Читать книгу Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer - Страница 16

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Umgebung des Palastes

Außerhalb des Palastes wurde bislang nichts ausgegraben, weder die umge­ben­de Wohnsiedlung noch die Fried­höfe. Das Gebiet besteht deshalb z. T. aus Schutz­zo­nen, in denen nichts ge­baut werden darf, aber hun­derte von Schwarzbauten stehen - aus diesem Grund wurde Knossós bisher nicht in die Liste des Welt­kul­tur­er­bes der Unesco aufgenommen.

Zur Weiterfahrt von Knossós nach Süden → Link.

Von Iráklion über Agía Varvára in die Messará-Ebene

Die Schnellstraße von Iráklion über Agía Varvára in die Messará-Ebene ist eine der wich­tig­sten Quer­verbindungen zwischen Nord- und Südküste. Sie durch­quert das größte zusam­men­hängende Wein­anbaugebiet der Insel.


Auf der neuen Schnellstraße in den Inselsüden

Von Iráklion aus fährt man am besten auf die New Road in Richtung Réthim­non, zweigt dann nach Míres (Moires), Agía Galíni und Timbáki ab und ver­lässt nach meh­reren Ampel­kreuzungen allmäh­lich das Stadtgebiet.

Links voraus er­kennt man bald den sa­gen­haf­ten Joúchtas (811 m), dessen Pro­fil aus einem be­stimm­ten Blick­winkel so ver­blüffend einem Men­schen­kopf äh­nelt, dass er der Sa­ge nach der schlafende Zeus sein soll - besonders gut zu beobachten vom Grab Ka­zan­tzákis’ auf der Maren­go-Bastion (→ Iráklion).

Zwischen Síva und Agía Var­vá­ra wer­den die Orte Ve­neráto und Avge­nikí von der Schnellstraße umgangen - wer Weingüter besuchen oder das Kloster Palianís ansehen will, muss nach Dáf­nes oder Veneráto abfahren.

Nach dem Weinbaugebiet taucht das Ída-Ge­birge auf und rückt mit sei­nen schroffen Fels­mas­sen all­mäh­lich näher.

Anfahrt/Verbindungen Etwa vier Busse fahren täglich ab Iráklion nach Festós und Má­ta­la, bis zu 6 x gibt es Verbindungen nach Agía Ga­líni an der Süd­küs­te (Fahrtzeit ca. 2 Std.). Nach Míres, dem Haupt­ort der Mes­sará-Ebene, sind die Verbindungen deutlich häu­figer, von dort kann man nach Léntas weiter­fahren (→ Link.

Weinkellereien um Dáfnes

Die Region um Dáfnes und Síva gehört zu den drei Regionen Kretas neben Pezá und Archánes), deren Weine mit geschütz­tem Ursprungs­zeugnis ausge­wiesen sind (PDO). Mehr als ein Dut­zend Wein­güter (= ktima) produziert hier Weine aus autoch­thonen Reben, vor allem Vidiano (weiß) und Liatiko (rot), aber auch Blends mit Trauben vom Fest­land.

Rizinía: Kretas bedeutendstes Ausgrabungsgelände aus archaischer Zeit

Die weitläufige Ausgrabung liegt wenige Kilometer nördlich von Priniás, das man erreicht, indem man in Agía Varvára abbiegt und Richtung Nor­den in die Ber­ge fährt. Bereits Anfang des 20. Jh. hat man auf dem knapp 600 m ho­hen Ta­felberg Patéla mit groß­arti­gem Blick bis Iráklion zwei Tem­pel aus ar­chai­scher Zeit entdeckt, die als älteste ihrer Art in Kreta gel­ten, außerdem mi­noi­sche Überreste, eine Nekropole und ein hellenisti­sches Kastell. Das Ge­lände ist 10 Fußminuten vom Parkplatz an der Straße entfernt. Es ist von einem Zaun umgeben, in den letzten Jah­ren stand das Tor aber offen. Benachbart steht die pitt­oreske weiße Ka­pelle Ágios Pan­deleí­mo­nas, zum Kirchenfest am 27. Juli versammeln sich hier immer viele Gläubige. Die Fun­de, darunter Skulpturen, Grabstelen und Friese im dä­da­li­schen Stil (Vor­läufer der griechischen Archaik), sind im Arch. Museum in Iráklion aus­gestellt.

Ktima Douloufakis: Die Weinkellerei liegt mitten in Dáfnes und ist aus­geschildert. Es gibt einen Parkplatz und einen großen Raum für angemeldete Weinproben (ca. 5-8 € incl. Imbiss). Man kann aber auch unangemeldet kom­men und wird freundlich und sach­kundig beraten. Eine Flasche kos­tet ca. 4-10 €. Eine kurze Führung durch das Gelände ist meist möglich.

♦ Mo-Fr 10-15.30 Uhr. Tel. 2810-792017, www.douloufakis.wine

Ktima Silva Daskalakis: Die Wein­kel­lerei liegt in Síva und ist ebenfalls leicht zu finden. Mit vorheriger An­meldung kann man drei bis sechs ver­schiedene Weine verkosten und eine Führung mitmachen, man kann aber eben­falls unangemeldet kom­men.

