Читать книгу Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer - Страница 16
ОглавлениеUmgebung des Palastes
Außerhalb des Palastes wurde bislang nichts ausgegraben, weder die umgebende Wohnsiedlung noch die Friedhöfe. Das Gebiet besteht deshalb z. T. aus Schutzzonen, in denen nichts gebaut werden darf, aber hunderte von Schwarzbauten stehen - aus diesem Grund wurde Knossós bisher nicht in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen.
Zur Weiterfahrt von Knossós nach Süden → Link.
Von Iráklion über Agía Varvára in die Messará-Ebene
Die Schnellstraße von Iráklion über Agía Varvára in die Messará-Ebene ist eine der wichtigsten Querverbindungen zwischen Nord- und Südküste. Sie durchquert das größte zusammenhängende Weinanbaugebiet der Insel.
Auf der neuen Schnellstraße in den Inselsüden
Von Iráklion aus fährt man am besten auf die New Road in Richtung Réthimnon, zweigt dann nach Míres (Moires), Agía Galíni und Timbáki ab und verlässt nach mehreren Ampelkreuzungen allmählich das Stadtgebiet.
Links voraus erkennt man bald den sagenhaften Joúchtas (811 m), dessen Profil aus einem bestimmten Blickwinkel so verblüffend einem Menschenkopf ähnelt, dass er der Sage nach der schlafende Zeus sein soll - besonders gut zu beobachten vom Grab Kazantzákis’ auf der Marengo-Bastion (→ Iráklion).
Zwischen Síva und Agía Varvára werden die Orte Veneráto und Avgenikí von der Schnellstraße umgangen - wer Weingüter besuchen oder das Kloster Palianís ansehen will, muss nach Dáfnes oder Veneráto abfahren.
Nach dem Weinbaugebiet taucht das Ída-Gebirge auf und rückt mit seinen schroffen Felsmassen allmählich näher.
Anfahrt/Verbindungen Etwa vier Busse fahren täglich ab Iráklion nach Festós und Mátala, bis zu 6 x gibt es Verbindungen nach Agía Galíni an der Südküste (Fahrtzeit ca. 2 Std.). Nach Míres, dem Hauptort der Messará-Ebene, sind die Verbindungen deutlich häufiger, von dort kann man nach Léntas weiterfahren (→ Link.
Weinkellereien um Dáfnes
Die Region um Dáfnes und Síva gehört zu den drei Regionen Kretas neben Pezá und Archánes), deren Weine mit geschütztem Ursprungszeugnis ausgewiesen sind (PDO). Mehr als ein Dutzend Weingüter (= ktima) produziert hier Weine aus autochthonen Reben, vor allem Vidiano (weiß) und Liatiko (rot), aber auch Blends mit Trauben vom Festland.
Rizinía: Kretas bedeutendstes Ausgrabungsgelände aus archaischer Zeit
Die weitläufige Ausgrabung liegt wenige Kilometer nördlich von Priniás, das man erreicht, indem man in Agía Varvára abbiegt und Richtung Norden in die Berge fährt. Bereits Anfang des 20. Jh. hat man auf dem knapp 600 m hohen Tafelberg Patéla mit großartigem Blick bis Iráklion zwei Tempel aus archaischer Zeit entdeckt, die als älteste ihrer Art in Kreta gelten, außerdem minoische Überreste, eine Nekropole und ein hellenistisches Kastell. Das Gelände ist 10 Fußminuten vom Parkplatz an der Straße entfernt. Es ist von einem Zaun umgeben, in den letzten Jahren stand das Tor aber offen. Benachbart steht die pittoreske weiße Kapelle Ágios Pandeleímonas, zum Kirchenfest am 27. Juli versammeln sich hier immer viele Gläubige. Die Funde, darunter Skulpturen, Grabstelen und Friese im dädalischen Stil (Vorläufer der griechischen Archaik), sind im Arch. Museum in Iráklion ausgestellt.
Ktima Douloufakis: Die Weinkellerei liegt mitten in Dáfnes und ist ausgeschildert. Es gibt einen Parkplatz und einen großen Raum für angemeldete Weinproben (ca. 5-8 € incl. Imbiss). Man kann aber auch unangemeldet kommen und wird freundlich und sachkundig beraten. Eine Flasche kostet ca. 4-10 €. Eine kurze Führung durch das Gelände ist meist möglich.
♦ Mo-Fr 10-15.30 Uhr. Tel. 2810-792017, www.douloufakis.wine
Ktima Silva Daskalakis: Die Weinkellerei liegt in Síva und ist ebenfalls leicht zu finden. Mit vorheriger Anmeldung kann man drei bis sechs verschiedene Weine verkosten und eine Führung mitmachen, man kann aber ebenfalls unangemeldet kommen.
