. entlang bis zum Kornarou-Platz. An den zahlreichen Ständen wird jedoch nur noch wenig Obst und Ge­müse verkauft, die meisten wen­den sich mit Olivenöl, Kräutern und In­sel­gewürzen, Lederwaren, Ta­schen, Sou­ve­nirs, Badesa­chen und an­de­ren Arti­keln ausschließlich an Touristen. In einer Sei­ten­gasse am Ende rechts fin­det man einige Fischhändler. Zum Aus­ruhen gibt es ver­schie­dene Taver­nen und Ouzerien (→ Essen & Trinken).

♦ Mo-Fr 8.30-14.30 Uhr, außer Mo und Mi auch nachmittags 17-20.30 Uhr, Sa 7-14.30 Uhr, Souvenirläden ganztägig.

Platia Kornarou: Blickfang auf dem Platz am Ende der Marktgasse ist ein elegantes türkisches Brunnenhaus mit weit ausladendem Ziegeldach. Gleich da­ne­ben steht der venezianische Bembo-Brunnen (be­nannt nach dem Stifter) vom En­de des 16. Jh., be­ste­hend aus einem altrömischen Sarko­phag und ei­ner kopflosen rö­mi­schen Sta­tue aus Ala­baster, die in Ierápetra gefunden wurde.

Ekaterini-Platz

Gleich drei Kirchen stehen auf diesem großzügig konzipierten Platz westlich der Markt­gasse.

Die Kathedrale Ágios Minás vom Ende des 19. Jh. ist Bischofs­sitz und größte Kir­che der Insel - ein prächtiger Kup­pelbau im griechisch-by­zan­ti­ni­schen Stil mit zwei Glockentürmen, vie­len Simsen und reichen Steinmetz­ar­bei­ten. Blick­punkt im dämmrigen Halbdunkel des Kirchenschiffs ist der gewal­ti­ge Gold­leuch­ter unter der Kup­pel, ge­schmückt mit byzantini­schen Dop­pel­ad­lern und Hei­li­genbil­dern. Darü­ber blickt der Pantokrator Jesus Chris­tus auf die Gläubigen herun­ter. Wände und Ge­wöl­be sind mit Fres­ken zum Leben Je­su bemalt - modern stili­siert, aber wie in allen kre­ti­schen Kir­chen nach den strengen orthodoxen Regeln der by­zan­tinischen Ikonogra­fie.

Et­was unterhalb der Kathedrale steht das kleine, meist verschlossene zwei­schif­fige Kirch­lein Ágios Minás mit einer prachtvollen, golddurch­wirk­ten Iko­nostase aus dem 18. Jh.

Die mehrfach überkuppelte Kirche Agía Ekateríni Sinaïtón (Kirche der heiligen Ka­tharina von Sinai) mit Neben­kapelle wurde 1555 erbaut. Sie dient nicht mehr als Kir­che und beherbergt eine bedeutende Sammlung von Iko­nen aus dem 15. und 16. Jh. (→ Museen).


Das Kástro Koúles kann seit Kurzem wieder besichtigt werden

Venezianischer Hafen

Geht man vom Morosini-Brunnen die 25 Avgoustou Str. hinunter, gelangt man zum malerischen Fischerhafen mit dem markanten venezianischen Kastell Koules. Die benachbarte, nach Norden ausgerichtete Promenade ist oft starkem Wind ausgesetzt.

25 Avgoustou Str.: Die klassizistisch geprägte Straße verbindet das Stadt­zen­trum mit dem Hafen und ist für den motorisierten Verkehr gesperrt. In den Palästen des 19. und frühen 20. Jh. findet man Ban­ken, touristische Anbie­ter wie Au­to­vermieter und Reise­büros, außer­dem die Büros der wichti­gen Fähr­linien und Flug­ge­sell­schaften. Benannt ist sie nach ei­nem Massaker der Türken an der Zivilbe­völ­kerung von „Megalókastro“ (so wurde Irá­kli­on da­mals genannt) im Au­gust 1898.

Platia 18 Anglon: Der Kreisverkehr am Hafen ist nach den 17 englischen Sol­da­ten und dem englischen Konsul benannt, die beim Massaker im Au­gust 1898 von den Türken getötet wur­den. Dieses Ereignis läutete die Be­freiung von der Fremd­herrschaft ein. Im vor­ge­lagerten Hafen­becken fli­cken Fischer ihre Netze, leider dröhnt stän­dig der Ver­kehr vor­bei.

Venezianische Arsenale (Venetiká Neória): Landeinwärts der viel be­fah­ren­en Ufer­straße sind noch Reste der alten Stadt­befestigung und mäch­tige, fast turm­hohe Lagerhal­len er­halten. In vene­zia­nischer Zeit hat­ten sie direkten Zu­gang zum Was­ser und dien­ten als „Ga­ra­gen“ und Re­pa­ra­turdocks für die Kriegs­flotte der Serenis­sima.

Kástro Koúles: Das eindrucksvolle Kastell auf der Mole, von den Vene­zia­nern „Rocca a Mare“ genannt, steht am Beginn einer langen Mole, die die Ein­fahrt in den alten Hafen schützt.

Das wuchtige Bollwerk mit meter­di­cken Mau­ern, hohen Zinnengängen und je einem marmornen Markuslöwen an Nord- und Südseite erbauten die Vene­zianer 1523-40 anstelle einer frühe­ren Fes­tung, die 1304 durch ein Erdbeben zerstört worden war. Es ist nur ein winzi­ger Teil der ehe­ma­ligen Gesamt­anlage der Stadtbefestigung, deren Größe man da­mit vielleicht in et­wa erahnen kann. Die Festung Cándia galt als stärk­ste Fes­tung im Mittelmeer, bis die Türken Mitte des 17. Jh. Iráklion fast 22 Jahre lang syste­matisch mit Dauerbe­schuss be­legten und keinen Stein auf dem ande­ren ließen. Später nutzten die Türken Kástro Kóules als Gefängnis für kretische Rebellen, vor allem während des Aufstands des Daskalojánnis von 1770 (→ Link).

Im Inneren vermitteln breite Gänge mit Rund­bögen, eisenbeschlagene Holz­türen und düstere Gewölbe mit Licht­schäch­ten und winzigen Schieß­scharten das Urbild ei­ner mittelal­terli­chen Burg. Zu den Ausstellungs­objek­ten gehören vor allem visuelle Dar­stellungen zur Baugeschichte und zur Belagerung durch die Osmanen. Aus­führlich thematisiert wird dabei der Unter­gang des französischen Ad­mi­rals­schiffs „La Thérèse“, der 1669 die Nie­derlage der Venezianer einläutete (→ Link). Der Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau entdeckte das Wrack 1976 zwischen Iráklion und der vor­ge­lagerten Insel Día. Neben den sterb­lichen Überresten von 300 Men­schen konnten zahlreiche Funde wie Ka­no­nen, Kanonenkugeln und Schiffs­teile geborgen werden, die nun z. T. male­risch im Kastell drapiert sind, wie auch Dutzende von Amphoren, die Cousteau in Schiffs­wracks bei der Insel Día fand (→ Link). Eine breite Rampe führt in den großen Innenhof hinauf. Dort kann man die Zin­nen­mau­er ent­lang­lau­fen, den Stumpf ei­nes Mi­na­retts besteigen und den herrlichen Blick über Irá­klion und den Hafen ge­nießen.

♦ Mi-Mo 8-19 Uhr, Di geschl., Eintritt ca. 4 €, bis 25 und über 65 J. 2 €.

Hafenmole: Wer will, kann vom Kastell aus noch bis zur äußersten Spitze der Kai­mauer weitergehen. Selbst während der Mittagshitze weht hier meist eine küh­le Brise, teils auch heftiger Wind, und auf den mächtigen Wellenbrechern kann man sich wun­derbar son­nen.

San Pietro (Ágios Pétros): Diese impo­sante dominikani­sche Kloster­kirche aus dem 13. Jh. steht an der Uferstraße west­lich vom Hafen (Karte). Im 17. Jh. wurde sie von den Türken zur Moschee um­gebaut. Lange war sie nur als Ruine erhalten, in den letzten Jah­ren wurde sie aber vollständig res­tauriert und in­stand gesetzt. Der große Innenraum wird für Ausstellungen genutzt, zuletzt konnte man hier in auf­wändiger Mosaik­technik herge­stell­te Ikonen modernen Datums be­trach­ten (Eintritt frei).

Im Umfeld und am Meeresufer schräg gegenüber wurden historische Rui­nen freigelegt.

Venezianische Stadtmauer

Der gewaltige, 3 km lange Mauer­gürtel mit sieben groß ange­legten Bastionen zieht sich um die ganze Innenstadt. Er folgt in Teilen dem Ver­lauf ei­ner frü­he­ren byzantinischen Mauer, die aller­dings von der heutigen Platia Elefthe­rias aus quer durch die heutige Innen­stadt entlang der Dedalou Str. zum Morosini-Brun­nen und von dort ent­lang der Chandakos Str. zum Wasser verlief und abgerissen wurde. Reste dieser älteren Mauer hat man an der Chandakos Str. entdeckt. 1462 be­gan­nen die Venezia­ner mit der Verstärkung der alten Befestigungen, 1550-60 ließ der Verone­ser Star­architekt Mi­chele Sanmicheli das mächtige Ver­tei­di­gungs­werk in seinem heute noch be­ste­hen­den Ausmaß errichten. Eine ri­go­rose Arbeits­pflicht ermög­lichte dies: Jeder Kre­ter im Alter von 14 bis 60 Jahren musste eine Woche pro Jahr an der Mauer arbei­ten, außerdem zwei Stein­quader oder stei­nerne Ka­no­nen­kugeln mitbrin­gen.

Heute sind Mauer und Bastionen mit windzerzausten Pinien und verdorrtem Ge­strüpp teilweise dicht bewachsen, Spazierwege führen an manchen Stel­len durch die Wildnis. Unterhalb der Platia Eleftherias und der Vitouri-Bastion kann man den begrünten Gra­ben begehen. Schönstes Tor ist die Porta Chaniá im Westen, das so ara­bisch wirkt, dass die BBC hier einen Spielfilm über Jerusa­lem gedreht hat. Eben­falls ein­drucksvoll ist die mit Stein­metz­arbei­ten verse­hene, tunnel­ähnliche Porta Kenoúria neben der Jesus-Bas­tion - sie ist das neueste Tor der Stadt­mauer und wird deshalb auch „New Gate“ genannt.

Marengo-Bastion und Kazantzákis-Grab: Die südlichste Stelle der Be­fes­ti­gung kann man vom Zen­trum aus in etwa 15 Fußminuten erreichen. Hoch oben auf der Bastion liegt Níkos Kazant­zákis begraben (1883-1957), welt­be­kannt geworden durch seinen „Aléxis Zórbas“, der aber nur eines seiner vielen Wer­ke war. We­ni­ge Meter entfernt liegt auch seine Frau Eléni, die 2004 im Alter von hundert Jah­ren verstorben ist. Ein schmuckloser Grab­stein mit einem schlich­ten Holz­kreuz und einer kleinen Bronzetafel, auf der das Wort „Friede“ in verschiedenen Sprachen ein­graviert ist - das ist alles, was auf die letzte Ru­he­stätte Kazan­tzákis' hinweist. Hin­ter den Häu­sern der Stadt lugt das Meer hervor, land­ein­wärts erhebt sich der sa­gen­um­wobene Joúchtas (→ Link), dessen Pro­fil verblüffend einem schla­fen­den Men­schen ähnelt. Angeb­lich ruht dort Göt­ter­vater Zeus.