♦ Mo-Fr 9-17, Sa bis 15 Uhr, So geschl. Tel. 2810-792021, www.silvawines.gr

Kloster Palianís(Moní Palianís)

Bei Veneráto steht eins der ältesten Klöster Kre­tas, das - wie so oft - mehr­fach von den Türken zerstört, jedoch bis heute nicht auf­gegeben wur­de (Anfahrt im Ort ausgeschildert). Meh­rere Dutzend Nonnen leben und arbeiten hier, die große Anlage wirkt ge­pflegt und ist üppig grün gehalten. Hinter der (nicht immer geöffneten) Kirche steht ein heiliger Myr­ten­baum, von dem es heißt, dass in ihm eine Ikone ver­steckt sein soll - angesichts des weit ver­zweigten Gewirrs von Ästen durchaus nach­vollziehbar. Gro­ßes Fest am 23. Sep­tember, dann wird unter dem Baum Brot gesegnet. Bei den Non­nen kann man Sti­ckereien erwerben.

Übernachten *** Villa Kerasia, beim gleich­namigen Ort, schön restauriertes An­wesen aus dem 19. Jh., traumhafte Lage mit Pool, nette Bewirtung durch Babis mit Team. DZ/F ca. 80-120 €. Tel. 2810-791021, www.villa-kerasia.gr.

Agía Varvára

Das große, lang gestreckte Dorf ist der geografische Mittelpunkt der In­sel Kre­ta, sowohl von Ost nach West als auch in Nord-Süd-Richtung. Kurz vor dem Ort sieht man auf dem Tafelberg Patéla rechts der Straße die blen­dend weiße Gipfelkapelle Ágios Pande­leí­monas, dane­ben erstreckt sich das Aus­gra­bungs­ge­län­de Rizinía (→ Kasten).

In Agía Varvára zweigt aber auch die schöne Straße über Gérgeri nach Zarós und Ka­má­res ab, die am Südhang des Psilorítis entlangführt (→ Link).

Südlich von Agía Var­vá­ra

Die neue Straße von Agía Varvára über Apomarmá und Ploutí, die östlich von Míres auf die Hauptstraße der Messará-Ebene trifft, ist mittlerweile durch­gehend fertiggestellt und sehr gut aus­gebaut. Sie führt über den Pass von Vorvoulítis bei Áno Moúlia, wo man einen herrlichen Rund­blick über die Messará-Ebene hat und mündet bei Ágii Déka auf die Haupt­stra­ße der Messará-Ebene nach Míres, von wo es weitergeht nach Mátala, Kalamáki und Agía Galíni.

♦ Hinweis: Das Weingut Zacharioudakis (www.zacharioudakis.com), das in herrlicher Hügellage über Ploutí thront, bietet derzeit keine Verkostung und keine Führungen an (Stand 2020).

Alternativstrecken ab Iráklion

Kurz nachdem man in Iráklion die New Road in Richtung Míres verlassen hat, kann man nach rechts in Rich­tung Hos­pi­tal (beschildert) abbiegen und die west­liche Parallel­strecke über Stav­rá­kia nehmen oder die noch weiter westlich verlaufende Straße über Ágios Míro­nas, Káto Asítes und Pri­niás, vorbei an Rizi­nía (→ Kasten). Beide Rou­ten sind natürlich langwieriger, führen aber reizvoll über Berg­aus­läu­fer ober­halb der Hauptstraße.

Von Iráklion über Pezá in die Messará-Ebene

Die gut ausgebaute Straße nach Pezá bietet eine weitere reizvolle Mög­lich­keit für die Fahrt in den Süden Zentralkretas. Es liegen einige interessante Ziele di­rekt am Weg oder in der Nähe, darunter natür­lich der Palast von Knossós, das Weinbauzentrum Pezá, das liebevoll arrangierte Ka­zantzákis-Museum von Mirtiá und das große Kloster Epanosífi.

Von Iráklion erreicht man die schnell­straßenähnlich ausgebaute Straße nach Pezá, in­dem man von der New Road die letzte Abfahrt westlich vom Flughafenzubringer nimmt (be­schil­dert u. a. mit Viánnos, „Port” und einem Symbol für „Industrial Area“). Hier kommt man in rascher Fahrt ins Wein­bau­zentrum, kann aber auch be­reits nach wenigen Kilometern über Ska­láni in Richtung Mir­tiá abzweigen und das Kazant­zákis-Museum be­suchen (siehe unten). Bei Skaláni liegen die süd­lichsten Weinberge des landesweit täti­gen Wein­produzenten „Boutari“, das da­zu­ge­hö­rige Weingut „Fanta­xome­to­cho“ (Gut der Geister) hat seinen Na­men von einer loka­len Sage und kann an Wochenta­gen be­sucht werden (an der Straße nach Mirtiá be­schildert).

Anson­sten bleibt man auf der Schnell­straße, passiert den Ab­zweig nach Ar­chánes (→ Link) und erreicht Pezá, von wo man ebenfalls schnell nach Mir­tiá gelangen kann. Von Pezá führt die Straße über Choudétsi nach Sü­den in Richtung Messará-Ebene. Hin­ter Choudétsi ist sie bes­tens aus­ge­baut, man durchquert große Wein­bau­ge­biete und erreicht bei Protória die Haupt­straße der Messará-Ebene nach Míres.


Traubenernte in Dáfnes

Alternativstrecke: Von Iráklion bis Pezá kann man auch die schmale, kur­vige Ausfallstraße nach Knossós (→ Palast) nehmen. Nur wenig süd­lich von Knos­sós erhebt sich rechts oberhalb der Straße der Morosini-Aquä­dukt, über den seit vene­zianischer Zeit bis 1927 Quellwasser von Archá­nes nach Irák­lion geleitet wurde. Heute nisten in dem impo­santen Bauwerk un­zäh­lige Doh­len. Daneben kann man in einer kleinen Taverne einkehren. Der Aquä­dukt über­quert ein begrüntes Flusstal, wo man auf schma­ler As­phalt­straße zur Ka­pelle Agía Irí­ni und zu einem Pick­nickplatz un­ter schatti­gen Aleppo­kiefern kommt.