♦ Mo-Fr 9-17, Sa bis 15 Uhr, So geschl. Tel. 2810-792021, www.silvawines.gr
Kloster Palianís(Moní Palianís)
Bei Veneráto steht eins der ältesten Klöster Kretas, das - wie so oft - mehrfach von den Türken zerstört, jedoch bis heute nicht aufgegeben wurde (Anfahrt im Ort ausgeschildert). Mehrere Dutzend Nonnen leben und arbeiten hier, die große Anlage wirkt gepflegt und ist üppig grün gehalten. Hinter der (nicht immer geöffneten) Kirche steht ein heiliger Myrtenbaum, von dem es heißt, dass in ihm eine Ikone versteckt sein soll - angesichts des weit verzweigten Gewirrs von Ästen durchaus nachvollziehbar. Großes Fest am 23. September, dann wird unter dem Baum Brot gesegnet. Bei den Nonnen kann man Stickereien erwerben.
Übernachten *** Villa Kerasia, beim gleichnamigen Ort, schön restauriertes Anwesen aus dem 19. Jh., traumhafte Lage mit Pool, nette Bewirtung durch Babis mit Team. DZ/F ca. 80-120 €. Tel. 2810-791021, www.villa-kerasia.gr.
Agía Varvára
Das große, lang gestreckte Dorf ist der geografische Mittelpunkt der Insel Kreta, sowohl von Ost nach West als auch in Nord-Süd-Richtung. Kurz vor dem Ort sieht man auf dem Tafelberg Patéla rechts der Straße die blendend weiße Gipfelkapelle Ágios Pandeleímonas, daneben erstreckt sich das Ausgrabungsgelände Rizinía (→ Kasten).
In Agía Varvára zweigt aber auch die schöne Straße über Gérgeri nach Zarós und Kamáres ab, die am Südhang des Psilorítis entlangführt (→ Link).
Südlich von Agía Varvára
Die neue Straße von Agía Varvára über Apomarmá und Ploutí, die östlich von Míres auf die Hauptstraße der Messará-Ebene trifft, ist mittlerweile durchgehend fertiggestellt und sehr gut ausgebaut. Sie führt über den Pass von Vorvoulítis bei Áno Moúlia, wo man einen herrlichen Rundblick über die Messará-Ebene hat und mündet bei Ágii Déka auf die Hauptstraße der Messará-Ebene nach Míres, von wo es weitergeht nach Mátala, Kalamáki und Agía Galíni.
♦ Hinweis: Das Weingut Zacharioudakis (www.zacharioudakis.com), das in herrlicher Hügellage über Ploutí thront, bietet derzeit keine Verkostung und keine Führungen an (Stand 2020).
Alternativstrecken ab Iráklion
Kurz nachdem man in Iráklion die New Road in Richtung Míres verlassen hat, kann man nach rechts in Richtung Hospital (beschildert) abbiegen und die westliche Parallelstrecke über Stavrákia nehmen oder die noch weiter westlich verlaufende Straße über Ágios Míronas, Káto Asítes und Priniás, vorbei an Rizinía (→ Kasten). Beide Routen sind natürlich langwieriger, führen aber reizvoll über Bergausläufer oberhalb der Hauptstraße.
Von Iráklion über Pezá in die Messará-Ebene
Die gut ausgebaute Straße nach Pezá bietet eine weitere reizvolle Möglichkeit für die Fahrt in den Süden Zentralkretas. Es liegen einige interessante Ziele direkt am Weg oder in der Nähe, darunter natürlich der Palast von Knossós, das Weinbauzentrum Pezá, das liebevoll arrangierte Kazantzákis-Museum von Mirtiá und das große Kloster Epanosífi.
Von Iráklion erreicht man die schnellstraßenähnlich ausgebaute Straße nach Pezá, indem man von der New Road die letzte Abfahrt westlich vom Flughafenzubringer nimmt (beschildert u. a. mit Viánnos, „Port” und einem Symbol für „Industrial Area“). Hier kommt man in rascher Fahrt ins Weinbauzentrum, kann aber auch bereits nach wenigen Kilometern über Skaláni in Richtung Mirtiá abzweigen und das Kazantzákis-Museum besuchen (siehe unten). Bei Skaláni liegen die südlichsten Weinberge des landesweit tätigen Weinproduzenten „Boutari“, das dazugehörige Weingut „Fantaxometocho“ (Gut der Geister) hat seinen Namen von einer lokalen Sage und kann an Wochentagen besucht werden (an der Straße nach Mirtiá beschildert).
Ansonsten bleibt man auf der Schnellstraße, passiert den Abzweig nach Archánes (→ Link) und erreicht Pezá, von wo man ebenfalls schnell nach Mirtiá gelangen kann. Von Pezá führt die Straße über Choudétsi nach Süden in Richtung Messará-Ebene. Hinter Choudétsi ist sie bestens ausgebaut, man durchquert große Weinbaugebiete und erreicht bei Protória die Hauptstraße der Messará-Ebene nach Míres.