Kazantzákis war nicht nur Schrift­stel­ler, sondern auch Minister und ist bis heute eine der populärsten Persön­lichkeiten der jün­geren kretischen (und grie­chi­schen) Ge­schichte. Ge­stor­ben ist er am 26. Oktober 1957 in Frei­burg im Breisgau an der asi­a­ti­schen Grippe. Iráklion ehrte ihren gro­ßen Sohn am 4. November mit einer Toten­messe in der Ka­thedrale des heiligen Minás und einem anschließenden Lei­chen­zug zum Grab auf der höchsten Bastion der Stadt.

Archäologisches Nationalmuseum

Das bedeutendste Museum Kretas prä­sentiert sich seit einigen Jahren im neuen, moderneren Gewand. Von der Jung­steinzeit bis zur römi­schen Beset­zung gibt es eine überwältigende Zahl von Exponaten, den Schwer­punkt bilden aber natürlich die Minoer und ihre Kultur.

Zahllose Highlights sind an­spre­chend präsentiert, vom Diskos von Festós bis zur Schlan­gengöttin, vom Stierkopf bis zum Sarkophag von Agía Tríada und auch die herr­lichen Wand­fresken aus dem Palast von Knossós sind hier zu finden.

Mu­se­ums­didaktisch hat sich mit der Renovierung einiges geändert. Waren vorher die berühmtesten Stücke expo­niert in nummerierten Vitrinen ausge­stellt, sind sie jetzt unter thematischen Ober­begriffen wie „Handel und aus­län­dische Ein­flüs­se“, „Re­ligion“ oder „Pro­duktion“ eingebettet in den Kon­text ihrer Zeit und wer­den bis auf we­nige Aus­nahmen nicht mehr gesondert her­vor­gehoben.

Die Kul­tur der Minoer ist runde 3500 Jahre alt, wesent­lich älter also als die an­ti­ken Hel­lenen und Römer. Was bis heute entdeckt wurde, ist nicht mehr als die sprich­wört­liche Spitze des Eis­bergs. Das mei­ste ist unwieder­bringlich zer­stört, ge­plün­dert, verbrannt oder liegt noch tief im harten kretischen Boden ver­bor­gen, oft un­ter bis heute be­wohn­ten Sied­lungen und Städten (z. B. Ar­chá­nes und Chaniá). Die archäo­lo­gische Samm­lung in Iráklion kann so nur einen Ein­druck von der Viel­falt und dem Reich­tum vermitteln, der damals auf die­ser In­sel ge­herrscht ha­ben muss.


Im Mittelpunkt des Interesses: das minoische Stierspringerfresko

Um einen Bezug zu den Ge­brauchs­ge­gen­ständen, Schmuck und Hausrat der Mi­noer zu finden, sollte man es nicht mit dem Be­such der Ausstellung be­wen­den lassen, son­dern zusätzlich auch ei­ni­ge der Fund­stellen besuchen, z. B. Knos­sós oder Fes­tós, diese ur­al­ten Pa­läste ei­ner in vie­lem bis heute rät­sel­haf­ten Zivilisa­tion.

Öffnungszeiten April bis Okt. tägl. außer Di 8-20 Uhr (Di ab 10 Uhr); übrige Zeit tägl. außer Di 8-18 (Di ab 10 Uhr). Eventuelle Änderungen unter odysseus.culture.gr.

Ein­tritt ca. 12 € (Nov. bis März 6 €), Senioren über 65 J. sowie Schül./Stud. und Pers. von 6 bis 25 J. aus Nicht-EU-Län­dern 6 €, freier Ein­tritt für Pers. bis 25 J. und Schül./Stud. aus EU-Län­dern.

Fo­togra­fie­ren ohne Blitz er­laubt, Stativ ver­boten. Tel. 2810-279000.

Kombiticket mit Knos­sós April bis Okt. (drei Tage gültig) ca. 20 €, für Schül./Stud. aus Nicht-EU-Län­dern 10 € (im Winter 12 €/6 €).

Online-Ticket unter etickets.tap.gr

Freier Eintritt Nov. bis März am ersten So im Monat, außerdem am 6. März, 18. April, 18. Mai, European Cultural Heri­tage Day (letzte Sept.-Woche) und am 28. Okt.

Besichtigung: Die Sammlung ist chro­no­logisch aufgebaut. Im Erd­ge­schoss lie­gen zwölf Säle, die z. T. nur durch Pfeiler ge­trennt sind, weitere im Ober­geschoss, wo vor allem die berühmten Fresken von Knossós alle Bli­cke auf sich ziehen. Einige besonders markante Ex­po­nate sind im Folgenden hervor­gehoben.

Erdgeschoss

Neolithikum, Vorpalastzeit und Alt­pa­last­zeit (7000-1700 v. Chr.), Saal 1 bis 3: Die Funde aus Neolithikum/­Jung­stein­zeit (ab 7000 v. Chr.) und Vor­pa­last­zeit (2600-1900 v. Chr.) wurden vor allem in Gräbern und Kult­höhlen ent­deckt, die Stü­cke der Altpalastzeit (1900-1700 v. Chr.) stammen dagegen haupt­säch­lich aus den frü­hen Palästen von Knos­sós und Mália und den Gipfel­heilig­tümern. Die Kul­tur Kre­tas stand damals schon auf hoher Stufe: Die Insel war dicht besie­delt, die er­sten Pa­läste und Städte entstanden, Handel und Hand­werk florier­ten.

Die frü­heste Keramik wurde noch ausschließlich mit den Händen ge­fer­tigt, doch dank der Erfindung der Töp­fer­scheibe konnten in der Alt­palastzeit bereits diffizi­le Ke­ra­mik­gefäße her­ge­stellt werden, dabei wurde der sog. „Kamá­res-Stil“ kreiert - auf den schwar­zen Untergrund von Gefäßen und Va­sen wur­den mit weißer und roter Far­be die vielfältigsten Muster und For­men ge­malt. Dieser Stil gilt als der schöns­te des vorge­schichtlichen Grie­chen­lands, benannt ist er nach einer Höhle am Süd­hang des Psilorítis, wo man die größ­te Menge der schwarz­grundigen Ke­ra­mik ent­deckt hat.

Weiterhin gibt es hier prächtige Schnabelkannen, hauchdünnen Gold­schmuck, Schwer­ter, Sie­gel­steine, gro­ße Amphoren und Vasen, zahllose klei­ne Kera­mik­fi­gu­ren und -tiere so­wie Kultfigürchen (Ido­le) aus Marmor, Alabaster und Elfen­bein.

Saal 1 Viel beachtet ist die Vitrine mit den umfang­reichen und teils erstaunlich modern wirkenden Schmuckstücken aus Gold und Halbedelsteinen (Vitrine 12).

Saal 2 Bei der umfangreichen Keramik fällt z. B. die originelle Votivschale mit Tier­her­de und Hirt im Inneren auf (Vitrine 14).

Die Bienen von Mália (Vitrine 19) sind das vielleicht schönste Schmuckstück der Mi­noer - ein goldener Anhänger mit zwei Bienen aus der Nekropole Chrisso­lák­kos bei Mália (→ Link). Die Insekten fül­len gerade ei­nen Tropfen Ho­nig in eine schei­ben­för­mige Wabe.

Saal 3 Eindrucksvoll und gut erhalten sind die Schwerter, von denen eines einen Knauf aus Elfen­bein besitzt, sowie das Zepter, das an einer Seite wie ein Pantherkopf, auf der ande­ren wie ein Beil geformt ist (Vitrine 24).

Höchst filigran sind die Rhytons (Trink-/Spendegefäße) in Vitrine 26.

Die bis zu 1 m hohen Prunkva­sen im Kamáres-Stil stammen aus Knos­sós und Festós, z. T. sind sie groß­artig erhal­ten, z. B. der Frucht­ständer mit wei­ßen, plasti­schen Blü­ten an Rand und Fuß (Vitrine 35).

Neupalastzeit/Jüngere Palastzeit (1700-1450 v. Chr.), Saal 4 bis 8: Nach der großen Katastro­phe von 1700, die alle Pracht­bauten der In­sel zerstört hat­te, wurden die Palä­ste noch prunk­voller aufgebaut. Die mi­no­ische Zivilisa­tion war bis ca. 1450 v. Chr. auf ihrem Höhe­punkt und hier finden sich so welt­bekannte Attraktionen wie der Diskos von Festós, die Schlangen­göt­tin­nen und das Stier­sprin­gerfresko. In die­se Epo­che gehören auch die far­ben­präch­tigen Wandfresken der Minoer (→ Ober­geschoss).

Saal 4 Ein Holzmodell von Knossós ver­anschaulicht die Größe und Viel­fältigkeit des Palastes.

In Archánes (Hinterland von Iráklion) wurde das große Hausmodell aus Ton gefunden, zwei­stöckig mit Lichtschacht und Terrasse. (Vitrine 36).

Ein­zigartig sind die Fayence-Plättchen, die die Häuser der Minoer im Miniformat dar­stel­len (Vitrine 37). Sehr detailliert sind Fens­ter, Mauer­werk und Lichtschächte dargestellt.

Eine ungewöhnliche Arbeit ist das in Knos­sós gefundene Spielbrett aus Elfen­bein mit Ein­lege­arbeiten aus Bergkristall, Sil­ber, Gold und Glasmasse (Vitrine 39). Das Spiel ähnelt dem heu­tigen Tavli-Spiel.

Eindrucksvolle Tongefäße im „Meeresstil“ zei­gen u. a. einen Oktopus, der mit seinen Fang­ar­men die Flasche umschlingt (Vi­trine 43).

Saal 5 Die ungetümen Gewichte aus Kupfer, die als Zahlungsmittel verwendet wurden, trug man angeblich auf den Schul­tern (des­halb die leicht gebogenen Sei­ten), ge­fun­den wurden sie im Palast von Agía Tri­áda (Vitrine 50).

Die beiden minoi­schen Schrifttypen sind auf Täfelchen erhalten (Vitrine 52). Die frühe Linear-A-Schrift ersetzte die Hie­ro­gly­phen­schrift (→ Diskos von Festós) und ist wie diese bisher nicht ent­rät­selt. Die spä­tere Li­near-B-Schrift wurde während der Zeit der myke­ni­schen Herrschaft auf Kre­ta be­nutzt und konnte entziffert wer­den. Es han­delt sich bei diesen Täfel­chen um den Teil ei­ner Inventar­liste des Pa­lastes von Knossós.

Der Diskos von Festós

In einem allein stehenden Glaskubus in Saal 5 (Vitrine 51) nimmt der be­deu­tendste Fund aus dem Palast von Festós einen Ehren­platz ein. Die Ton­schei­be von 16 cm Durchmesser mit spi­ral­förmig von innen nach au­ßen ver­lau­fen­den Hie­r­oglyphen wurde 1908 ge­fun­den und stammt aus der Zeit zwi­schen 1700 und 1600 v. Chr. Die insge­samt 45 Zei­chen wurden mit Stem­peln in den noch wei­chen Ton ge­drückt - ein frühes Bei­spiel vor­an­tiker Druck­kunst. Man er­kennt Köpfe mit Helm­bü­schen, Gestalten, Vögel, Blu­men und an­de­re einfa­che Symbole - aber bis heute ist der Diskos nicht ent­zif­fert! Nicht einmal über den mut­maßlichen Inhalt des beid­seiti­gen Textes ist man sich einig - viel­leicht eine Art sakraler Hymnus, da man einen Re­frain zu erkennen glaubt. Jedes Zeichen be­deutet eine Silbe, die Wör­ter sind mit sen­krechten Stri­chen von­einander ge­trennt.