Essen & Trinken Elia & Diosmos, beliebte Taverne in Skaláni (→ Link).

Shopping Fantaxometocho Bou­tari, mo­der­ne Weinkellerei südlich von Skaláni, erbaut 2004. Multimedia-Show ge­gen Ge­bühr, sonst Eintritt frei. Große Auswahl an hochwertigen Weinen (ab ca. 7 €), geführte Touren möglich. April bis Okt. Di-So 10-18 Uhr, übrige Zeit nach Ver­ein­ba­rung. Es werden auch komfortable Apart­ments vermietet. Tel. 2810-731617, www.boutari.gr.

Mirtiá

Zent­rum des Dorfs in den Weinbergen ist die Platia mit mehreren Kafenia und thematischen Wand­ma­lereien zu Kazan­t­zakis, einem modern stili­sierten Denk­mal von Ma­no­lis Tsobanakis, das die Ent­wicklung des Men­schen von der Geburt bis zum Tod dar­stellt, und dem Museum zu Ehren von Ní­kos Kazan­tzákis. Busse fahren mehrmals tägl. vom Busbhf. in Iráklion in Rich­tung Kastélli.

Pezá

Das Zentrum des kretischen Wein­an­baus ist Sitz der Ge­nos­sen­schaft „Pezá Union“ (Wein und Olivenöl), am süd­lichen Ortsaus­gang hat außerdem die be­kannte Kel­lerei „Mi­nos“ ihre Fab­ri­ka­tionshallen. Dort kann man eine Aus­stel­lung von tra­di­tionellen Gerät­schaf­ten zur Wein­herstellung besich­ti­gen, ei­nen Film zur Pro­duk­tion anse­hen sowie Weine verkosten und erwer­ben.

Kazantzákis-Museum in Mirtiá

Das Museum wurde 1983 vom Bühnenbildner Giorgos Anemo­gian­nis im Eltern­haus seiner Familie eingerichtet, die mit dem Vater von Níkos Ka­zan­t­zá­kis verwandt war. Kazantzákis kam oft zu Besuch hierher. 2009 wur­de es modernisiert und völlig neu gestaltet. Auf zwei Stockwerken wurde hier mit Hilfe sei­ner zwei­ten Ehefrau Eleni eine reich­haltige Dokumentation über das Le­ben und Schaffen des be­rühm­tes­ten kretischen Dichters zusam­men­getragen. Neben Fo­tos, Brie­fen und Ma­nu­skrip­ten be­her­bergt es zahlreiche Ausgaben seiner Wer­ke in Dutzenden von Spra­chen, außerdem sind Büh­nen­bild­ent­würfe und Kostüme aus seinen The­a­terstücken aus­ge­stellt. Breiten Raum nimmt Kazantzakis’ „Odys­see” ein, in dem er Homers gleichnamiges Epos fort­schreibt - 33.333 Verse in 24 Büchern und damit drei Mal so lang wie das Original. Sein Schreibtisch aus An­ti­bes in Südfrankreich ist hier auch aus­gestellt. Eine mehr­spra­chi­ge Video­show gibt einen Über­blick über die wich­tigsten Sta­tio­nen sei­nes Le­bens.

♦ März bis Okt. tägl. 9-17 Uhr, Nov. bis Februar So 10-15 Uhr. Ein­tritt ca. 3 €, Schül./Stud. die Hälfte. Tel. 2810-741689.

Die Genossenschaft liegt einige hun­dert Meter weiter südlich. Es gibt auch hier Aus­stellungsräume mit his­to­ri­schen Utensi­lien zum Wein­bau und es finden ebenfalls Wein­ver­kos­tung und -ver­kauf statt. Gleich ne­ben­an be­ein­druckt die große Press­an­la­ge für Trau­ben. Ende September, Anfang Okto­ber wird sie ta­gelang von schwer be­la­de­nen Lkw und Pick-ups aus der Um­ge­bung angefah­ren, die hier gan­ze Ku­bik­meter von Trau­ben hi­nein­schütten.

Von Pezá führt eine Straße nach Kastélli im Osten (→ Link), man kann aber auch über Arkalochóri nach Áno Viános und Ierápetra weiterfahren.

Öffnungszeiten Minos, Weinkellerei mit Shop, in den Som­mermonaten Mo-Fr 11-16 Uhr, Sa, So und übrige Monate nach Verein­ba­rung, Tel. 2810-741213, 6946-127613, www.minoswines.gr.

Pezá Union, Mo-Sa 9-17 Uhr, Tel. 2810-741945, pezaunion.gr.

Übernachten Katalagari Suites → Ar­chá­nes.

Essen/Shopping Mathioudakis, an der Haupt­straße, traditionelle Konditorei mit bester Qualität, auch gutes Eis. Die Ein­hei­mischen kaufen hier gerne die süßen Lecke­reien, die sie als Gastgeschenke mit­bringen. Eparchiaki Knossou Charaka 53.