Traubenernte in Dáfnes
Alternativstrecke: Von Iráklion bis Pezá kann man auch die schmale, kurvige Ausfallstraße nach Knossós (→ Palast) nehmen. Nur wenig südlich von Knossós erhebt sich rechts oberhalb der Straße der Morosini-Aquädukt, über den seit venezianischer Zeit bis 1927 Quellwasser von Archánes nach Iráklion geleitet wurde. Heute nisten in dem imposanten Bauwerk unzählige Dohlen. Daneben kann man in einer kleinen Taverne einkehren. Der Aquädukt überquert ein begrüntes Flusstal, wo man auf schmaler Asphaltstraße zur Kapelle Agía Iríni und zu einem Picknickplatz unter schattigen Aleppokiefern kommt.
Essen & Trinken Elia & Diosmos, beliebte Taverne in Skaláni (→ Link).
Shopping Fantaxometocho Boutari, moderne Weinkellerei südlich von Skaláni, erbaut 2004. Multimedia-Show gegen Gebühr, sonst Eintritt frei. Große Auswahl an hochwertigen Weinen (ab ca. 7 €), geführte Touren möglich. April bis Okt. Di-So 10-18 Uhr, übrige Zeit nach Vereinbarung. Es werden auch komfortable Apartments vermietet. Tel. 2810-731617, www.boutari.gr.
Mirtiá
Zentrum des Dorfs in den Weinbergen ist die Platia mit mehreren Kafenia und thematischen Wandmalereien zu Kazantzakis, einem modern stilisierten Denkmal von Manolis Tsobanakis, das die Entwicklung des Menschen von der Geburt bis zum Tod darstellt, und dem Museum zu Ehren von Níkos Kazantzákis. Busse fahren mehrmals tägl. vom Busbhf. in Iráklion in Richtung Kastélli.
Pezá
Das Zentrum des kretischen Weinanbaus ist Sitz der Genossenschaft „Pezá Union“ (Wein und Olivenöl), am südlichen Ortsausgang hat außerdem die bekannte Kellerei „Minos“ ihre Fabrikationshallen. Dort kann man eine Ausstellung von traditionellen Gerätschaften zur Weinherstellung besichtigen, einen Film zur Produktion ansehen sowie Weine verkosten und erwerben.
Kazantzákis-Museum in Mirtiá
Das Museum wurde 1983 vom Bühnenbildner Giorgos Anemogiannis im Elternhaus seiner Familie eingerichtet, die mit dem Vater von Níkos Kazantzákis verwandt war. Kazantzákis kam oft zu Besuch hierher. 2009 wurde es modernisiert und völlig neu gestaltet. Auf zwei Stockwerken wurde hier mit Hilfe seiner zweiten Ehefrau Eleni eine reichhaltige Dokumentation über das Leben und Schaffen des berühmtesten kretischen Dichters zusammengetragen. Neben Fotos, Briefen und Manuskripten beherbergt es zahlreiche Ausgaben seiner Werke in Dutzenden von Sprachen, außerdem sind Bühnenbildentwürfe und Kostüme aus seinen Theaterstücken ausgestellt. Breiten Raum nimmt Kazantzakis’ „Odyssee” ein, in dem er Homers gleichnamiges Epos fortschreibt - 33.333 Verse in 24 Büchern und damit drei Mal so lang wie das Original. Sein Schreibtisch aus Antibes in Südfrankreich ist hier auch ausgestellt. Eine mehrsprachige Videoshow gibt einen Überblick über die wichtigsten Stationen seines Lebens.
♦ März bis Okt. tägl. 9-17 Uhr, Nov. bis Februar So 10-15 Uhr. Eintritt ca. 3 €, Schül./Stud. die Hälfte. Tel. 2810-741689.
Die Genossenschaft liegt einige hundert Meter weiter südlich. Es gibt auch hier Ausstellungsräume mit historischen Utensilien zum Weinbau und es finden ebenfalls Weinverkostung und -verkauf statt. Gleich nebenan beeindruckt die große Pressanlage für Trauben. Ende September, Anfang Oktober wird sie tagelang von schwer beladenen Lkw und Pick-ups aus der Umgebung angefahren, die hier ganze Kubikmeter von Trauben hineinschütten.
Von Pezá führt eine Straße nach Kastélli im Osten (→ Link), man kann aber auch über Arkalochóri nach Áno Viános und Ierápetra weiterfahren.
Öffnungszeiten Minos, Weinkellerei mit Shop, in den Sommermonaten Mo-Fr 11-16 Uhr, Sa, So und übrige Monate nach Vereinbarung, Tel. 2810-741213, 6946-127613, www.minoswines.gr.
Pezá Union, Mo-Sa 9-17 Uhr, Tel. 2810-741945, pezaunion.gr.
Übernachten Katalagari Suites → Archánes.
Essen/Shopping Mathioudakis, an der Hauptstraße, traditionelle Konditorei mit bester Qualität, auch gutes Eis. Die Einheimischen kaufen hier gerne die süßen Leckereien, die sie als Gastgeschenke mitbringen. Eparchiaki Knossou Charaka 53.