Saal 6 Das Modell eines Stierspringers aus Elfenbein steckt auf einem dünnen Pla­s­tik­stab frei in der Luft, um die Bewe­gung zu demons­trieren (Vitrine 63).

Das auffallende Stierspringerfresko gibt Anlass zu Spe­kulationen (Vitrine 60). Allem Anschein nach war der Stier den Minoern heilig und die Stier­springer tra­ten im Rah­men von Stier­spie­len auf. Sie warteten auf den an­stür­men­den Koloss, packten ihn im letzten Mo­ment an den Hörnern und schwangen sich in ei­nem ho­hen Salto auf seinen Rücken (→ Link).

Auf Goldblech (Ummantelung eines Schwert­griffs) ist die zirkusreife Leistung ei­nes Akro­ba­ten eingepresst: Er beugt sich so weit zu­rück, dass der Kopf die Füße be­rührt. (Vitrine 61).

Ein besonderer Hingucker sind auch die mäch­ti­gen Dop­pel­äxte aus dem Mégaron Nírou, ei­ner mi­no­ischen Villa in Kokkíni Cháni (öst­lich von Irá­klion). Die Doppelaxt war den Mi­noern hei­lig.

Saal 7 Die Schnittervase aus Agía Triáda in Form eines Straußeneis (die untere Hälfte wur­de rekonstruiert) hat eine eigene Vitrine. Sie besteht aus Steatit und zeigt einen langen Zug von Erntearbeitern, begleitet von Musi­kern, viel­leicht eine Dank­prozes­sion (Vitrine 75).

Höchst eindrucksvoll sind auch die filigran gear­beiteten Mini-Doppeläxte aus Gold (Vitrine 65).


Die Schlangengöttin

Saal 8 Berühmt ist der Stierkopf aus Stea­tit, nur die rechte (dunklere) Seite (in der Drauf­sicht links) ist echt, der Rest wur­de er­gänzt (Vitrine 79). Er diente vielleicht als Kult­ge­fäß für Blutopfer - im Genick ist eine Ein­guss­öff­nung, im Maul der Aus­guss. Mit dem Op­fer stimmte man die Stier­gottheit gnä­dig. Das Au­ge besteht aus Bergkristall und Jas­pis, die Nüs­tern sind mit Perlmutt um­ge­ben, die ver­gol­de­ten Hörner sind er­gänzt.

Die voll­bu­sigen Schlangengöttinnen (oder Pries­terinnen) stam­men aus den unterirdi­schen Schatzkam­mern des Zen­tralheilig­tums von Knossós und sind zum Symbol der minoi­schen Kul­tur gewor­den (Vitrine 83). Schlan­gen galten den Mi­noern als hei­lig. Die eine Figur hält sie hoch über dem Kopf, bei der ande­ren winden sie sich um den Kör­per. Auch hier fällt wieder die eigen­ar­ti­ge Tracht auf: wei­ter, langer Rock, ext­rem en­ge Mie­der, der Busen gänzlich un­be­deckt.

Auch der legendäre Ring des Minos hat hier seinen Platz gefunden (Vitrine 78). Ihm wird große Bedeutung bezüglich der mi­noi­schen Re­li­gion zugesprochen, weshalb er un­ter dem Stich­wort „Epiphany“ (Er­schei­nung des Gött­lichen) firmiert. Der Ring ist 3500 Jahre alt und war einer hochge­stell­ten mi­noischen Per­sön­lich­keit, viel­leicht ei­nem Kö­nig, ins Grab mit­ge­ge­ben wor­den. Auf sei­ner ova­len Fläche sind äu­ßerst filigran ein­gra­viert: ein Hü­gel­heiligtum in der Mitte, rechts eine klei­ne schwebende und eine sit­zen­de weib­liche Fi­gur (Gott­hei­ten?), wei­ter­hin zwei Frau­en, die in Bäu­men klettern (Baum­kult), und unten ein Boot, das von einer myt­hischen Gestalt (Gottheit?) ge­ru­dert wird. Zwei ähnli­che Ringe, die an ver­schiede­nen Orten Grie­chen­lands ge­funden wur­den, be­kräftigen die Bedeutsamkeit der Darstellung.

Der Ring wurde bereits 1928 von ei­nem Jun­gen in einem Grab südlich von Knossós ge­fun­den. Sein Vater übergab ihn dem Dorf­pries­ter, der ihn Sir Ar­thur Evans ver­kaufen wollte. Man wurde sich jedoch nicht han­del­s­einig, sodass sich der Priester in den 30er Jahren deswegen erneut an die Ar­chäo­logen Nikolaos Platon und Spy­ri­do­nas Marinatos wandte. Die beiden Wis­sen­schaft­ler waren sich jedoch über die Echt­heit des Rings uneinig, so blieb er weiter­hin beim Pries­t­er. Erst 2002 wurde er end­gül­tig als echt er­kannt.

Nachpalastzeit (1450-1300 v. Chr.), Saal 9 bis 12: Die Nachpalastzeit war die Spätzeit des Palastes von Knos­sós, denn als ein­zig­er der gro­ßen Paläste wurde er nach der rät­selhaften Ka­tas­tro­phe von 1450 noch einmal be­wohnt, und zwar von my­kenischen Ein­wan­derern. Die minoische Kultur war je­doch im Nie­der­gang. Es wurden ein­fa­chere Ma­terialien ver­wendet, Sche­ma­ti­sie­run­gen häuften sich, die grö­bere my­ke­ni­sche Kunst über­deckte oder kopierte die ehe­ma­lige Origi­nalität. Zu sehen sind u. a. Schrifttafeln, Grab­pithoi, Grabbei­gaben, Helme und Schwer­ter, Vasen und Schmuck, auch ein paar minoische Stücke haben sich hierher verirrt. Ein Höhepunkt sind die Sarko­phage in Saal 12.

Saal 10 Der prächtige Lederhelm mit auf­genähten Eberzäh­nen ist ein typisch my­ke­nisches Stück. (Vitrine 105), anmutig und höchst künstlerisch ist die Ala­bas­tervase in Form einer Tritonmuschel (Vi­trine 109).

Der Sarkophag von Agía Triáda

Der bedeutendste aller Sarkophage in Saal 12 ist von einer Glas­vitrine umgeben. Er stammt et­wa von 1400 v. Chr. und besteht aus Kalkstein, damit ist er der ein­zige Stein­sarkophag, der je auf Kreta gefunden wur­de. Er ist über und über be­malt, wobei die Fresken besonders gut er­hal­ten sind. An den beiden Längssei­ten sind kul­tische Hand­lungen dargestellt. Auf der ei­nen ein Stier­opfer - das Tier liegt ge­fesselt auf ei­nem Altar, da­runter zwei wei­tere Op­fer­tie­re, dahinter ein Flöte spie­len­der Mu­si­kant, rechts wäscht sich ei­ne Prieste­rin die Hän­de. Auf der anderen Sei­te links Pries­te­rin­nen - eine hat ei­ne Tragestange mit Kör­ben auf der Schulter, die an­dere gießt das Blut des ge­op­fer­ten Stieres in ein Ge­fäß zwi­schen Dop­pel­äx­ten. Rechts brin­gen drei Män­ner dem To­ten, der vor sei­nem Grab steht, Kälber und ein Schiff.


Saal 11 Große Kultidole aus Ton mit zy­lin­d­rischen Röcken, hoch erhobenen Hän­den und ei­genartigem Kopfschmuck mit Mohn­kap­seln, letztere wurden angeblich bei religiö­sen Ritua­len als Stimulans ver­wendet (Vitrine 117).

Saal 12 Eine eindrucksvolle Reihe minoi­scher Tonsarkophage nimmt den Großteil des Raumes ein, gefunden wurden sie in mehreren Nekropolen. Die Minoer bestatte­ten darin ihre Toten mit auf der Brust ge­kreuzten Armen und angezogenen Beinen.

Archaische und klassische Zeit (900-400 v. Chr.), Saal 26 und 27: Die archaische Zeit (700-600 v. Chr.) ist vor allem durch ihre Monumentalkunst bekannt, ori­gi­nä­res Kunstschaffen existierte da­mals auf Kreta nicht mehr. Aus­ge­stellt sind auf Kreta gefundene Groß­skul­p­tu­ren so­wie Köpfe aus Marmor, sie stam­men vor allem aus Górtys, der da­ma­ligen römi­schen Inselhauptstadt. Zu den Prunkstücken der Klassik gehört am Ende des Saales 27 die Skulp­turen­gruppe Pluto und Perse­phone (Seraphis/Isis) mit dem drei­köpfi­gen Hund Cerberus, dem Wächter der Unterwelt.

Obergeschoss

Minoische Fresken, Korridor: Im brei­ten Korridor vor den Aus­stellungs­sälen sind die Reste der farben­präch­tigen Wand­fresken zu sehen, die das In­nere des Palastes von Knossós und ver­schie­dener an­de­rer Pa­läste und Vil­len schmück­ten. Sie stammen fast aus­schließlich aus der Neu­palast­zeit (1700-1450 v. Chr.).


Im Korridor der Fresken

Streng genommen muss man eigent­lich von Wandmalereien und nicht von Fres­ken spre­chen. Die Minoer pinselten ihre Farben nämlich nicht auf den noch feuch­ten Wand­verputz (al fresco - ital. = im Feuch­ten), wie es für echte Fres­ken­ma­lerei notwendig ist, sondern auf den be­reits trockenen Gips­belag. Wäh­rend sich „al fresco“-Malerei, die vor allem die ita­lienischen Re­naissance­künst­ler meis­terhaft einsetzten, un­trenn­bar mit dem Grund ver­bin­det und für Jahr­tau­sen­de dauerhaft kon­serviert ist, blätterten die mi­noi­schen Gemälde bald ab. So blie­ben nur karge Reste der teilweise über­lebens­gro­ßen Dar­stel­lun­gen er­halten. Schon im Auftrag des Entdeckers Sir Arthur Evans (→ Knos­sós) ging der Schweizer Künst­ler Gillieron An­fang des 20. Jh. in müh­samer Kleinar­beit daran, die ehema­ligen Gesamtkompo­si­tionen der Wand­bilder zu re­kon­struieren. Mit gro­ßer Akribie er­schloss er aus den spär­lichen Origi­nal­frag­menten die ur­sprüng­li­chen, groß­flächi­gen Wand­ge­mäl­de. Dem heu­tigen Be­trachter scheint es kaum mehr vorstell­bar, wie man aus den oft nur hand­tellergro­ßen Stücken me­ter­ho­he Figu­ren herleiten kann. Doch Gillieron konn­te aus dem Ver­gleich des gesam­ten erhal­tenen Mate­rials ge­wis­se, im­mer wie­der­keh­rende Re­gel­mä­ßig­keiten ablei­ten, die für alle Bilder zu­trafen und so die feh­len­den Teile schlüs­sig er­set­zen. Aller­dings wird mitt­lerweile in der For­schung vie­les davon in Frage gestellt - vor allem der „Prinz mit den Lilien“ ent­stammte wohl mehr der Fantasie von Evans, denn er setzte die Gestalt des Priester­königs aus Teilen mehrerer Bil­der zusammen. Immerhin soll die be­tö­ren­de Farben­pracht der Fresken authen­tisch sein. Auf den Original­stücken ist davon allerdings nur noch ein schwa­cher Ab­glanz zu entde­cken - die re­kons­truierten Teile über­strah­len sie bei weitem.

Thematisch sind hauptsächlich Natur­szenen und Kulthandlungen dar­ge­stellt, Män­ner sind meist rot gemalt, Frauen haben weiße Haut. Üppiger Naturalis­mus, Freu­de an Farbe und Fan­tasie kenn­zeich­nen die Bilder - ein auffallender Ge­gen­satz zu den streng stilisierten Fres­ken der Ägyp­ter, von denen die Mi­noer diese Tech­nik an­geblich übernommen ha­ben.

