Читать книгу Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer - Страница 7

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Ein Gebirge im Meer

Erlebnis Natur

Wegen sei­ner exponierten Lage am Bruchrand des Ägäischen Beckens haben sich die tertiä­ren Hebungen und Senkungen auf Kreta stark aus­gewirkt und eine kom­pli­zier­te Oberflächen­struktur geschaffen - bis auf wenige Küstengebiete und die große Mes­sará-Ebene im Süden gibt es kaum flache Landstriche, dafür bergige und zerklüf­tete Karstregionen, isoliert gelegene Hochebenen und zahllose Schluchten.


Kreta pur: Von Chaniá an der Nord­küste hinauf zur Omalós-Hoch­ebene in 1200 m Höhe, dann gut 5-stündi­ger Abstieg durch die Sama­riá-Schlucht bis zum Meer und mit dem Schiff an der Südwestküste entlang. Details.

Vegetation

Wo sich früher Zypressen- und Zedern­wälder ausbreiteten, kommt heute der nackte Karstfels zum Vor­schein, ge­spren­kelt von einem Meer von silbrig-grünen Oli­ven­bäumen. Da­zwischen wu­chern Macc­hia und knie­hohe Phry­gana mit einer un­über­schaubaren Viel­zahl duftender Kräuter. → Link

Ebenen und Hochebenen

Im Süden Kretas erstreckt sich an­nä­hernd auf Meereshöhe die weite Mes­sará-Ebene, eine groß­flächige Kul­tur­land­schaft mit ki­lo­me­ter­weiten Oli­ven-, Obst- und Ge­mü­se­plantagen, die sich in langen Sandstränden zum Meer hin öffnet. Zahlreich sind außer­dem die kreis­för­mi­gen Hoch­ebenen in den Bergen, die durch bis zu 2000 m hohe Fels­wän­de ab­ge­schirmt sind. Hier hat sich die von den Hängen herunter­ge­spül­te Erde ge­sam­melt und bil­det frucht­bare Bö­den für Klein­kulturen. Nach der Schnee­schmel­ze und den hef­ti­gen Winter­regen steht das Was­ser im Frühjahr oft mehrere Me­ter hoch, bevor es in tiefe Karst­spalten ab­fließt.

Messará-Ebene: Schon die Minoer hat­ten hier eines ih­rer Zentren, die Rö­mer ihre Korn­kammer auf Kreta. Aus diesen Zeiten ist einiges erhalten. → Link

Omalós-Hochebene: Das markante Pla­teau in den Wei­ßen Bergen West­kretas ist Aus­gangs­punkt für die gut fünf­stündige Wanderung durch die Sama­riá-Schlucht. → Link

Ní­da-Hochebene: Von der einsamen Ebene im Zentrum der Insel be­steigt man den Tímios Stavrós, den höch­sten Gipfel Kretas. → Link

Lassíthi-Hoch­ebene: Weiß be­spann­te Wind­müh­len pump­ten früher Was­ser aus den Höhlen im durchlässigen Kalk­gestein herauf, mitt­ler­weile sind es Motorpum­pen. Trotz­dem ist die reiz­volle Ebene ein großer An­zie­hungs­punkt für Touristen, vor al­lem wegen der sa­gen­haften Ge­burts­höh­le des Zeus. → Link

Schluchten

Sie sind die wohl charakteristischste Eigenheit Kretas. Weit über hundert tiefe Ein­schnitte durch­ziehen die kre­tischen Berglandschaften, be­son­ders ge­häuft im bergigen Südwes­ten - eine Folge starker Ero­sion, die vor al­lem wegen der großen Höhe und Steil­heit der Berge nach­hal­tig wir­ken konnte. Sie mün­den großenteils am Meer, man kann sie alle nur zu Fuß er­leben und be­fin­det sich dort noch in weit­ge­hend un­berührter Natur.

Samariá-Schlucht: Die berühm­teste aller kretischen Schluchten ist über 13 km lang und eines der po­pu­lärsten Aus­flugs­ziele der Insel. → Link

Arádena-Schlucht: Eine eindrucksvolle Schlucht mit hohen Wänden und eini­gen schwierigen Pas­sagen, Kondi­tion muss man mitbringen. → Link

Ímbros-Schlucht: Diese kurze und ver­gleichsweise leicht begehbare Schlucht liegt bei Chóra Sfakíon im Südwesten. → Link

Agía-Iríni-Schlucht: Die beliebteste Wan­der­schlucht beim Badeort Soú­gia. → Link

Tal der Mühlen: Diese leicht begehbare Schlucht liegt an der Nordküste direkt hinter Réthimnon und hat ihren Namen von den zahl­reichen histori­schen Müh­len. → Link

Ríchtis-Schlucht: Ebenfalls an der Nord­küste und bekannt für ihren fast 20 m hohen Wasserfall. → Link

Höhlen

Im verkarsteten Felsgestein Kre­tas sind 3500 teils kilometertiefe Tropf­stein­höhlen dokumentiert, von de­nen nur ein Bruchteil erschlossen ist. Oft wur­den sie über Jahrhunderte als Kult­orte genutzt, schon die Minoer hat­ten darin Hei­ligtümer ein­gerichtet. Wäh­rend der osmanischen Besetzung Kre­tas dien­ten die Höh­len oft als Ver­steck, im Zweiten Welt­krieg fanden dort häufig Partisa­nen Zu­flucht.

Idéon Ándron: In dieser Höhle im zen­tralen Ída-Gebirge soll Göttervater Zeus aufgewachsen sein. → Link

Diktéon Ándron: Die sagenhafte Ge­burtshöhle des Zeus liegt ober­halb der Lassíthi-Ebene. → Link

Höhle von Mílatos: Die pittoreske Höhle liegt öst­lich von Mália, traurige Be­rühmt­heit erlangte sie durch ein Mas­saker der Osmanen. → Link

Höhle von Melidóni: In der einstigen mi­no­ischen Kulthöhle kamen 1824 Hun­derte Kreter zu Tode. → Link

Kamáres-Höhle: Die Höhle ober­halb des gleich­na­mi­gen Bergdorfs, in der bedeu­tende Zeugnisse der minoischen Kultur gefunden wurden, kann nur im Rah­men ei­ner an­stren­gen­den Wan­derung er­reicht wer­den. → Link

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag

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