Ágios Vasílios
Der kleine Ort liegt in einem tief eingeschnittenen Tal mit kräftigem Bach und dichtem Baumbestand aller Art. Am nördlichen Ortsausgang weist ein Schild zum Kloster Spiliótissa, das sich nach etwa 300 m Fahrweg im dicht bewachsenen Talgrund an die Felsen schmiegt, eine plätschernde Oase mit alten Platanen, Weiden, Zypressen und Eukalyptus. Das Wasser versorgte das Kloster früher mit Trinkwasser und galt als heilkräftig - sogar die türkischen Paschas aus Iráklion tranken es bevorzugt. Im Kloster gibt es eine Höhlenkirche mit Resten von mittelalterlichen Wandmalereien. Zwei Nonnen leben hier nach strengen Regeln, Besucher müssen lange Hosen bzw. Kleider tragen und sich genau an die Anweisungen halten.
♦ Kloster Spiliótissa, 10-12, 16-18 Uhr (Sommer bis 19 Uhr).
Blick vom Klosterhof nach Süden
Choudétsi
In einem historischen Herrenhaus mitten im Ort leitet der irische Musiker Ross Daly den Musical Workshop Labyrinth, eine Musikschule mit einer ständigen Ausstellung von über 200 Musikinstrumenten aus aller Welt, darunter Saiteninstrumente aus Indien und Iran, eine indonesische Flöte, ein kretischer Dudelsack, ein Yang-Chin aus China und viele folkloristische Instrumente aus Griechenland, Türkei, Afghanistan, Australien u. a. Ross Daly kam bereits Anfang der 70er Jahre nach Kreta, er spielt meisterhaft die Lyra und hat mit seinem Ensemble „Labyrinth“ viele Auftritte vor Ort, aber auch international (www.rossdaly.gr).
Öffnungszeiten Labyrinth, Sept bis Juni Mo-Fr 9-15 Uhr, Juli/Aug. tägl. 9-21 Uhr. Eintritt ca. 5 €. Tel. 2810-741027, www.labyrinthmusic.gr.
Mein Tipp Essen & Trinken Semeli, an der zentralen Kreuzung gegenüber der Fleischerei in die Seitengasse Richtung Ortsmitte einbiegen, dann auf der linken Seite. Man sitzt draußen herrlich geräumig unter Bäumen. Moderne kretische Küche in ausgezeichneter Qualität, bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt, manchmal kehrt auch Ross Daly hier ein. Für die kühlere Jahreszeit gibt es einen großen Gastraum mit einer schönen Dachbalkenkonstruktion und Kamin. Wirt Andreas hat sich mit dem 2018 eröffneten Lokal seinen Lebenstraum erfüllt, er spricht sehr gut Deutsch. Tel. 281-5202715.
Weinkellereien um Choudétsi
Ktima Rhous: Die Weinkellerei von Maria Tamiolakis und ihrem Mann Dimitris liegt auf einem steilen Hügel nördlich über dem Ort - etwas schwer zu finden (nur Allradantrieb), aber es lohnt sich. Für ein paar Euro erhält man eine Führung mit Verkostung. Vorher anrufen und Termin vereinbaren.
♦ Tel. 2810-742083, www.rhouswinery.gr.
Ktima Lyrarakis: Das engagiert geführte Gut liegt bei Alágni, südöstlich von Choudétsi. Es wurde 1966 gegründet und gilt als innovativer Vorreiter des kretischen Weinbaus. Produziert wird eine breite Palette von Weinen, hergestellt aus traditionellen Traubensorten, die z. T. schon fast ausgestorben waren. Nach vorheriger Anmeldung kann man informative Führungen durch die Weinberge und die Kellerei machen. Weinprobe mit bis zu acht Weinen, empfohlen wird z. B. der rare Melissaki.
♦ Mo-Sa 11.30-18 Uhr. Tel. 2810-284614, www.lyrarakis.com.
Ktima Paterianakis: Diese moderne Kellerei liegt inmitten der Weinberge südlich von Choudétsi, wird von drei Schwestern geführt und produziert hauptsächlich Bioweine, weiß, rosé und rot. Weinprobe und Führung nach Voranmeldung, Shop offen. Sehr netter und gastfreundlicher Service.
♦ Mo-Sa 10.30-17 Uhr. Tel. 6977-68727, www.paterianakis.gr.
Kloster Ágios Geórgios Epanosífi(Moní Agíou Georgíou Epanosífi)
Etwa 8 km südlich von Choudétsi liegt eins der größten Klöster Kretas, das noch von gut drei Dutzend Mönchen bewohnt wird. Es wurde im 17. Jh. zu Ehren des heiligen Georg erbaut, der als Schutzheiliger gegen die Pest verehrt wurde.