Ágios Vasílios

Der kleine Ort liegt in einem tief ein­geschnittenen Tal mit kräf­ti­gem Bach und dichtem Baum­be­stand aller Art. Am nördli­chen Orts­aus­gang weist ein Schild zum Kloster Spiliótissa, das sich nach etwa 300 m Fahr­weg im dicht be­wach­senen Tal­grund an die Felsen schmiegt, eine plät­schernde Oase mit alten Platanen, Wei­den, Zypres­sen und Eukalyptus. Das Wasser versorgte das Kloster früher mit Trink­wasser und galt als heilkräftig - so­gar die türkischen Pa­schas aus Irá­klion tranken es be­vor­zugt. Im Kloster gibt es eine Höh­len­kirche mit Resten von mit­tel­al­terli­chen Wand­malereien. Zwei Non­nen leben hier nach strengen Re­geln, Besu­cher müs­sen lange Hosen bzw. Kleider tra­gen und sich genau an die Anwei­sun­gen halten.

♦ Kloster Spiliótissa, 10-12, 16-18 Uhr (Som­mer bis 19 Uhr).


Blick vom Klosterhof nach Süden

Choudétsi

In einem historischen Her­ren­haus mit­ten im Ort leitet der irische Musi­ker Ross Daly den Mu­sical Work­shop Laby­rinth, eine Musikschule mit einer ständi­gen Ausstellung von über 200 Mu­sik­instrumenten aus aller Welt, da­r­un­ter Saiteninstrumente aus Indien und Iran, eine indonesische Flö­te, ein kretischer Dudel­sack, ein Yang-Chin aus China und viele folkloristi­sche In­stru­men­te aus Grie­chenland, Türkei, Afghanis­tan, Australien u. a. Ross Daly kam bereits Anfang der 70er Jahre nach Kre­ta, er spielt meisterhaft die Lyra und hat mit seinem Ensemble „Laby­rinth“ viele Auftritte vor Ort, aber auch inter­na­tional (www.rossdaly.gr).

Öffnungszeiten Labyrinth, Sept bis Juni Mo-Fr 9-15 Uhr, Juli/Aug. tägl. 9-21 Uhr. Ein­tritt ca. 5 €. Tel. 2810-741027, www.labyrinthmusic.gr.

Mein Tipp Essen & Trinken Semeli, an der zentralen Kreuzung gegenüber der Fleischerei in die Seitengasse Richtung Ortsmitte einbie­gen, dann auf der linken Seite. Man sitzt drau­ßen herrlich geräumig unter Bäumen. Moder­ne kretische Küche in aus­gezeichneter Qualität, bei Einheimischen und Touristen gleicher­maßen beliebt, manch­mal kehrt auch Ross Daly hier ein. Für die kühlere Jahreszeit gibt es einen großen Gastraum mit einer schönen Dachbalkenkonstruktion und Kamin. Wirt Andreas hat sich mit dem 2018 eröffneten Lokal seinen Lebenstraum erfüllt, er spricht sehr gut Deutsch. Tel. 281-5202715.

Weinkellereien um Choudétsi

Ktima Rhous: Die Weinkellerei von Maria Tamiolakis und ihrem Mann Dimitris liegt auf einem steilen Hügel nörd­lich über dem Ort - etwas schwer zu finden (nur Allradantrieb), aber es lohnt sich. Für ein paar Euro erhält man eine Führung mit Verkostung. Vorher anrufen und Termin verein­baren.

♦ Tel. 2810-742083, www.rhouswinery.gr.

Ktima Lyrarakis: Das engagiert ge­führte Gut liegt bei Alágni, süd­östlich von Choudétsi. Es wurde 1966 gegrün­det und gilt als innovativer Vor­reiter des kreti­schen Wein­baus. Pro­duziert wird eine breite Pa­lette von Weinen, her­gestellt aus traditionellen Trau­ben­sor­ten, die z. T. schon fast ausgestorben waren. Nach vorheriger Anmeldung kann man informative Führungen durch die Weinberge und die Kellerei machen. Weinprobe mit bis zu acht Weinen, empfohlen wird z. B. der rare Melissaki.

♦ Mo-Sa 11.30-18 Uhr. Tel. 2810-284614, www.lyrarakis.com.

Ktima Paterianakis: Diese moderne Kellerei liegt inmitten der Weinberge süd­lich von Choudétsi, wird von drei Schwestern geführt und pro­duziert haupt­sächlich Bioweine, weiß, rosé und rot. Weinprobe und Führung nach Voranmeldung, Shop offen. Sehr netter und gastfreundlicher Service.

♦ Mo-Sa 10.30-17 Uhr. Tel. 6977-68727, www.paterianakis.gr.

Kloster Ágios Geórgios Epanosífi(Moní Agíou Georgíou Epanosífi)

Etwa 8 km süd­lich von Chou­détsi liegt eins der größten Klöster Kretas, das noch von gut drei Dutzend Mön­chen bewohnt wird. Es wurde im 17. Jh. zu Ehren des heiligen Georg erbaut, der als Schutzheiliger gegen die Pest ver­ehrt wurde.

Das Kloster ist nicht als Wehr­bau angelegt, sondern im kretischen Dorf­stil. Umgeben von dekorativ gestutzten Zypressen wirkt die An­lage am Hang fast ein wenig toskanisch. Der lang ge­streckte Hof wird von einer mächtigen Kastanie über­schat­tet, ein Brun­nen plät­schert, rot ge­färbte Ton­pi­thoi set­zen Akzente, von der Brüs­tung hat man einen herrlichen Aus­blick Rich­tung Sü­den bis zu den Asteroúsia-Ber­gen. Früher wurden im Klos­ter be­deu­tende Hand­schriften angefertigt und noch heute lebt hier ein Kalli­graph. Ein Museum mit Kir­chenschätzen kann be­sichtigt werden. In der dop­pel­schif­figen Kir­che Ágios Geór­gios fin­det man eine wertvolle Ikonostase mit vielen Ikonen so­wie riesige Kerzen­leuch­ter und einen prunkvollen Kronleuchter. Das große Fest des heiligen Georg findet am 23. April statt.