An der Nordwand sieht man Frag­mente des Prozessions­kor­ri­dors aus Knossós. Im Ori­gi­nal sollen es 500 (!) Fi­gu­ren gewesen sein, die sich in lan­gen Reihen auf die zen­tral ge­malte Prin­zessin oder Göttin zu­be­weg­ten. Sie halten Ge­fäße in der Hand, am Ende steht der bekannte Rhy­ton­trä­ger, von ihm ist sogar der Kopf er­halten.

An der gegenüberlie­genden Wand trägt der sog. Prinz mit den Lilien einen Len­den­schurz und einen Kopfschmuck aus Lilien. Mit der Hand zieht er ein nicht erhaltenes Wesen hinter sich her, vielleicht einen sog. Greif, der die Macht des Mínos verkörperte (→ Link). Es wird spekuliert, dass es sich dabei um den Priester­könig von Knossós handeln könnte, doch die Darstellung des Prin­zen wird von der Wissenschaft stark in Frage gestellt. Die Lilienkrone, die Evans ihm aufs Haupt setzte, stammt z. B. wohl von einer Göttin oder Sphinx.

An derselben Wand hängt das wun­der­bare Fresko Drei Blaue Damen.

Die kleine Pariserin aus dem Piano Nobile in Knos­sós ist eins der berühm­testen Fres­ken des Palastes. Es stellt eine Pries­te­rin dar, wie man an dem kul­tischen Kno­ten im Haar erkennt. Die Ausgräber sahen aber in ihr eine junge attraktive Frau, die sie sich am besten in Paris, dem da­ma­li­gen Zent­rum von Eleganz und Mode, vor­stel­len konn­ten.

Griechisch-römische Abteilung, Saal 14 bis 25: Die umfangreiche Sammlung umfasst Stücke von der geometrischen über die archaische bis zur klassischen, hellenistischen und römischen Epoche (10.-1. Jh. v. Chr.). In der geometrischen Epoche (900-650 v. Chr.) verschmolzen mi­noische, grie­chi­sche und orien­ta­lische Einflüsse mit­ein­an­der, eine eigent­lich kretische Kunst gab es nicht mehr. Die Keramik war wuch­ti­ger und strenger als bei den Mi­noern, teil­weise abge­mildert durch die ver­spiel­ten orien­talischen Motive.

Saal 17 Die großen, gehämmerten Bronze­schilde am Ende des Saales (Vitrine 171/172) thematisieren den Geburtsmythos des Zeus und wurden in der Idäischen Höhle oberhalb der Nída-Hochebene gefunden (→ Link).

Saal 18 Hier fällt ein kleiner, runder Schrein auf, in dem eine Gottheit mit erhobenen Hän­den steht, beobachtet durch eine Öffnung in der Decke von zwei Menschen, davor liegt ein Hund, wahrscheinlich der Wächter des Heilig­tums (Vitrine 183).

Saal 19 Viel beachtet ist die kleine Vase, die ein Liebenspaar in kindlich-naiver Darstellung zeigt, das gerne als Theseus und Ariadne bezeichnet wird (Vitrine 193)

Weitere Säle In Saal 20 ist der Mosaik­boden einer römischen Villa in Chersónissos ausgestellt. In Saal 21 beeindruckt die große Sammlung Münzen, sowohl kretischen wie nicht-kretischen Ur­sprungs. In Saal 22 steht die ausdrucks­starke Bronzestatue ei­nes Ju­gend­lichen aus hellenistischer Zeit, der - wohl wegen seines frühen Todes - Schmerz und Trauer ausstrahlt. Saal 23 zeigt schließlich einen Teil der umfangreichen Privatsammlung des Arztes Dr. Giamalakis von der prä­histo­rischen Zeit bis zur Moderne, darunter zahl­reiche minoische Siegelsteine.

Außenbereich, Museumsgarten

Bei der Renovierung des Museums wur­den die Grundmauern der Kirche des ehemali­gen venezianischen Klos­ters San Francesco aus dem 13. Jh. frei­gelegt, sie sind im östlichen Außen­bereich zu sehen. Hier lebte als Mönch einige Zeit der spätere Gegenpapst Alexander V. (→ Link). Das Kloster wur­de unter den Osmanen in eine Moschee um­gewandelt, später durch Erd­beben beschädigt und 1937 schließ­lich abgerissen.

Historisches Museum

Die Sammlung schließt zeitlich an das Archäologische Museum an und be­her­bergt eine Vielzahl von Stücken aus der kretischen Geschichte - vom Früh­chris­ten­tum über die byzan­tinische, ve­ne­zianische und os­ma­ni­sche Epoche bis zum 20. Jh., darunter sogar zwei klei­ne Gemälde des be­rühmten „El Greco“ - die beiden ein­zi­gen, die Kre­ta besitzt.

Un­ter­ge­bracht ist das Museum im herr­schaftlichen Haus der Familie Kalokerinos aus dem 19. Jh., das west­lich vom venezianischen Hafen direkt an der Uferstraße steht. Mitte der 1990er Jahre wurde ein Seitenflügel in mo­derner Glasarchitek­tur ange­baut, in dem sich auch der Eingang befindet. Es gibt 23 Raumeinheiten, zwei Säle für Wechselausstellungen und ein Café.

♦ April bis Okt. Mo und Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 11-17 Uhr, Di geschl. Eintritt ca. 5 €, Schül./Stud. u. Senioren über 65 J. ca. 3 €, Kinder unter 12 J. frei. Tel. 2810-283219, www.historical-museum.gr.

Erdgeschoss

Saal Kalokerinos: Der erste Raum ist be­nannt nach den ehemaligen Besit­zern des Palastes, die ihn für die Ein­richtung des Mu­seums gestiftet haben. Anhand his­to­ri­scher Land­karten, Fotos und Do­ku­men­ta­tio­nen wird die Stadt­geschichte und -ent­wicklung er­läu­tert. Dekorati­ver Blick­fang ist das an­schau­liche Modell der Stadt Candia (Irák­lion) während der ve­ne­zia­ni­schen Blü­te­zeit im 17. Jh., Maß­stab 1:500. Per Knopf­druck kann man sich die ein­zel­nen Bauten und Se­hens­wür­dig­keiten mit Punkt­schein­wer­fern erhellen las­sen.

Saal der Töpferwaren: Keramik von der Archaik über Byzanz bis zu vene­ziani­schen, ara­bi­schen und türkischen Stücken.

Frühbyzantinische, spätbyzan­tini­sche und venezianische Sammlung: Reliefs, Mosaike, Grabsteine, Skulp­turen, Kapi­telle, Inschrif­ten, Wappen u. m., vieles aus Marmor.

Erster Stock

Münzsammlung: Umfassende Samm­lung von der frühchristlichen Zeit (5. Jh.) bis heu­te, Mün­zen, Me­daillen, Banknoten usw.

Byzantinische Kapelle: Rekonstruk­tion der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Panagía-Kapelle aus Kardoulianós (bei Kastélli) mit Gewölbe­fresken des 16. Jh.

Saal Doménikos Theotokópoulos: Ne­ben liturgischen Geräten und Ikonen aus by­zan­tinischer und nach­byzanti­ni­scher Zeit hän­gen hier zwei Original­gemälde von El Gre­co: „Taufe Christi“ (1567) und „Blick auf den Berg Si­nai mit Ka­tha­ri­nen­kloster“ (1570).

Historische Sammlung (1669-1913): Die osmanische Epoche ist mit religiö­sen wie säkularen Relikten ver­treten, z. B. Wand­in­schriften, Orna­mente, Ar­chi­tek­tur­objekte und Urkunden.

Aus­führ­lich thematisiert wird der kre­tische Freiheitskampf im 19. Jh.: Ge­mälde und Fotos der Re­vo­lu­tions­füh­rer, Waf­fen der damaligen Zeit, au­ßer­dem eine histo­rische Flagge mit der be­rühm­ten Parole „éno­sis í thánatos“ - Ver­ei­ni­gung mit dem grie­chi­schen Mut­ter­land oder Tod! Dazu der Schreib­tisch, die Uni­form und das Gemälde Prinz Georgs von Grie­chen­land. Er war der Bru­der des Kö­nigs von Grie­chen­land und wur­de nach der Be­freiung von den Türken 1898 von den Groß­mächten als Hoch­kom­mis­sar über Kre­ta eingesetzt.

Obergeschoss

Zweiter Welt­krieg: Effektvoll platziert hän­gen hier groß­for­matige Fotos von der Schlacht um Kre­ta zwischen briti­schen Ver­teidigern und deut­schen Fall­schirm­sprin­gern und der an­schlie­ßen­den Beset­zung der Insel. Historische Film­ausschnitte ge­ben ein­drucksvolle Ein­blicke in die Zeit, dazu gibt es Uten­silien, wie z. B. Fall­schirm und Ver­pfle­gungssack der An­grei­fer, außerdem Waf­fen und Hab­selig­kei­ten von Solda­ten und kretischen Partisa­nen.

Saal Emmanouíl Tsouderós: Das Ar­beits­zimmer des aus Kreta stam­menden Pre­mier­mi­nis­ters und Gelehr­ten (1882-1956) mit vie­len wert­vol­len Do­ku­men­ten, u. a. Brie­fe von Chur­chill, de Gaulle und Roo­se­velt.

Saal Níkos Kazantzákis: Höchst ein­drucksvoll ist das Ar­beits­zim­mer von Kazan­t­zá­kis, in dem er von 1948 bis 57 in An­ti­bes (Süd­frank­reich) schrieb. Mit den Ori­gi­nal­mö­beln wur­de es exakt nach­gestal­tet. Schlicht, fast spart­a­nisch wirkt es - gro­ße Bü­cher­re­ga­le, Schreib­tisch und Stuhl, dazu per­sön­liche Stü­cke des Dich­ters. Im Vor­raum Ma­nu­skrip­te, Druck­fahnen und Erst­aus­ga­ben seiner Wer­ke in zahlrei­chen Spra­chen.

Ethnografische Sammlung: Den Schluss­punkt setzt eine Kollektion kre­ti­scher Web­ar­beiten - Trachten, leu­ch­tend bun­te Tep­pi­che, Spitzen, Sticke­reien und di­verser Haus­rat. Frauen­figuren tra­gen die Trachten von Anógia und Kritsá, bei­des Orte, die für ihre jahr­hundertlange Hand­ar­beitstradition berühmt sind. Inmit­ten der Websachen hängt auch eine Vi­tri­ne mit wun­der­schön ge­schnitzten Lyren, den ty­pi­schen Sai­ten­ins­trumenten Kre­tas, dazu er­tönt die Lyra von Ross Daly (→ Link). Wei­terhin gibt es zahl­reiche historische Fotos und die Re­kons­truk­tion ei­nes tra­di­tionel­len bäu­er­li­chen Wohn­raums mit Originaldecke, Bett, Web­stuhl und Kamin.

Naturhistorisches Museum Kretas

Das 1998 von der Universität eröff­nete Mu­seum hat seinen Platz in einem frü­he­ren Elektrizitätswerk an der Sofokli Venizelou Avenue direkt am Meer (Karte), man erkennt es schon von Weitem an sei­nem grü­nen Dach. Das Gezeigte wirkt ein wenig bruch­stück­haft, vor allem Kin­der werden aber ihren Spaß haben.