Das Kloster ist nicht als Wehrbau angelegt, sondern im kretischen Dorfstil. Umgeben von dekorativ gestutzten Zypressen wirkt die Anlage am Hang fast ein wenig toskanisch. Der lang gestreckte Hof wird von einer mächtigen Kastanie überschattet, ein Brunnen plätschert, rot gefärbte Tonpithoi setzen Akzente, von der Brüstung hat man einen herrlichen Ausblick Richtung Süden bis zu den Asteroúsia-Bergen. Früher wurden im Kloster bedeutende Handschriften angefertigt und noch heute lebt hier ein Kalligraph. Ein Museum mit Kirchenschätzen kann besichtigt werden. In der doppelschiffigen Kirche Ágios Geórgios findet man eine wertvolle Ikonostase mit vielen Ikonen sowie riesige Kerzenleuchter und einen prunkvollen Kronleuchter. Das große Fest des heiligen Georg findet am 23. April statt.
Weinkellereien
Ktima Michalakis: Nördlich vom Kloster Epanosífi, prächtiger Blick vom Weingut über die Hänge.
♦ Tel. 2810-381303, www.michalakis.gr
Ktima Gavalas: Schönes Weingut bei Voriás, Weinprobe mit sechs Weinen nach Anmeldung.
♦ Mo-Fr 9.30-16.30 Uhr, Sa nach Vereinbarung. Tel. 2894-051060, www.gavalascretewines.gr.
Von Iráklion nach Epáno Archánes
Nach Epáno Archánes sind es von Iráklion aus 15 km, man nimmt dazu die schnellstraßenähnlich ausgebaute Straße nach Pezá (siehe vorheriger Abschnitt) oder die Ausfallstraße über Knossós.
An dem großen Kreisverkehr, an dem die Straße nach Epáno Archánes abzweigt, wurde 1944 der deutsche General Karl Heinrich Kreipe von den beiden englischen Offizieren William Stanley Moss und Patrick Leigh Fermor, der sich später als Schriftsteller einen Namen machte und 2011 verstorben ist, mit Hilfe von kretischen Partisanen entführt (→ nachstehender Kasten und Anógia).
Ein eindrucksvolles Denkmal des kretischen Künstlers Manolis Tsobanakis stellt hier symbolisch das Scheitern der „gebrochenen“ Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan dar. Dazu gibt es zwei Schrifttafeln, die auf Englisch und Griechisch an die Entführung erinnern. Immer wieder werden Kränze niedergelegt, in Erinnerung an die im Zusammenhang mit der Entführung Kreipes ermordeten Kreter.
Ein waghalsiges Unternehmen
26. April 1944, etwa 9 Uhr abends. General Kreipe, Kommandant der 22. deutschen Panzergrenadier-Division, befindet sich wie jeden Abend im nagelneuen Dienst-Opel auf dem Heimweg von seinem Hauptquartier in Archánes zur Villa Ariadne bei Knossós, wo die deutschen Offiziere Quartier bezogen haben. Es dunkelt bereits, außer Kreipe sitzt nur der Chauffeur im Wagen. An der Kreuzung, wo die Straße von Archánes auf die Hauptstraße nach Iráklion einbiegt, tauchen plötzlich deutsche Uniformen mit Stopplichtern auf. Der an häufige Kontrollen gewöhnte Fahrer hält an. Dann geht alles blitzschnell. Beide Insassen werden aus dem Wagen gerissen und entwaffnet. Zwei Engländer setzen sich auf die Vordersitze, in den Fond quetschen sich drei kretische Andártes (Partisanen), zusammen mit dem General, der im Fußbereich liegt. Der englische Beifahrer setzt sich den markanten Hut des Generals auf und schon geht es weiter in Richtung Iráklion. Im Lauf der Fahrt werden 22 deutsche Kontrollstellen (!) durchfahren. Das Auto Kreipes ist überall bekannt und darf bevorzugt passieren. Man fährt quer durch Iráklion und wendet sich an der Platia Eleftherias links. Eine letzte Straßensperre steht am Chaniá-Tor, auch diese wird überwunden und die Fahrt führt auf die Küstenstraße Richtung Réthimnon. Etwa auf der Höhe des Dorfes Síses verlassen die Entführer das Auto. Es wird zu einer der nächsten Buchten gefahren, um eine Evakuierung durch ein U-Boot vorzutäuschen. Man lässt einen Brief zurück, in dem der britische Kommandotrupp die Entführung ausdrücklich als sein eigenes Werk bezeichnet, das gänzlich ohne Mithilfe von Kretern durchgeführt wurde. Damit will man Repressalien an der Zivilbevölkerung verhindern. Dann geht der Marsch querfeldein zum Bergdorf Anógia, wobei Kreipe und der Chauffeur getrennte Wege nehmen. Der Chauffeur versucht unterwegs nach Aussage seiner Gruppe, eine deutsche Streife auf sich aufmerksam zu machen und wird dabei von einem der Entführer im Affekt getötet, was dieser später sehr bedauert.