Weinkellereien

Ktima Michalakis: Nördlich vom Klos­ter Epanosífi, prächtiger Blick vom Wein­gut über die Hänge.

♦ Tel. 2810-381303, www.michalakis.gr

Ktima Gavalas: Schönes Weingut bei Voriás, Weinprobe mit sechs Weinen nach Anmeldung.

♦ Mo-Fr 9.30-16.30 Uhr, Sa nach Verein­ba­rung. Tel. 2894-051060, www.gavalascretewines.gr.

Von Iráklion nach Epáno Archánes

Nach Epáno Archánes sind es von Iráklion aus 15 km, man nimmt dazu die schnellstraßenähnlich ausgebaute Straße nach Pezá (siehe vorheriger Abschnitt) oder die Ausfallstraße über Knossós.

An dem großen Kreisverkehr, an dem die Straße nach Epáno Archánes ab­zweigt, wur­de 1944 der deutsche Ge­ne­ral Karl Heinrich Kreipe von den beiden eng­lischen Offi­zie­ren William Stanley Moss und Patrick Leigh Fer­mor, der sich später als Schrift­stel­ler einen Namen machte und 2011 ver­stor­ben ist, mit Hilfe von kre­ti­schen Par­tisanen ent­führt (→ nachstehender Kas­ten und Anó­gia).

Ein ein­drucks­volles Denk­mal des kretischen Künst­lers Ma­nolis Tsoba­nakis stellt hier sym­bolisch das Schei­tern der „gebroche­nen“ Ach­sen­mächte Deutsch­land, Italien und Ja­pan dar. Dazu gibt es zwei Schrifttafeln, die auf Englisch und Griechisch an die Ent­führung erinnern. Im­mer wieder wer­den Kränze nie­der­ge­legt, in Erin­ne­rung an die im Zu­sam­men­hang mit der Ent­führung Krei­pes ermordeten Kreter.

Ein waghalsiges Unternehmen

26. April 1944, etwa 9 Uhr abends. General Kreipe, Kommandant der 22. deut­schen Panzergrenadier-Division, befindet sich wie jeden Abend im na­gel­neuen Dienst-Opel auf dem Heimweg von seinem Haupt­quartier in Ar­chánes zur Villa Aria­dne bei Knossós, wo die deutschen Offiziere Quar­tier be­zogen haben. Es dun­kelt bereits, außer Kreipe sitzt nur der Chauf­feur im Wagen. An der Kreu­zung, wo die Straße von Archánes auf die Haupt­stra­ße nach Iráklion ein­biegt, tau­chen plötzlich deutsche Unifor­men mit Stopp­lich­tern auf. Der an häufige Kon­trollen gewöhnte Fahrer hält an. Dann geht alles blitzschnell. Beide Insas­sen wer­den aus dem Wa­gen gerissen und ent­waff­net. Zwei Engländer setzen sich auf die Vorder­sitze, in den Fond quet­schen sich drei kretische Andártes (Partisanen), zu­sammen mit dem Gene­ral, der im Fuß­bereich liegt. Der englische Bei­fah­rer setzt sich den markanten Hut des Generals auf und schon geht es wei­ter in Rich­tung Irák­lion. Im Lauf der Fahrt werden 22 deutsche Kon­troll­stel­len (!) durch­fahren. Das Auto Krei­pes ist überall bekannt und darf bevor­zugt pas­sieren. Man fährt quer durch Irá­klion und wendet sich an der Pla­tia Eleftherias links. Eine letzte Stra­ßen­sperre steht am Cha­niá-Tor, auch diese wird überwunden und die Fahrt führt auf die Küsten­stra­ße Rich­tung Réthimnon. Etwa auf der Höhe des Dorfes Síses verlas­sen die Ent­führer das Auto. Es wird zu einer der nächsten Buchten ge­fah­ren, um ei­ne Eva­kuie­rung durch ein U-Boot vor­zutäuschen. Man lässt ei­nen Brief zu­rück, in dem der briti­sche Kommandotrupp die Entführung aus­drück­lich als sein ei­ge­nes Werk bezeichnet, das gänzlich ohne Mithilfe von Kre­tern durch­geführt wur­de. Da­mit will man Repressalien an der Zi­vil­be­völke­rung ver­hindern. Dann geht der Marsch quer­feld­ein zum Berg­dorf Anó­gia, wo­bei Kreipe und der Chauf­feur ge­trenn­te We­ge nehmen. Der Chauf­feur ver­sucht unterwegs nach Aus­sage seiner Grup­pe, eine deut­sche Strei­fe auf sich auf­merk­sam zu ma­chen und wird dabei von einem der Entführer im Affekt ge­tötet, was die­ser später sehr bedauert.