Kernbereich des Museums sind die lebensgroßen Dioramen, die dem Besu­cher die Flora und Fau­na Kretas, des griechischen Festlands und des Meeres na­he brin­gen. Dar­ge­stellt werden die Lebens­räume Phrygana, Macchia, Wälder, Nass­ge­biete, Höhlen, Ber­ge, felsige und sandige Küsten sowie ihre jewei­ligen tie­ri­schen Be­wohner als Original­präpa­rate, z. B. die „Rana creten­sis“, ein en­de­mi­scher See­frosch, ver­schie­dene Geckos, die Balkani­sche grü­ne Eid­echse (die größ­te kre­ti­sche Eid­echse), mehrere Schlan­gen- und Skor­pi­on­arten, aber auch zahl­rei­che Vö­gel und Fi­sche und die be­kannten Mönchs­robben „Monachus monachus“, von de­nen noch geschätzte 600 Exem­plare existieren, die meisten in der Ägäis. Ergänzend gibt es auch einige Ter­rarien mit le­ben­den „Objekten“, vor allem ein­hei­mischen Ech­sen (Schlan­gen, Ei­dech­sen, Skinke).

Kinder beeindrucken sicherlich vor allem die animierten Dinosaurier­modelle im Un­tergeschoss, die z. T. furcht­erregende Laute von sich geben, sowie der Urelefant „Deinotherium Gigan­teum“, von dem Fossilien auf Kreta entdeckt wurden.

Eben­falls im Untergeschoss wird in einem nachgebauten Klassenzimmer ein Erdbeben si­mu­liert - bekannter­maßen ist Kreta stark erdbeben­gefähr­det. Schul­klas­sen fin­den sich hier oft ein, denn in diesem Klassen­zimmer kann den Schülern gut vermit­telt wer­den, wie man sich bei einem Beben ver­halten muss. Im „Discovery Center“ können die kleinen Forscher dann noch Wasserschild­kröten beob­achten und im Sand nach Dino-Knochen buddeln.

In einem großen Seitenraum im Erd­geschoss finden zudem jährlich wech­selnde Aus­stellungen statt.

♦ Mo-Fr 9-17, Sa/So 10-18 Uhr, Eintritt ca. 7,50 €, 4-18 u. über 65 J. 4,50 €. Tel. 2810-324366, www.nhmc.uoc.gr.

Ikonenmuseum in der Agía-Ekateríni-Kirche

Der Innenbereich der ehe­mali­gen Klos­terkirche am Ekateríni-Platz (→ Link) ist schlicht und stilsicher ge­staltet. Das Museum widmet sich hauptsächlich der Iko­nen­kunst des 15. und 16. Jh., wo­bei die Stücke von Ángelos Akontátos aus dem frü­hen 15. Jh. einen gro­ßen Raum einnehmen. Die wich­tigs­ten Werke sind jedoch die in einem ex­ponierten Rundbau in der Mitte aus­ge­stellten sechs Gemälde von Mi­chaíl Damas­kinós, ei­nem der bedeu­tendsten Schüler der sog. „Kretischen Schule“ (→ Ka­s­ten), dem über hundert Ikonen zugeschrie­ben werden. Er arbei­te­te in der zwei­ten Hälfte des 16. Jh. u. a. in Venedig und brach­te von dort völlig neue Mal­tech­ni­ken auf die Insel Kreta. Virtuos kom­bi­nierte er das neue perspek­ti­vi­sche Raum­gefühl und den le­ben­digen Na­tu­ra­lis­mus der ita­lie­ni­schen Früh­renais­sance mit byzan­ti­nischen und kre­ti­schen Sti­lelemen­ten, deren For­men­ka­non seit Jahr­hun­derten festgelegt war. Ergänzt wird die Samm­lung durch venezianische Skulp­turen und religiöse Artefakte (Ge­wän­der, frühe Buchdru­cke, Manu­skripte usw.).

♦ April bis Okt. tägl. 9.30-19.30 Uhr, übrige Zeit 9.30-18 Uhr, Eintritt ca. 4 €, unter 18 J. frei. Tel. 2810-336316.

Kretische Schule

Als Konstantinopel 1453 von den Türken erobert wurde, flüch­te­ten viele Wis­senschaftler und Künstler aus dem Zentrum der öst­lichen Welt nach Irá­k­lion. Sie begründeten auf der venezianisch beherrschten Insel die sog. Kretische Renaissance, die erst durch die türkische Eroberung im 17. Jh. jäh un­terbrochen wurde. Die Agía-Ekateríni-Kirche wurde 1555 er­baut und ent­wi­ckelte sich als Klosterschule der „Mönche des Berges Si­nai“ zur wich­tigs­ten Hoch­schule des Ostchristentums. Studienfächer wa­ren Theo­lo­gie, Phi­lo­sophie, Literatur, Rhetorik, Recht und Malerei. Berühmte Per­sönlichkeiten wurden hier ausgebildet: Bekanntester Vertre­ter der Iko­nen­ma­lerei war Mi­chaíl Damaskinós. Sein Schüler war wahr­scheinlich der be­rühmte Do­méni­kos Theotokópoulos aus Fódele, besser be­kannt unter dem Künst­ler­na­men „El Greco“ (→ Westlich von Iráklion), und auch Vitzéntos Kor­ná­ros aus Si­tía, Schöpfer des kretisches Nationalepos „Erotókritos“, stu­dierte hier.

Museum für altgrie­chische Technologie

In der Epimenidou Str. 18 (Hafennähe) wurde erst 2019 dieses originelle Mu­seum im vene­zianischen Palazzo d'Ittar aus dem 16. Jh. eingerichtet. Es zeigt anhand dutzender Ausstellungs­stücke, wie schon in der Antike die Grund­lagen moderner Tech­nologie gelegt wurden. Technik­interessierte Besu­cher können sich z. B. an der „Alarmuhr des Platon“ und dem „Kino des Heron von Alex­an­dria“ erfreuen oder den hydrau­lischen „Telegraf des Aeneas“ bewun­dern. Im Obergeschoss gibt es ein Café, dort sind einige antike Spiele zu sehen, mit de­nen man auch spielen kann und die als Kopien ver­kauft werden. Das junge, en­ga­gierte Personal gibt gerne umfassend Aus­kunft zu allen Stücken. Auch mit Kindern ist ein Besuch interessant.

♦ April bis Okt. 10-18, übrige Zeit 9-17 Uhr. Ein­tritt ca. 6 €, unter 18 u. über 65 J. 4 €, Führung 10 €. Tel. 2810-220610.


Pittoresker Shop in der Avgoustou Str.

Anfahrt/Verbindungen

Flug Der Flughafen „Níkos Kazantzákis“ (www.heraklion-airport.info) liegt etwa 5 km östlich vom Stadtzentrum. In der Saison landen die in­ter­na­tionalen Charter­ma­schinen teil­wei­se im 10-Minuten-Rhythmus. Ge­drän­ge und Warte­zeiten an den nur vier Gepäckbändern sind die Fol­ge auf dem chronisch überlaste­ten Platz. Ein neuer Airport ist seit Längerem in Planung (→ Link).

Ver­bindungen von und nach Athen bie­ten Aegean Airlines, Olympic Air, Ellinair und Sky Express.

Bei den Gepäckbändern gibt es Toiletten und Ge­päck­wagen. In der kleinen Ankunftshalle sind die Schal­ter mehrerer Autovermieter zu finden, ein Geld­auto­mat steht vor dem Ausgang.

Flugauskunft: Tel. 2810-397129

In der Abflughalle gibt es u. a. einen Shop mit inter­na­tionalen Zeitungen und eine Bar.

Gepäckaufbewahrung bei der Bushalte­stelle nach Iráklion (s. u.), etwa 100 m vor der An­kunfts­halle, geöffnet 8-21 Uhr (Stand 2020). Tel. 2810-397349, 6972-774055, heraklionairportluggagestorage.blogspot.de.

Busse nach Iráklion: Die Fahrt vom Flug­hafen zum neuen Busbahnhof im Zentrum der Hauptstadt dauert etwa 20 Min., man durch­quert dabei die Vorstadt Néa Alikar­nas­sós. Die Busstation liegt an der Straße zentral ge­genüber vom Flug­ha­fen­ge­bäu­de, von der Ankunftshalle sind es knapp 100 m zu Fuß. In der Hoch­sai­son fah­ren die Busse alle 10 Min., sonst et­wa al­le 15-20 Min. (ca. 1,20 €, bei Kauf im Bus 2 €), ers­ter Bus mor­gens ge­gen 6 Uhr, letzter ab Airport ca. 21.15 Uhr.

Busse nach Liménas Chersónisou, Mália und Ostkreta (Ágios Nikólaos, Sitía, Ierápetra u. a.): Vis à vis der An­kunfts­halle steht ein Holzkiosk an der Straße, man erreicht ihn durch ein offenes Tor im Zaun. Verbindungen nach Liménas Cher­só­nisou und Mália etwa stündlich, die übri­gen Ziele mehrmals tägl. Tickets können dort oder mit Aufschlag im Bus gekauft werden.

Taxi: Der Taxistand liegt zentral vor der An­kunfts-/Abflughalle, dort sind auch Richt­prei­se für wichtige Ziele auf ganz Kreta ange­schlagen, aller­dings werden häufig hö­here Preise ver­langt. Für die Fahrt ins Zen­t­rum sollten Sie mit Gepäck max. 20 € zah­len. Empfeh­lens­wert ist es, den Preis vor der Fahrt fest­zu­machen, bei Ab­rechnung nach Taxa­me­ter riskiert man Um­wege. Ein güns­tiges Ziel ist der zentral gele­gene Eleftherias-Platz (Platia Elefthe­rias oder Li­ber­ty Square).

Von Iráklion/Zentrum zum Flug­hafen fahren Busse etwa alle 20 Min., beschildert mit „Aero­drom“, „Aerolimin“ oder „Air­port“. Stationen an der Platia Eleftherias, beim Kiosk gegenüber vom Astoria Capsis Hotel und beim neuen Busbahnhof.

Schiff Die großen Fähren aus Piräus haben ihre Anlegestelle einen knappen Kilo­me­ter öst­lich vom Venezianischen Hafen und Zen­trum. Man kann leicht zu Fuß ins Zentrum gehen.

Verbindungen nach Piräus: ganzjährig 1 x tägl. mit ANEK Lines/Blue Star Ferries (ab Irá­k­lion 10 bzw. 21 Uhr, an Piräus 18.45 bzw. 6 Uhr) und Mi­noan Lines (ab Iráklion 21.30 Uhr, an Piräus 6 Uhr, ggf. in der Saison Fr-So zusätz­liche Tagesüberfahrt mit High Speed Ferry „Festos Palace“).

Weitere Verbindungen: Iráklion ist gut in das Netz der Ägäis-Schifffahrt einge­bun­den. Nach San­toríni verkehren fast täglich Auto­fähren und Schnellboote (letztere brauchen nur etwa 1:45 Std. für die Fahrt auf die weltbe­rühm­te Vul­kaninsel) und fah­ren z. T. weiter nach Íos, Páros und Náxos oder auf an­de­re In­seln der Kykla­den. In Santoríni hat man Anschluss an zahl­reiche Kykladenfäh­ren. Wei­ter­hin fahren Fähren von Iráklion zum Dodekanes.

Auskünfte und Tickets in den Agen­turen an der 25 Avgoustou Str. zwi­schen Vene­zianischem Hafen und Mo­ro­sini-Brun­nen (→ Ad­ressen/Reisebüros).