In der Nähe Anógias trifft man sich mit weiteren Andártes und der lange Marsch quer über das Ída-Gebirge an die Südküste beginnt. In enger Zusammenarbeit britischer Agenten mit kretischen Partisanen werden der General und seine Entführer sicher durch die deutschen Linien geschleust. Über zwei Wochen dauert die Odyssee, bis die Briten mit ihrem Gefangenen vom abgelegenen Peristerés Beach (→ Link), einem der wenigen unbewachten Strände der Südküste, mit einem U-Boot nach Ägypten evakuiert werden können. Das Unternehmen ist ein voller Erfolg und bedeutet eine empfindliche Schlappe für die Besatzungsmacht, deren Selbstvertrauen untergraben wird und die sich lächerlich gemacht fühlt. Der kretische Widerstand, verstärkt durch britische Kommandotrupps, erhält durch das „Husarenstück“ neuen Auftrieb.
Im Frühherbst desselben Jahres werden die Bergdörfer Anógia und Gerakári (Amári-Becken) von den deutschen Truppen dem Erdboden gleichgemacht, u. a. deswegen, weil die Entführer Kreipes ihren Weg über diese Dörfer nahmen und hier Unterstützung fanden.
♦ Buchempfehlungen zu der Entführung Kreipes → Lesetipps.
Die Kirche der Panagía in Epáno Archánes
Epáno Archánes
Provinzstadt am Fuß des steilen Joúchtas, auf dem nach alten kretischen Legenden Zeus begraben liegt. Mit ihrer großen Winzergenossenschaft ist sie Mittelpunkt einer der drei großen PDO-Weinregionen Kretas. Das Zentrum mit seinen alten Gassen ist einen Bummel wert.
Neben dem Stadtbild sind es vor allem die minoischen und mykenischen Fundstätten im Ort und im näheren Umkreis, die das Interesse wecken. Sie haben Archánes zu einem der wichtigsten neueren Ausgrabungsorte Kretas gemacht, leider sind die Fundorte derzeit allesamt nicht zugänglich. Inzwischen ist ersichtlich, dass sich um den mythischen Berg Joúchtas ein bedeutendes Zentrum der Minoer (ähnlich denen in Knossós und Festós) samt Palast, Wohnstadt und Nekropole befunden hat, das später von den Mykenern als Siedlung weiterbenutzt wurde. Für Wanderer ist aber auch die Besteigung des Joúchtas ein Highlight.
Sehenswertes
Schon kurz nach der Ortseinfahrt erreicht man einen weitläufigen Platz. Rechter Hand kommt man am 1901 erbauten klassizistischen Gebäude der Volksschule (Didaktírio) vorbei, im Zweiten Weltkrieg Hauptquartier des Generals Kreipe. Rechter Hand geht es hier zur Ausgrabung von Fourní (→ Link).
Gleich danach trifft man auf die stilvolle Panagía-Kirche mit freistehendem Uhrenturm. Die dreischiffige Kirche besitzt einen eleganten Glockenstuhl und filigrane Durchbruchfenster in den Apsiden. Im Innenraum findet sich eine große Sammlung von Ikonen, darunter die verehrte Ikone der Panagía (Gottesmutter).
Geht man anschließend die Hauptgasse weiter nach Süden, so passiert man den Zugang zum minoischen Palast, kann dann links oberhalb der Hauptgasse durch die Agora bummeln und gelangt schließlich zur hübsch begrünten Platia am südlichen Ortsende.
Minoischer Palast: Er wurde bereits von Evans lokalisiert, aber erst in den sechziger Jahren vom Ehepaar Sakellarákis im ehemaligen türkischen Viertel Tourkogeitonía ausgegraben. Wegen der ungünstigen Lage mitten in der Stadt (Karte) legten sie nur einen kleinen Teil des Komplexes frei, der leider nicht zugänglich ist. Hinter versperrten Gittertoren erkennt man nicht viel mehr als die Grundmauern mehrerer Häuser. Die umgebende Siedlung, deren Anfänge in vorminoische Zeiten zurückreichen, kann nicht ausgegraben werden, da sie sich unter der heutigen Ortschaft erstreckt.
Spektakuläre Funde in Archánes
Die Entdeckungen von Archánes sind eng mit dem Namen des Archäologenehepaars Iánnis (1936-2010) und Efi Sapouna-Sakellarákis verbunden, die hier seit 1964 gegraben haben. Unmittelbar unter den Wohnhäusern der Stadt legten sie zunächst die Grundmauern eines minoischen Palastes frei, den schon Arthur Evans hier vermutet hatte, fanden kurz darauf auch die außerhalb liegende Nekropole Fourní. Der Höhepunkt aber kam 1979, als die beiden den Tempel von Anemospiliá etwa 3 km außerhalb von Archánes ausgruben und dort den ersten und bisher einzigen Beweis für Menschenopfer der Minoer fanden! Iánnis Sakellarákis wurde später zum Direktor des Archäologischen Nationalmuseums in Iráklion bestellt. Über die Ausgrabungen hat er ein informatives Buch geschrieben (→ Lesetipps). Begraben liegt Sakellarákis in der minoischen Ausgrabung Zóminthos am Weg zur Nída-Hochebene (→ Link).