In der Nähe Anógias trifft man sich mit weite­ren An­dár­tes und der lange Marsch quer über das Ída-Ge­birge an die Südküste beginnt. In en­ger Zu­sammenarbeit bri­tischer Agen­ten mit kreti­schen Parti­sanen werden der Ge­neral und seine Ent­führer si­cher durch die deutschen Linien ge­schleust. Über zwei Wo­chen dauert die Odys­see, bis die Briten mit ihrem Gefange­nen vom abgelegenen Peristerés Beach (→ Link), einem der we­ni­gen un­be­wachten Strände der Südküste, mit einem U-Boot nach Ägyp­ten eva­kuiert werden kön­nen. Das Unternehmen ist ein voller Erfolg und be­deu­tet eine empfindli­che Schlap­pe für die Be­sat­zungs­macht, deren Selbst­ver­trauen unter­graben wird und die sich lächerlich ge­macht fühlt. Der kre­tische Wi­der­stand, ver­stärkt durch britische Kom­man­dotrupps, erhält durch das „Hu­sa­ren­stück“ neuen Auftrieb.

Im Frühherbst desselben Jahres werden die Bergdörfer Anógia und Gera­kári (Am­ári-Becken) von den deutschen Truppen dem Erd­boden gleich­ge­macht, u. a. des­wegen, weil die Entführer Kreipes ihren Weg über diese Dörfer nah­men und hier Unterstützung fanden.

♦ Buchempfehlungen zu der Entführung Kreipes → Lesetipps.


Die Kirche der Panagía in Epáno Archánes

Epáno Archánes

Provinzstadt am Fuß des steilen Joúch­tas, auf dem nach alten kreti­schen Legenden Zeus begraben liegt. Mit ihrer großen Winzergenossen­schaft ist sie Mittelpunkt einer der drei gro­ßen PDO-Weinregionen Kretas. Das Zent­rum mit seinen alten Gassen ist einen Bum­mel wert.

Neben dem Stadtbild sind es vor allem die minoischen und myke­ni­schen Fund­stät­ten im Ort und im nähe­ren Umkreis, die das Interesse wecken. Sie ha­ben Archánes zu einem der wich­tigsten neueren Ausgrabungs­orte Kre­tas ge­macht, leider sind die Fund­orte derzeit allesamt nicht zu­gänglich. In­zwi­schen ist ersichtlich, dass sich um den mythischen Berg Joúchtas ein be­deutendes Zentrum der Minoer (ähn­lich denen in Knossós und Festós) samt Palast, Wohnstadt und Nekropole be­fun­den hat, das später von den My­ke­nern als Siedlung weiter­benutzt wurde. Für Wande­rer ist aber auch die Bestei­gung des Joúchtas ein Highlight.

Sehenswertes

Schon kurz nach der Ortseinfahrt er­reicht man einen weitläufigen Platz. Rech­ter Hand kommt man am 1901 erbau­ten klassizistischen Ge­bäude der Volks­schu­le (Didak­tírio) vorbei, im Zwei­ten Weltkrieg Hauptquar­tier des Ge­ne­rals Krei­pe. Rechter Hand geht es hier zur Ausgrabung von Fourní (→ Link).

Gleich danach trifft man auf die stilvolle Panagía-Kirche mit freiste­hen­dem Uhren­turm. Die drei­schiffige Kir­che besitzt ei­nen ele­gan­ten Glo­cken­stuhl und fi­li­gra­ne Durch­bruch­fenster in den Apsiden. Im Innenraum fin­det sich eine gro­ße Samm­lung von Iko­nen, darunter die ver­ehrte Ikone der Pan­agía (Got­tes­mut­ter).

Geht man an­schlie­ßend die Haupt­gasse wei­ter nach Süden, so pas­siert man den Zu­gang zum minoischen Palast, kann dann links oberhalb der Haupt­gasse durch die Agora bummeln und ge­langt schließ­lich zur hübsch be­grün­ten Platia am süd­li­chen Orts­ende.

Minoischer Palast: Er wurde bereits von Evans lokalisiert, aber erst in den sech­zi­ger Jahren vom Ehepaar Sakel­larákis im ehemaligen tür­ki­schen Vier­tel Tour­ko­geito­nía aus­ge­gra­ben. Wegen der un­güns­tigen Lage mitten in der Stadt (Karte) legten sie nur einen klei­nen Teil des Komple­xes frei, der lei­der nicht zu­gänglich ist. Hin­ter ver­sperrten Git­tertoren erkennt man nicht viel mehr als die Grund­mau­ern mehrerer Häu­ser. Die umge­ben­de Sied­lung, de­ren An­fänge in vor­mi­noi­sche Zeiten zu­rück­reichen, kann nicht aus­gegraben wer­den, da sie sich unter der heutigen Ortschaft er­streckt.

Spektakuläre Funde in Archánes

Die Entdeckungen von Archánes sind eng mit dem Namen des Archä­o­lo­gen­ehepaars Iánnis (1936-2010) und Efi Sapouna-Sakella­rá­kis verbunden, die hier seit 1964 ge­gra­ben haben. Unmittelbar unter den Wohnhäusern der Stadt legten sie zu­nächst die Grund­mauern eines minoischen Palastes frei, den schon Ar­thur Evans hier vermutet hatte, fanden kurz darauf auch die außerhalb lie­gende Nek­ropole Fourní. Der Höhepunkt aber kam 1979, als die beiden den Tempel von Anemospiliá etwa 3 km außer­halb von Archánes aus­gruben und dort den ersten und bisher einzigen Beweis für Men­schen­op­fer der Minoer fanden! Iánnis Sakellarákis wurde später zum Di­rektor des Ar­chäo­logi­schen National­muse­ums in Iráklion bestellt. Über die Ausgrabun­gen hat er ein in­for­ma­ti­ves Buch geschrieben (→ Lesetipps). Begra­ben liegt Sakella­rá­kis in der minoischen Ausgrabung Zóminthos am Weg zur Nída-Hochebene (→ Link).