Bus (www.ktelherlas.gr, Tel. 2810-246530) Irák­lion ist Dreh- und Angelpunkt des gesam­ten Bus­ver­kehrs auf der Insel. Vor wenigen Jahren wurde ein neuer Busbahnhof namens „Athi­na“ erbaut. Er liegt an der Kreuzung Efesou Str. und Leoforos Ikarou, ein Stück oberhalb vom Hafen, etwas außerhalb der Stadtmauer (Karte). Hier an der Leoforos Ikarou halten auch die Busse von und zum Flughafen.

Vom Busbahnhof werden alle grö­ße­ren Orte in Ost- und Zentralkreta mehrmals täglich an­ge­fahren, Liménas Chersonísou und Mália sogar stündlich. Ebenfalls jede Stunde fahren Busse nach Réthimnon und Chaniá, wo man Ver­bin­dun­gen in den Westen Kretas hat.

Es gibt Anzeigetafeln und Ticket­schalter, ein Café und Toiletten. Eine Gepäck­aufbewahrung liegt gegenüber (→ Link). Der kostenlose Fahr­plan, den man (mit etwas Glück) erhält, ist im Großen und Gan­zen zu­verlässig. Die tat­säch­li­chen Ab­fahrts­zei­ten wei­chen von den gedruck­ten allerdings gele­gentlich ab und manchmal wird auch ein paar Mi­nuten frü­her abgefahren, des­halb immer frühzeitig da sein.

Busstation Chanióportas: Außer­halb vom Chaniá-Tor im Westen Iráklions starten die Busse mehrmals tägl. ins bekannte Bergdorf Anógia im Psilorítis-Gebirge und in die um­liegenden Orte. Da die Station vom Zen­trum ein ganzes Stück entfernt liegt, kann man ab Platia Elef­therias den Stadt­bus 6 nehmen, die Bus­se ab Flugha­fen fah­ren ebenfalls hin.

Die Busse nach Knossós starten alle 20 Min. an der ehemaligen, jetzt ge­schlos­senen Bus­station schräg gegen­über der Anle­ge­stelle für Fährschiffe von Piräus, etwa 400 m öst­lich vom Vene­zia­ni­schen Ha­fen. Zusteigen kann man auch an der Platia Eleftherias (Busstopp neben dem Astoria Capsis Hotel).

Unterwegs in der Stadt und außerhalbKarte

Im Zentrum kann man sich bequem zu Fuß bewegen. Nur wenn man die Stadt ver­lassen will - nach Knossós, zum Strand etc. -, ist ein Fahrzeug nötig.

Eigenes Fahrzeug Meiden Sie die engen Gas­sen der Altstadt. Wer einen kleinen Fuß­marsch nicht scheut, kann etwas au­ßer­halb der Stadtmauern relativ problem­los einen kosten­losen Parkplatz finden.

Die Parkhäuser im Zentrum sind kos­ten­pflichtig und bieten bequemen Park­service (man gibt das Fahrzeug am Eingang ab und es wird ein­rangiert). Erste Std. ca. 4,50 €, jede wei­te­re ca. 1 €.

Parkhaus Central Parking, Koroneou Str. 26 (centralparking.gr).

Parkhaus City Center Par­king, unter dem Supermarkt Chalkiadakis beim El-Greco-Park.

Parkplatz Dimotiko Parking, südlich vom Eleftherias-Platz.

Ein großer kostenloser Parkbereich liegt au­ßerhalb vom Stadttor Porta Kenoúria (Jesus-Bastion).

Stadtbusse (astiko-irakleiou.gr) Die städ­tischen Busse sind dun­kelblau und fahren von etwa 6 Uhr bis etwa 22/23 Uhr. Tickets können vor der Fahrt an Automaten oder Kios­ken gekauft wer­den (am besten gleich mit Rück­fahrkarte). Ge­staf­felte Fahrpreise zwi­schen 1,20 € und 1,70 € (bei Kauf im Bus Zu­schlag). Haupthaltestellen liegen am Elef­the­rias-Platz vor dem Astoria Capsis Hotel und beim Kiosk gegenüber.

Bus 1 fährt alle 10-20 Min. ab Busbahnhof zum Flugplatz und zurück.

Bus 2 startet alle 10 Min. von der ehemaligen Busstation A am Hafen nach Knossós, die ein Stück unterhalb des neuen Busbahnhofs liegt. Zu­stei­gen kann man auch am Eleftherias-Platz und beim Jesus-Tor.

Bus 6 fährt alle 30 Min. vom Flugplatz quer durch die Stadt (Stopps u. a. am Eleftherias-Platz und an der Busstation Chanióportas) und weiter zum westli­chen Stadt­strand Ammou­dára mit diversen Strandho­tels.

Bus 7 fährt alle 20-30 Min. zum Strand von Amnissós östlich von Irák­lion (Haltestelle beim Kiosk am Eleftherias-Platz, 50 m rechts/südlich vom Arch. Museum).

Taxi Standplätze u. a. am Elef­the­rias-Platz, auf der Dikeossinis Str. (am Be­ginn der Markt­gasse), am Kornarou-Platz (Bem­bo-Brun­nen) und am Bus­bahnhof. Tel. 2810-210102, www.cretataxi.com.

Mietwagen Es gibt zahlreiche Agen­tu­ren in der Innenstadt, einige liegen an der zent­ra­len 25 Avgoustou Str.

Caravel 24, 25 Avgoustou Str. 39, Tel. 2810-300150, www.caravel.gr.

MCar-Kafetzakis 18, seit 1977, Yannis ver­mietet klei­ne, preiswerte Au­tos, freundlicher Ser­vi­ce, seine Frau Son­ja und Tochter Michaela spre­chen Deutsch. Monis Aretiou Str. 5 (Zweig­stelle beim Hafen, Leoforos Doukós Bofor 16), Tel. 2810-330612, carrentalcrete.gr.

The Best Cars 42, Station vor dem Flug­hafen, Martin und sein Team bieten gute Kon­ditionen und ebensolchen Service, neue Fahr­zeuge, Preis/Leistung erfreulich. Tel. 28970-42800, 6981-430492 (deutsch­sprachig), www.thebestcars.gr.

Motorräder Motor Club 3, am Kreisver­kehr beim Fischerhafen am un­teren Ende der 25 Avgoustou Str. Platia 18 Anglon 1, Tel. 2810-222408, www.motorclub.gr.

Blue Sea 5, Verleih von Motorrollern in einer Sei­ten­gasse im unte­ren Be­reich der 25 Av­gous­tou Str. Kosma Zo­tou Str. 5-7, Tel. 2810-241097, www.bluesearentals.com.

Rundfahrten Heraklion Sightseeing Tour, Ende Mai bis Ende Okt. tägl. etwa 9.15-16.30 Uhr alle 45 Min. Hop-on/Hop-off-Bus­touren: rote Tour durch das Zentrum, blaue Tour in die Umgebung mit Strand Ammoudára, beide beinhalten einen Besuch von Knossós. An den Stationen kann man nach Belieben aus- und wieder zu­steigen, das Ticket ist den ganzen Tag gültig. Erw. 20 €, Kind 5-14 J. 10 € (Rabatt bei On­line­kauf). Tel. 28410-25420, her-openbus.gr.

Basis-InfosKarte

Information Infopoint, wenige Schritte von der Platia Venizelou. Mo-Fr 8.30-14.30 Uhr. Platia Nikiforou Foka. Tel. 2813-409777-80, www.heraklion.gr.

Ärztliche Versorgung Universi­täts­klinik (PagNi), die modernste Klinik Kre­tas liegt süd­westlich außerhalb von Irák­lion, Leoforos Panestimiou. Tel. 2810-392111, www.pagni.gr.

Venizelio Hospital, staatliches Hospital im Os­ten der Stadt, an der Ausfall­straße nach Knos­sós (Bus 2). Tel. 2810-368000, www.venizeleio.gr.

Dr. Iris Berger-Mirtaki, deutschsprachige Zahn­ärztin, ganz zentral, gegenüber der katho­lischen Kirche (seitlich der 25 Avgousto Str.). Platia Thiakaki 2, Tel. 2810-289737.

Diplomatische Vertretungen Deutsches Honorarkonsulat 43, Dikeossinis Str. 7/4. Stock, 71202 GR-Iráklion. Tel. 2810-226288, iraklion@hk-diplo.de.

Österreichisches Honorarkonsulat, Milti­adi Karatzi Str. 74, 71601 GR-Nea Alikarnassos Iráklion. Di u. Do 10-12 Uhr. Tel. 2810-331497, austrianconsul@cretanholidays.gr.

Gepäckaufbewahrung Am Flughafen (siehe dort) und gegenüber vom neuen Bus­bahn­hof, Leoforos Ikarou 40 (Tel. 6944-222295, luggagespot.business.site).

Gottesdienste Die römisch-katholische Kir­che von Iráklion liegt in der Patros Anto­niou Str., östlich parallel zur 25 Avgoustou Str. Samstags um 19 Uhr und sonn­tags um 10 Uhr finden Gottesdienste in ver­schie­de­nen Spra­chen statt, darunter auch in Deutsch. Tel. 2810-346191, candiacatholica.gr.


Übernachten

7 Atrion 9 Lena 10 Lato 11 Youth Hostel Iraklion 12 Dom 13 Mirabello 14 So Young Hostel 15 Kastro 16 Rea 17 Marin Dream 19 GDM Megaron 28 Olive Green Hotel 40 Sofia 45 Astoria Capsis 46 Athinaikon

Essen & Trinken

1 Ippokampos 2 Ligo krassi ... ligo thalassa 6 Arismari & Varsamo 8 Tou Terzaki u.a. 21 Siga Siga 23 Peskesi 25 Efta Baltades 26 Prassin Aloga 29 Gero Platanos 30 To Rovithi 34 O Magos 35 The Home 36 Koukouvagia 38 Adipodas 39 Alla ki alla 47 Peninda Peninda 49 'Schmutzgässchen' 50 Ligo ap'Ola 52 Athali 54 Vranas

Cafés

4 Mare 22 Utopia 27 Beer o´clock 33 Crop 37 Fyllosofies / Bougatsa Kirkor 48 Sarantavga

Shopping

20 Chalkiadakis 31 Voula Manousakis 41 Aerakis 44 Eleni Kastrinoyanni 51 To Botanopolio tis Vassiliki 53 Maria Besi Kosmimata

Sonstiges

3 Motor Club 5 Blue Sea 18 MCar-Kafetzakis 24 Caravel 32 Internet 42 The Best Cars 43 Deutsches Honorarkonsulat 55 Cretan Sports Cycling

Evangelische Gottesdienste werden in der katholischen Friedhofskapelle zum Heiligen Kreuz in der Nähe vom Busbhf. ab­gehalten. Stand­ort und Termine sind auf www.evkikreta.de zu fin­den.

Internet inSpot 32, ein gutes Dutzend PC-Plätze (halbe Std. ca. 1,20 €). Mirambellou Str. 14.

Post ein paar Schritte vom Eleftherias-Platz. Mo-Fr 7.30-20.30 Uhr. Platia Das­ka­lo­jannis 10.

Reisebüros/Schiffsagenturen Agen­tu­ren liegen vor allem an der 25 Av­goustou Str. Alle Schiffs­li­nien kann man z. B. bu­chen bei Hel­le­nic Sea­ways, Paleologos Travel, 25 Avgousto Str. 5, Tel. 2810-346185, www.ferries.gr.

Minoan Lines, 25 Avgoustou Str. 17, Tel. 2810-399899, www.minoan.gr.

ANEK Lines, Leoforos Dimo­kratias 11, Nähe Stadtpark. Tel. 2810-222481, www.anek.gr.

Sport Cretan Sports Cycling 55, das en­ga­gierte Ehepaar Eva und Fanouris Vagionakis vermietet Bikes mit Abholung an der Station oder mit Lieferservice, veranstaltet außer­dem Touren und Stadt­rundfahrten. Mornou Str. 22, Tel. 2810-360786, www.cretansportscycling.gr.