Archäologisches Museum: Die modern konzipierte Sammlung liegt im Ortszentrum, seitlich der Hauptgasse. Hier ist ein kleiner Teil der reichhaltigen Ausgrabungsfunde ausgestellt: Reste von Wandmalereien, Keramik, Schmuck, Elfenbeinarbeiten, Nahrungsreste, eindrucksvolle Sarkophage mit Skelettresten u. a. Auch einige der Materialien, mit denen die Minoer ihre Freskenfarben herstellten, findet man in einer Vitrine. Weiterhin gibt es eine Dokumentation des Menschenopfers von Anemóspilia - dazu gehören eine Kopie der Bronzeklinge, mit der das Opfer getötet wurde und die tönernen Füße der Gottesstatue, die in dem minoischen Tempel stand. Viele weitere Stücke wurden ins Arch. Museum von Iráklion gebracht.
♦ Mi-Mo 8.30-15 Uhr, Di geschl., Eintritt 2 €. Tel.2810-752712.
Volkskundemuseum: Einige Schritte unterhalb der exponiert am Hang stehenden doppelschiffigen Kirche Ágios Nikólaos ist in einem alten Stadthaus ein traditionelles Wohnzimmer mit historischen Fotos eingerichtet, daneben das Atelier eines Kunsthandwerkers, im ersten Stock findet man Webarbeiten, einen Webstuhl und das Schlafzimmer. (Hinweis: Museum kann geschlossen sein).
Agorá: Die gepflasterte Marktgasse oberhalb der heutigen Durchgangsstraße hat ihren historischen Charakter bewahrt, leider wurden viele Geschäfte aufgegeben. Neben der kleinen Kirche Ágios Nektários steht ein Brunnen von 1894.
Übernachten
1 Troullos 2 Arhontiko 3 Villa Archanes 4 Villa Orestis 8 Kalimera Archanes Village 13 Neraidospilios Archanes
Essen & Trinken
7 Zen of Crete 9 Bakaliko 10 Spitiko 11 Myriofito 12 Kritamon
Cafés
Praktische Infos
Anfahrt/Verbindungen Mo-Fr fahren tägl. 14 Busse (Sa acht, So drei) von und nach Iráklion (ca. 30 Min.). Die Busstation liegt etwas unterhalb der Platia Eleftheriou Venizelou am südlichen Ortsende.
Übernachten **** Kalimera Archanes Village 8, mehrere restaurierte historische Häuschen mit schönem Gemeinschaftsgarten mitten im Ort, aber trotzdem ruhig. In den Häusern Drosostalida, Zefiros, Avra und Ostria gibt es jeweils ein im traditionellen Stil sorgsam eingerichtetes Apt. mit Küche, Kamin und Bad für 2-3, 2-4 und 2-5 Pers. Für 2 Pers. mit Frühstück ab ca. 130 €, im Sommer bis 180 €. Theotokopoulou Str., Tel. 2810-752999, www.archanes-village.com.
Villa Archanes 3, umgebauter Gutshof mit schönen Studios und Apts. (für bis zu 4 Pers.) um einen Pool, gutes Frühstück, zentrumsnah. Vassilis und Faye führen das Haus seit 2015. Studio/F für 2 Pers. ca. 80-100 €. Evangelias Armenaki Str. 19, Tel. 6972-443466, www.villaarchanes.gr.
Troullos 1, gute zentrale Lage, nahe der Kirche Ágios Nikólaos. Zehn Apts. mit stilvoller Einrichtung um einen schönen Hof. Apt. ca. 70-80 €. Nikolaou Panagiotaki Str. 10, Tel. 2810 753153, www.troullos.gr.
Arhontiko 2, am Ortseingang oberhalb vom Zentrum. Eine Villa aus dem 19. Jh. wurde zu vier gut ausgestatteten Apts. mit jeweils zwei Ebenen umgebaut (bis zu 4 Pers.), dazu gibt es einen schönen Innenhof. Sehr freundlicher Empfang. Studio/F für 2 Pers. ca. 70-100 €. Bogiatzaki Str. 11, Tel. 2810-752985, arhontikoarhanes.gr.
Villa Orestis 4, einfache Studios mit Küchenzeile (teils mit Empore) um einen schön begrünten Innenhof, wo man nett sitzen kann. Am Ortseingang beschildert, steile Anfahrt, ruhige Lage. Besitzer spricht gut Deutsch. Studio ca. 50-60 €. Archiepiskopou Makariou Str. 8, Tel. 2810-751619.
Neraidospilios Archanes 13, ordentliche Studioanlage mit Pool im unteren Ortsbereich (nahe des Abzweigs von der Umgehungsstraße nach Anemospiliá), von Gregoris nett geführt. Studio/F für 2 Pers. ca. 50-80 €. Spiliopotamou Str. 20, Tel. 6940-753084, neraidospilios-archanes.business.site.