Archäologisches Museum: Die mo­dern kon­zipierte Sammlung liegt im Orts­zen­t­rum, seitlich der Hauptgasse. Hier ist ein kleiner Teil der reich­haltigen Aus­gra­bungs­funde ausgestellt: Reste von Wand­malereien, Keramik, Schmuck, El­fen­bein­ar­beiten, Nah­rungs­reste, ein­drucks­volle Sar­ko­pha­ge mit Ske­lett­resten u. a. Auch einige der Materia­li­en, mit denen die Minoer ihre Fres­ken­far­ben her­stell­ten, findet man in einer Vitrine. Wei­ter­hin gibt es eine Doku­men­tation des Men­schen­op­fers von Ane­mó­spilia - dazu ge­hö­ren eine Kopie der Bronze­klinge, mit der das Opfer ge­tö­tet wurde und die tö­ner­nen Füße der Gottessta­tue, die in dem mi­noischen Tem­pel stand. Viele weitere Stücke wur­den ins Arch. Mu­seum von Irá­klion ge­bracht.

♦ Mi-Mo 8.30-15 Uhr, Di geschl., Eintritt 2 €. Tel.2810-752712.

Volkskundemuseum: Einige Schritte un­ter­halb der exponiert am Hang ste­hen­den doppelschiffigen Kirche Ágios Ni­kó­laos ist in einem alten Stadthaus ein traditionelles Wohn­zimmer mit his­to­ri­schen Fotos ein­ge­richtet, daneben das Atelier eines Kunst­handwerkers, im er­sten Stock fin­det man Webar­bei­ten, einen Web­stuhl und das Schlaf­zim­mer. (Hinweis: Museum kann ge­schlos­sen sein).

Agorá: Die gepflasterte Marktgasse ober­halb der heutigen Durchgangs­stra­ße hat ih­ren historischen Charakter be­wahrt, leider wurden viele Geschäfte auf­ge­geben. Neben der kleinen Kirche Ágios Nektários steht ein Brunnen von 1894.


Übernachten

1 Troullos 2 Arhontiko 3 Villa Archanes 4 Villa Orestis 8 Kalimera Archanes Village 13 Neraidospilios Archanes

Essen & Trinken

7 Zen of Crete 9 Bakaliko 10 Spitiko 11 Myriofito 12 Kritamon

Cafés

5 I Agora 6 Ploumi

Praktische Infos

Anfahrt/Verbindungen Mo-Fr fahren tägl. 14 Busse (Sa acht, So drei) von und nach Iráklion (ca. 30 Min.). Die Bus­sta­tion liegt et­was unterhalb der Platia Eleftheriou Venizelou am südlichen Ortsende.

Übernachten **** Kalimera Archanes Village 8, mehrere res­tau­rier­te historische Häus­chen mit schö­nem Ge­mein­schafts­gar­ten mit­ten im Ort, aber trotzdem ru­hig. In den Häu­sern Drosostalida, Zefi­ros, Avra und Ostria gibt es je­weils ein im tra­di­tio­nellen Stil sorgsam ein­ge­rich­te­tes Apt. mit Kü­che, Kamin und Bad für 2-3, 2-4 und 2-5 Pers. Für 2 Pers. mit Früh­stück ab ca. 130 €, im Sommer bis 180 €. Theotokopoulou Str., Tel. 2810-752999, www.archanes-village.com.

Villa Archanes 3, umgebauter Gutshof mit schönen Studios und Apts. (für bis zu 4 Pers.) um einen Pool, gutes Früh­stück, zentrumsnah. Vassilis und Faye füh­ren das Haus seit 2015. Studio/F für 2 Pers. ca. 80-100 €. Evangelias Armenaki Str. 19, Tel. 6972-443466, www.villaarchanes.gr.

Troullos 1, gute zentrale Lage, nahe der Kirche Ágios Nikólaos. Zehn Apts. mit stilvoller Einrichtung um einen schönen Hof. Apt. ca. 70-80 €. Nikolaou Panagiotaki Str. 10, Tel. 2810 753153, www.troullos.gr.

Arhontiko 2, am Orts­ein­gang oberhalb vom Zentrum. Eine Villa aus dem 19. Jh. wurde zu vier gut ausgestatteten Apts. mit jeweils zwei Ebenen um­gebaut (bis zu 4 Pers.), dazu gibt es einen schönen In­nen­hof. Sehr freund­licher Empfang. Studio/F für 2 Pers. ca. 70-100 €. Bogiatzaki Str. 11, Tel. 2810-752985, arhontikoarhanes.gr.

Villa Orestis 4, einfache Studios mit Küchen­zeile (teils mit Empore) um einen schön begrün­ten In­nen­hof, wo man nett sitzen kann. Am Ortseingang beschildert, stei­le Anfahrt, ru­hige Lage. Be­sit­zer spricht gut Deutsch. Studio ca. 50-60 €. Ar­chie­piskopou Ma­ka­riou Str. 8, Tel. 2810-751619.

Neraidospilios Archanes 13, ordentliche Stu­dioanlage mit Pool im unteren Orts­be­reich (nahe des Abzweigs von der Umgehungsstraße nach Anemospiliá), von Gregoris nett geführt. Studio/F für 2 Pers. ca. 50-80 €. Spiliopotamou Str. 20, Tel. 6940-753084, neraidospilios-archanes.business.site.