Toiletten Öffentliche „Örtchen“ gibt es u. a. im El-Greco-Park, im Bus­bahnhof, unter der Ka­the­drale Ágios Minás, an der Platia Kor­na­rou und östlich der Platia 18 Anglon am Ha­fen.

ÜbernachtenKarte

Mit den stilvollen venezianischen Palazzi von Chaniá und Rét­him­non kann Iráklion nicht mithalten. Allerdings wurden in den letzten Jah­ren ei­ni­ge Häu­ser aufwändig renoviert, sodass man mittlerweile eine Reihe gehobener Stadt­hotels fin­det. Im unteren Preissegment wird die Auswahl dagegen leider im­mer ge­rin­ger. Ein Prob­lem ist der Stadtver­kehr, den man fast überall haut­nah zu spü­ren be­kommt. Zen­tral gelegene Hotels sind etwas schwierig anzu­fahren, auch Parkplätze sind eher rar.

Ober- und Mittelklasse ***** GDM Me­garon 19, unübersehbar oberhalb der ehe­maligen Busstation am Ha­fen. Der mächtige, alte Palast - das größ­te Gebäude Kretas (Bau­jahr 1920) - stand jahr­zehn­te­lang leer. 2003 hat man dieses exklusive Kom­fort­ho­tel da­raus gemacht, das zu geho­benen Prei­sen kaum Wünsche offen lässt: Pool am Dach, Dampfbad, Sauna, Fit­ness, Ja­cuz­zi, dazu auf der Dach­terrasse ein Res­tau­rant im obe­ren Preis­seg­ment mit wun­der­barer At­mo­sphäre und schö­nem Ha­fen­blick. DZ/F ca. 80-190 €, Suiten teu­rer. Parken kos­tenlos. Leo­fo­ros Doukos Bofor 9, Tel. 2810-305300, www.gdmmegaron.gr.

**** Astoria Capsis 45, an der Platia Elef­therias, zentrale Lage beim Archäol. Mu­se­um. Großes, altein­ge­ses­senes Haus, voll­stän­dig modernisiert: anspre­chende Zimmer, freund­licher Ser­vice, gu­tes Früh­stück. Highlight ist der Pool am Dach! Parken ca. 10 €/Tag. DZ/F ca. 70-130 €, Suiten teurer. Tel. 2810-343080-2, capsishotels.gr.

**** Dom 12, sehr schickes, neues Bou­tique-Hotel in ganz zentraler Lage. DZ/F ca. 70-120 €, Parken 7 €/Tag. Almirou Str. 14, Tel. 281-6001000-9, domhotel.gr.

Mein Tipp **** Olive Green Hotel 28, Hotel in zentraler Lage, vor einigen Jahren voll­stän­dig umgebaut und nun nach Öko-Richt­linien geführt, alles ganz modern, mini­malis­tisch eingerichtete Zimmer mit Regenschauer-Duschen, reichhaltiges Früh­stück und sehr net­tes Personal. Vor dem Haus ein viel besuchter Platz, die Schall­schutz­fenster helfen aber. DZ/F ca. 75-135 €. Parkplatz in der Nähe gegen Aufpreis. Mirambellou Str./Ecke Idomeneos Str., Tel. 2810-302900.

*** Lato 10, oberhalb vom Hafen, ele­gantes Stadthotel mit 54 Zimmern, nach vorne schö­ner Meerblick (aber laut), Früh­stücksbuffet, Dach­garten mit Restau­rant „Herbs Garden“ und prächtigem Hafenblick. Zimmer mit Tep­pich­böden und Schallschutz. Einige eigene Park­plätze und Parkservice. DZ/F ca. 65-115 €, Suiten teurer. Epi­menidou Str. 15, Tel. 2810-228103, www.lato.gr.

*** Atrion 7, großer Betonbau im wenig befah­renen Altstadtviertel zwischen 25 Avgous­tou und Chandakos Str., Nähe Ufer­straße. Voll­stän­dig renoviert, elegant ein­ge­rich­tet und mit Marmor ausgelegt, schö­ner Innenhof, freund­li­cher Service. Die von der Straße ab­ge­wand­ten Zimmer sind recht ruhig. Parkplätze an der Straße. DZ/F ca. 70-120 €. Chronaki Str. 9, Tel. 2810-246000, www.atrion.gr.


In der Marktgasse

*** Kastro 15, ebenfalls zwischen 25 Av­gous­tou und Chandakos Str. Vollständig re­no­viertes Stadthotel, geschmackvolle Lob­by, Dach­terrasse. Komfortable Zimmer mit Schall­schutzfenstern, Balkonen und Kühl­schrank, gute Bäder, nach hinten relativ ruhig. Gutes Früh­stücksbuffet. DZ/F ca. 50-110 €, Parken 7 €/Tag. Theotoko­poulou Str. 22, Tel. 2810-284185, www.kastro-hotel.gr.

*** Marin Dream 17, alteingesessenes Haus in zentraler Lage, vollständig renoviert, guter Standard, Früh­stück am Dachgarten mit herrlichem Blick auf das das Hafenkastell. DZ/F ca. 50-95 €, Parken ein Stück entfernt für 10 €/Tag. Epimenidou Str. 46, Tel. 2810-300018, www.marinhotel.gr.

** Athinaikon 46, einfaches Hotel ein we­nig östlich vom Zentrum, praktisch, wenn man mit dem Mietwagen vom Airport kommt, 15 Fuß­min. zum Morosini-Brunnen. Zimmer okay, preis­lich güns­tig. Parken an der Straße (Parkverbot wird nicht kon­trol­liert). DZ/F ca. 50-80 €. Leoforos Ethnikis Antistasseos 89, Tel. 2810-229312, www.athinaikon-hotel.gr.

Mein Tipp ** Sofia 40, etwa 1,3 km vom Flug­hafen (zwei Busstopps) in einer Sei­ten­straße, sauber, modern eingerichtet, freund­liches Personal, Parkplatz, Garten mit Pool, Snackbar mit kleiner Speisekarte. Bietet sich als Über­nachtungsquartier an, wenn man einen späten Anflug bzw. frü­hen Rückflug hat. DZ/F ca. 50-95 €. Parken kos­tenlos. Sta­diou Str. 57, Tel. 2810-240002, hotel-sofia.gr.

Preiswert ** Mirabello 13, ein paar Meter unter­halb vom El-Greco-Park, ne­ben Hotel Kastro (s. o.). 26 einfache, aber ordentliche Zim­mer, teils mit Balkon. Kein Früh­stück. DZ mit Bad ca. 45-70 €, mit Eta­gen­dusche güns­tiger. Parkplätze in der Nähe, ca. 4 €/Tag. Theo­to­ko­pou­lou Str. 20, Tel. 2810-285052, www.mirabello-hotel.gr.

** Lena 9, etwa auf der Hälfte der Avgous­tou Str. die Vironos Str. 150 m hinein, dann rechts. Das renovierte Altstadthaus in einer ruhigen Seitengasse besitzt 15 einfache, kleine, aber saubere Zim­mer. DZ mit Bad ca. 40-55 €, mit Etagendusche günsti­ger. Früh­stück ca. 8 €/Pers., Parken im nahen Parkhaus ca. 6 €. Lachana Str. 10, Tel. 2810-223280, www.lena-hotel.gr.

* Rea 16, in einer Seitengasse im unteren Teil der Chan­da­kos-Str., seit vie­len Jahren ge­führt vom Geschwisterpaar Eva und Mi­cha­lis Chro­nakis. Etwas hellhörig und nachts wegen Mo­ped­fah­rern nicht ganz leise, aber für die Preis­klasse ordentli­cher Stan­dard, schlichte Zim­mer mit ein­fa­chem Mobiliar, um­lau­fen­de Balkone. Im et­was dunk­len Un­ter­ge­schoss wird das ma­gere Früh­stück ser­viert (optional). Mit güns­tigem Autoverleih. DZ mit Bad etwa 35-55 €, mit Etagendusche günstiger, auf Wunsch Früh­stück (ca. 4 €/Pers.). Parken 6 €/Tag. Ka­li­me­rakis Str. 1, Tel. 2810-223638, www.hotelrea.gr.

Youth Hostel Heraklion 11, alt­ein­geses­se­nes Hostel in einer Seitengasse der 25 Av­gou­stou Str., ein­fache Schlaf­räu­me mit Doppel­stock­bet­ten, Dachterrasse, Gemein­schafts­küche. Seit einigen Jahren wird das Haus nach und nach renoviert. Nette Wirtin Irini. Bett im Schlaf­saal ca. 15 €. Vironos Str. 5, Tel. 2810-286281.

So Young Hostel 14, schönes, neues Hostel mit Dachterrasse und kleiner Gemein­schafts­küche (Kaffee kostenlos). Im 6- bis 8-Betten-Raum ca. 20 €/Pers. Zentrale Lage, nett geführt. Almirou Str. 22, Tel. 6955-390325, www.facebook.com/soyoungheraklion.

Stadtnächster Zeltplatz ist Camping Creta bei Goúrnes, etwa 10 km öst­lich von Iráklion, di­rekt am schmalen Sand­strand gelegen. Zu erreichen mit Bus ab Busstation am Hafen in Richtung Limé­nas Chersonísou und noch ca. 1 km zu Fuß (→ Goúrnes).

Essen & TrinkenKarte

Iráklion ist touristisch in erster Linie Durch­gangs­station. Die Gastronomie ist deshalb nicht nur auf Touristen eingestellt, sondern auch auf die vielen Studenten der Stadt. In vielen Ouzerien, Me­ze­dopolía und Kafenia bekommt man solide Haus­manns­kost und die be­kannten griechischen mezédes (Vorspeisen­teller).

Im Zentrum Adipodas 38, schattige Lage an der Platia Korai in der Fußgängerzone, sehr beliebt, leckere griechische Küche, Spei­se­karte zum Ankreuzen. Tel. 2810-343236.

Koukouvagia 36, oft sehr voll mit (jungen) Ein­heimischen, gute kretische Küche und gro­ße Auswahl an mezédes. Milatou Str. 13, Tel. 2810-283307.

Mein Tipp Peskesi 23, gemütliches Am­biente in einem engen Gässchen, wenige Meter vom El-Gre­co-Park, gehobene griechi­sche Küche, pfiffig zubereitet und sehr lecker, dazu Weine von renommierten Weingütern Kretas. Reser­vie­rung empfohlen. Kapetan Charalambi Str. 6-8. Tel. 2810-288887.

Gero Platanos 29, am weiten Platz vor der Kir­che Ágios Títos, lauschiges Plätzchen unter einer schattigen Platane, Service nicht immer optimal.

Mein Tipp O Magos 34, gemütliches Kafe­nion mit Küche an einem netten, kleinen Platz, leckere traditionelle Gerichte, z. B. skioufichtá (hausge­machte Nudeln) und tsitsiristó (gebra­tene Schweinefleischstückchen), zu empfehlen auch der Magos-Salat mit apáki (Schwei­ne­fleisch in Streifen). Milatou Str. 6, Tel. 2810-227850.

The Home 35, gegenüber vom Magos, hübsch bunt dekoriertes „Ethnic Bistro“ mit net­tem Innenhof, Burger, Wraps, Tortillas, Pasta, Spare Ribs und Salate, insgesamt viel Vege­tarisches. Spielecke für Kinder. Perdikari Str. 1, Tel. 6983-830727.