**** Katalagari Suites, etwa 2 km östlich außerhalb, 14 große Apts. und Suiten, gute Ausstattung mit voll eingerichteter Küche, herrliche Lage mit Blick auf das Tal in Richtung Pezá, leider an einer neu gebauten Umgehungsstraße, die für eine gewisse Geräuschkulisse sorgt. Gepflegter Pool, reichhaltiges Frühstücksbuffet mit lokalen Produkten, auch Abendessen möglich. In Archánes ausgeschildert, Anfahrt auch über die Schnellstraße von Iráklion nach Pezá (Abfahrt Katalagari). Apt./F ca. 75-100 €. Tel. 2810-753350, katalagarisuites.com.
Essen & Trinken Am gemütlichsten sitzt man am südlichen Dorfplatz, der Platia Eleftheriou Venizelou. Die folgenden Adressen liegen alle an und um den Platz.
Spitiko 10, Terrassentaverne mit großen Fenstern und ordentlicher Grillküche, neben Wein aus Archánes wird auch ein Biowein angeboten. Tel. 2810-751591.
Bakaliko 9, neben Spitiko, nettes Konzept: einige ausgewählte Gerichte, dazu Verkostung und Kaufmöglichkeit regionaler Produkte. Tel. 2810-751117.
Zen of Crete 7, traditionelle Küche in guter Qualität, gepaart mit Gastfreundschaft. Tel. 2810-752222.
Myriofito 11, schattige Oase unter einem mächtigen Johannisbrotbaum. Tel. 2810-751441.
Kritamon 12, wenige Meter von der Platia Eleftheriou Venizelou, Sitzplätze im restaurierten Haus oder im Innenhof. Dimitris Mavrakis kocht weitgehend mit Bioprodukten aus eigenem Anbau, gute kreative Küche und leckere Salate. Nur abends (außer Sa/So), Mo geschl. Tel. 2810-753092.
Cafés/Bars Ploumi 6, kurz vor dem südlichen Dorfplatz an der Hauptgasse, kooperativ geführtes Café mit Speisemöglichkeit in einem schönen klassizistischen Haus mit hohem Innenraum. Einige der Mitglieder sind Musiker, gelegentlich gibt es Livemusik.
I Agora 5, beim Café Ploumi die Gasse hinauf, schönes Kafemezedopolíon mit Küche.
Mein Tipp Shopping Ktima Stilianou, Weinkellerei beim nahen Örtchen Kounávi, holprige Anfahrt, aber sehr netter Empfang durch Giannis mit Familie (seit vier Generationen). Der freundliche Sohn des Hauses macht Führungen auf Englisch, kein Kaufzwang. Wein und Olivenöl, Tasting 5 €. Mai bis Okt. 11-18, sonst 10-15 Uhr. Tel. 6936-430368, stilianouwines.gr.
Feste Kirchenfest am 5./6. August am Gipfel des Joúchtas, großes Traubenfest vom 10.-15. August.
Umgebung von Archánes
Nekropole Fourní
Die größte bisher entdeckte Nekropole Kretas liegt etwas nördlich von Archánes. Sie birgt zahlreiche Gräber von der minoischen Vorpalastzeit bis zur mykenischen Epoche (2500-1250 v. Chr.) und muss im engen Zusammenhang mit der Wohnsiedlung samt Palast gesehen werden, denn die Existenz einer so riesigen Totenstadt kann ohne eine benachbarte Stadt der Lebenden kaum sinnvoll interpretiert werden.
Erster und bedeutendster Fund war im nördlichen Teil der Anlage ein mykenisches Kuppelgrab aus dem 15. Jh. v. Chr. mit einem 20 m langen Zugang, ein sog. Tholos. Der obere Teil des Kuppelraums war lange von Bauern als Hütte benutzt worden. Sakellarákis erkannte darin ein Tholosgrab - und entdeckte so die Nekropole Fourní. In einer versteckten Nebenkammer, die den antiken Grabräubern entgangen war, fand er den ersten nicht geplünderten Sarkophag einer mykenischen Adligen. Mehr als hundert, teils goldene Einzelteile hatten hier die Jahrtausende überdauert, darunter Halsketten, Kristallperlen, Ringe und Elfenbein, aber auch Reste der Kleidung und Bronzegeschirr. Ein Pferdeskelett, das vor dem Grab bestattet war, und ein Stierkopf, der der Toten mitgegeben worden war, weisen daraufhin, dass die Tote vielleicht einem Königsgeschlecht angehörte.
Öffnungszeiten Das eingezäunte Gelände ist nur von außen zu besichtigen.
Wegbeschreibung Eine beschilderte und anfangs asphaltierte Straße führt von Káto Archánes bis auf den Hügel von Fourní hinauf, dort kann man parken. Der Fußweg zur Ausgrabung führt durch lichten Wald.
Auch von Epáno Archánes kann man Fourní erreichen (Karte).