**** Katalagari Suites, etwa 2 km östlich au­ßer­halb, 14 große Apts. und Suiten, gute Aus­stat­tung mit voll ein­gerichteter Küche, herr­liche Lage mit Blick auf das Tal in Richtung Pe­zá, leider an einer neu gebauten Umgeh­ungs­straße, die für eine gewisse Geräusch­kulisse sorgt. Gepflegter Pool, reich­hal­ti­ges Früh­stücks­buffet mit lokalen Pro­duk­ten, auch Abend­essen möglich. In Archá­nes aus­ge­schil­dert, Anfahrt auch über die Schnell­straße von Iráklion nach Pezá (Ab­fahrt Katalagari). Apt./F ca. 75-100 €. Tel. 2810-753350, katalagarisuites.com.

Essen & Trinken Am gemütlichsten sitzt man am südlichen Dorfplatz, der Platia Elef­the­riou Venizelou. Die folgenden Adressen liegen alle an und um den Platz.

Spitiko 10, Terrassentaverne mit großen Fens­tern und ordentlicher Grillküche, ne­ben Wein aus Archánes wird auch ein Bio­wein ange­boten. Tel. 2810-751591.

Bakaliko 9, neben Spitiko, nettes Konzept: einige ausgewählte Gerichte, dazu Ver­kos­tung und Kaufmöglichkeit regionaler Pro­duk­te. Tel. 2810-751117.

Zen of Crete 7, traditionelle Küche in guter Qua­li­tät, gepaart mit Gastfreundschaft. Tel. 2810-752222.

Myriofito 11, schat­tige Oase unter einem mäch­tigen Johannisbrotbaum. Tel. 2810-751441.

Kritamon 12, wenige Meter von der Platia Eleftheriou Venizelou, Sitzplätze im res­tau­rier­ten Haus oder im Innenhof. Dimitris Mavra­kis kocht weitgehend mit Biopro­duk­ten aus eige­nem Anbau, gute kreative Kü­che und le­ckere Salate. Nur abends (außer Sa/So), Mo geschl. Tel. 2810-753092.

Cafés/Bars Ploumi 6, kurz vor dem südli­chen Dorf­platz an der Hauptgasse, koo­perativ ge­führ­tes Café mit Spei­se­mög­lichkeit in einem schönen klassizistischen Haus mit hohem Innen­raum. Einige der Mitglieder sind Mu­si­ker, gelegentlich gibt es Livemusik.

I Agora 5, beim Café Ploumi die Gas­se hin­auf, schönes Kafemezedopolíon mit Küche.

Mein Tipp Shopping Ktima Stilianou, Wein­kellerei beim nahen Örtchen Kounávi, holprige Anfahrt, aber sehr netter Empfang durch Giannis mit Familie (seit vier Gene­ra­tionen). Der freundliche Sohn des Hauses macht Führungen auf Englisch, kein Kauf­zwang. Wein und Olivenöl, Tasting 5 €. Mai bis Okt. 11-18, sonst 10-15 Uhr. Tel. 6936-430368, stilianouwines.gr.

Feste Kirchenfest am 5./6. August am Gipfel des Joúchtas, großes Trau­ben­fest vom 10.-15. August.

Umgebung von Archánes

Nekropole Fourní

Die größte bisher ent­deckte Nekropole Kretas liegt etwas nördlich von Ar­chá­nes. Sie birgt zahl­rei­che Gräber von der minoischen Vor­pa­last­zeit bis zur my­ke­nischen Epo­che (2500-1250 v. Chr.) und muss im en­gen Zu­sam­men­hang mit der Wohn­sied­lung samt Palast ge­sehen wer­den, denn die Exis­tenz ei­ner so riesi­gen To­ten­stadt kann ohne eine be­nachbarte Stadt der Leben­den kaum sinnvoll in­ter­pre­tiert wer­den.

Erster und bedeutendster Fund war im nörd­lichen Teil der Anlage ein my­ke­ni­sches Kuppelgrab aus dem 15. Jh. v. Chr. mit einem 20 m langen Zugang, ein sog. Tholos. Der obere Teil des Kup­pel­raums war lange von Bau­ern als Hüt­te benutzt wor­den. Sa­kel­la­rákis er­kannte darin ein Tho­los­grab - und ent­deckte so die Nek­ro­pole Four­ní. In einer versteckten Ne­ben­kam­mer, die den an­ti­ken Grab­räubern ent­gan­gen war, fand er den ers­ten nicht ge­plün­derten Sar­kophag ei­ner my­ke­ni­schen Adligen. Mehr als hun­dert, teils gol­dene Ein­zel­teile hat­ten hier die Jahr­tau­sende über­dauert, dar­unter Hals­ket­ten, Kris­tall­per­len, Ringe und El­fen­bein, aber auch Res­te der Klei­dung und Bron­ze­ge­schirr. Ein Pfer­de­ske­lett, das vor dem Grab be­stat­tet war, und ein Stier­kopf, der der Toten mit­gegeben worden war, wei­sen dar­auf­hin, dass die Tote viel­leicht ei­nem Kö­nigs­ge­schlecht an­ge­hör­te.

Öffnungszeiten Das eingezäunte Ge­län­de ist nur von außen zu be­sich­tigen.

Wegbeschreibung Eine be­schilderte und anfangs as­phal­tierte Stra­ße führt von Káto Archánes bis auf den Hügel von Four­ní hinauf, dort kann man parken. Der Fuß­weg zur Ausgrabung führt durch lichten Wald.

Auch von Epáno Archánes kann man Fourní erreichen (Karte).

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag

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