Tou Terzaki, Ka­pe­tanias, Katsi­nas und Ladokolla 8, mehrere Ouzerien seitlich der Avgoustou Str., ruhige Lage um die kleine Kirche Agios Dimitrios. Ma­rineli Str. 17, Tel. 2810-221444.

Prassin Aloga 26, ambitionierte Kleinta­ver­ne an ei­nem schattigen Plätzchen an der Chanda­kos Str., einige wenige Tische un­ter Bäu­men. Italienisch inspirierte Küche, Schwer­gewicht auf Fleischgerich­ten, aber auch Risotto und Pasta. An Wochenenden Reservierung empfohlen. Tel. 2810-283429.

To Rovithi (The Chickpea) 30, kleines, ruhiges Lokal, geführt von einer freund­lichen Kooperative, die besten Falafel der Stadt, dazu Hummus, Salate, kretisches Bier, hausge­mach­ter Kuchen und Bio-Kaf­fee/Tee. Mirambellou Str. 9, Tel. 2814-004423.

Efta Baltades 25, einfach und günstig, authentische Küche und nett zum Sitzen im klei­nen Hof, mezédes und Fleisch vom Holz­kohlengrill. Idomeneos Str. 10, 2814-009422.

Arismari & Varsamo 6, nettes Plätz­chen mit Meerblick neben dem histori­schen Mu­se­um, gute kretische Küche und freund­licher Ser­vice. Platia Istorikou Museiou, Tel. 2810-300670.

Alla ki alla 39, „Mousikon Kafenion“ in der Nähe der Ka­thedrale Agios Minas, hübsch dekorier­ter Innenraum und schöne Plätze auf der verkehrsberuhigten Gasse, viele mezédes, vor allem Studenten verkehren in dieser Ecke der Stadt, die Gasse ist abends voller Leben (→ Nachtleben). Kagiabi Str. 16, Tel. 2810-240004.

Um die Marktgasse Das „Schmutz­gäss­chen“ 49 wird seinem Spitzna­men heute ganz und gar nicht mehr ge­recht, denn die einstigen Imbissstuben für Markt­be­su­cher in dem win­zigen Gäss­chen zwi­schen Markt­straße und Evans Str. (off­i­ziel­ler Name Ar­chi­mandritou Fo­tiou Theo­do­saki Str.) sind heute blitz­blanke Tavernen, in denen man gut und nicht zu teuer isst.

Peninda Peninda 47, mitten in der Markt­gasse, bunt aufgemachte Ouzerie mit gro­ßer Speisekarte, leider häufig Anmache der Vorü­bergehenden. Tel. 2810-286220.

Ligo ap’Ola 50, in einer Seitengasse beim Markt, viele mezédes - „von allem ein biss­chen“, wie der Name sagt. Tzikritzi Str. 5, Tel. 2813-010683.

Vranas 54, großes Fischlokal in einer Seiten­gasse beim Markt, der Fisch stammt direkt von den benachbarten Markt­händ­lern. Die Qualität des Gebotenen wird gelegentlich auch kritisch beurteilt. Karterou Str. 13, Tel. 2810-288554.

Athali 52, aufwändig aufgemachtes Restau­rant mit offenem, holzbefeuertem Grill. Spezia­lisiert auf Fleisch von Lamm über Ziege bis Schwein. Große Portionen, nette Bewir­tung. Karterou Str. 20, Tel. 2815-200012.

Um den Venezianischen Hafen An der Uferstraße westlich vom Fi­scher­ha­fen (die 25 Av­gou­stou Str. ganz nach unten gehen) liegen mehrere beliebte Ta­vernen neben­einander. Eine Dach­kon­struk­tion mit Plexi­glasscheiben hält die oft hef­tigen Seewinde ab - nicht schön, aber effektiv.

Ligo krassi ... ligo thalassa 2 („Ein wenig Wein, ein wenig Meer“), wenige Schritte west­lich vom unteren Ende der 25 Av­gou­stou Str., hauptsächlich Ein­hei­mi­sche ver­keh­ren hier, vor allem an Wochenenden sehr gut besucht. Gute Auswahl, viele me­zé­des, Fleisch und Fisch vom Holz­kohle­grill. Fisch kann man sich nach Augen­schein auswählen. Tel. 2810-300501.

Ippokampos 1, alteingeführtes Meze­do­po­líon mit Tischen unter der Dach­kons­truk­tion an der Straße, hübscher Innenraum, Plät­ze auch im ersten Stock. Tel. 2810-280240.

Außerhalb vom Zentrum Elia & Dios­mos, etwas feinere Taverne im Vorort Skaláni (→ Link).

Mein Tipp Merastri, ein wenig süd­lich au­ßer­halb der Stadtmauer, an der Ver­län­gerung der Evans Str. Schöne klassi­zis­tische Villa mit gedie­gener Einrichtung und Garten, hervorragende kre­tische Küche, modern und innovativ, beste Zutaten, selbst gebackenes Brot und Rotwein aus eigenem Anbau. Freundlicher Service und für das Gebotene faire Preise. Reservierung emp­fohlen. Nur abends, Mo geschl. Chriso­sto­mou Str. 17, Tel. 2810-221910.

Traditionelle Kafenia Fyllosofies und Bougatsa Kirkor 37, die beiden be­nach­bar­ten Kafenia am Morosini-Platz wur­den be­reits 1922 gegründet, Spezialität ist das Blät­ter­teig­gebäck bou­gát­sa, gefüllt ent­weder mit tíro (Käse) oder mit créma (süßer Gries). Wegen der Lage immer voll.

Mein Tipp Siga Siga 21, ebenfalls beim El-Gre­co-Park, gemütliches Ka­fe­nion mit Wand­gemälde in einem mit Bou­gain­villea über­rankten Haus. Das Motto „Gemach, ge­mach“ stimmt hier wirklich - Tavli spie­len, Musik hö­ren, in Ruhe die tra­di­tionellen kretischen mezédes kos­ten oder einfach nur eine Karaffe Wein trinken. Minotaurou Str. 2. Tel. 2810-227779.

Unterhaltung/NachtlebenKarte

Iráklion ist der einzige Ort Kretas mit Groß­stadt­charakter und dank der vielen Stu­den­ten quirlt in den zahllosen Bars und Cafés das Leben. In den Straßenzüge Per­dikari, Adam Korai, Androgeo und Mi­la­tou nördlich der Fuß­gängerzone Dedalou findet man zahlreiche Open-Air-Cafés, ein brodelnder Mittelpunkt des abendlichen Lebens ist aber derzeit vor allem die Kagiabi Str. bei der Kathedrale Agios Minas - hier reiht sich Bar an Bar, alle­samt abends voller fröhlichen Menschen.

Cafés und Bars Crop 33, Bar mit eigener Kaffeerösterei und Brauerei an einer schattigen Platia, die abends schön belebt ist. Leckere Pfannkuchen und Kaffee­spezialitäten, aber auch diverse Bier­sorten, dazu gute Auswahl an Bur­gern. Geöffnet von früh bis spät. Aretousas Str. 4.

Sarantavga 48, uriges Kafenion mit histo­ri­schen Fotos, seit 1924 in der Marktgasse, nur wenige Tische, auch Einheimische treffen sich hier gerne. Falls kein Platz mehr zu finden ist, kann man gegenüber beim netten Wirt des M ... Ethia einkehren.

Beer o’clock 27, wenige Schritte vom Moro­sini-Brunnen, große Bier- und Rock­kneipe, dazu Burger und Pommes.

Utopia 22, große, alteingesessene Bar/Café mit gemütlicher Einrichtung, ein wenig abseits vom Trubel. Dutzende von Biersorten aus Europa, die gegenüber auch zum Mitnehmen verkauft werden. Chandakos Str. 51.

Mare 4, direkt am Meer, gegenüber vom Histori­schen Museum. Großzügige Au­ßen­ter­rasse mit viel Platz, stets gut besucht.

Diskotheken Die Jugend von Iráklion feiert am Strand von Ammou­dára (→ Link), Tou­ris­ten genießen das heißeste Nacht­leben Kre­tas in Liménas Cherso­nísou und Mália (→ Link).

ShoppingKarte

Iráklion besitzt eine für kretische Verhältnisse überwältigende Vielzahl von Ein­kaufs­mög­lich­keiten - von no­b­len Boutiquen für die extra­vagante Stadtjugend bis zu den typischen Urlauber­shops, die ganz auf den ver­meint­lichen touristischen Ge­schmack zuge­schnitten sind: Hellas-Kitsch, bunte Keramik­teller, Wind­mühlen, nach­ge­mach­te Ikonen und Ko­pien minoischer Funde. Der bunte Markt Iráklions liegt an der 1866 Str. (→ Sehenswertes).

Ikonen Voula Manousakis 31, Frau Manou­sakis ge­hört heu­te zu den wichtigsten Ikonenmalern Kre­tas. Kleinformatige Ikonen be­kommt man zu Prei­sen um die 60 €. Grö­ße­re Werke mit Fi­gu­ren­grup­pen und um­fas­sende­ren The­men kön­nen um die 500 € und mehr kos­ten. Chan­da­kos Str. 22.

Kulinarisches Chalkiadakis 20, Su­per­markt in zentraler Lage an der Unter­kan­te vom El-Greco-Park.

To Botanopolio tis Vassiliki 51, wenige Schritte von der Kathedrale Agios Minas, beste Auswahl an Kräutern, Gewürzen, Naturkos­me­tik usw. Gut für ein Mitbringsel, z. B. der „Blend of 40 Cretan herbs“. Karterou Str. 35.

Markt Mo-Sa Straßenmarkt in der 1866 Str. (→ Sehenswertes).

Je­den Samstag außerdem großer Volks­markt etwas außerhalb vom Zentrum (s. u.).

Mein Tipp Musik Areakis 41, seitlich der Fußgängerzone Dedalou Str. Ausge­zeich­netes Angebot griechischer und kre­ti­scher Musik, CDs aller be­kann­ten Mu­si­ker der Insel sind hier zu finden - und der eine oder andere Künstler kommt auch mal selbst vorbei. Mo-Fr 17-23, Sa/So 11-23 Uhr. Platia Adam Korai 14.

Schmuck Eleni Kastrinoyanni 44, neben dem Hotel Astoria Capsis an der Platia Elef­therias. Seit Jahrzehnten bietet Frau Eleni eine Auswahl hochwertiger Souve­nirs - Schmuck, Museumskopien, Sticke­reien usw. Mo-Sa 10-22 Uhr.

Maria Besi Kosmimata 53, kleine, aber feine Auswahl an individuellen Ohr­steckern und Schmuckanhängern aus Silber, entworfen von Marias Mutter, Maria stellt sie her. Evans Str. 40.

Zeitschriften/Zeitungen Internationale Pres­se an der Ecke Dikeossinis/Platia Eleftherias.

Laikí Agorá Patelón (Volksmarkt Patelon): Am Donnerstag- und Sams­tag­vor­mittag findet jeweils bis 14 Uhr an der Itanou Str. 11/Ecke Leonidou Str. (öst­lich der breiten Straße Leoforos Eth­nikis Antistasseos) der größte Stra­ßen­markt Kretas statt. Ab Platia Eleftherias fährt dann Bus 2 zum „Bazaar“ (Busstopp neben Astoria Capsis Hotel). Bei den zahl­lo­sen Stän­den aller Art - Obst und Gemüse, Teppiche, Be­klei­dung, Schu­he, Kleider, Haus­halts­ge­genstände, Glas, Ke­ra­mik etc. - ist Han­deln durchaus üb­lich.

Weitere Straßenmärkte (je nach Wochen­tag verschieden) siehe unter www.heraklion.gr/municipality/laikes-agores/laikes-agores-hrakleiou.html.

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag

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