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Als Mehmet Celik mit der U-Bahn an der Haltestelle Boddinstraße ankam, brauchte er nach dem richtigen Ausgang nicht zu suchen. Der Ausgang fand ihn. Es zog ihn hinaus auf die Hermannstraße und hinüber zur Mahlower Straße. Er hatte sich entschlossen. Er musste spielen. Er musste gewinnen. Das war seine einzige Chance. Er hatte noch fünfhundert Euro übrig von dem Geld, das seine Frau von Lou Feldmann für das Flugticket nach Istanbul bekommen hatte. Er hatte das Ticket gekauft, aber er war nicht geflogen. An seiner Stelle hatte er seine Tochter ins Flugzeug gesetzt. Zuerst wollte sie nicht. Aber als er ausnahmsweise die Wahrheit sagte und ihr erklärte, dass seine Gläubiger ihm gedroht hatten, seine Tochter auf den Strich zu schicken, wenn er nicht endlich seine Schulden bezahlte, hatte Fadime eingewilligt. Sie war inzwischen bei ihren Großeltern in Sicherheit. Und jetzt, jetzt hatten sie seine Frau verprügelt. Er hatte es gestern Abend von einem Verwandten erfahren.

Und genau deshalb musste er spielen. Er musste gewinnen. Er musste seine Gläubiger bezahlen. Sonst ging alles den Bach runter. Fadime war eine gute Tochter. Sie wollte studieren. Und sie sollte studieren können.

Am besten sollte er jetzt sofort mit einem Würfelspiel sein kleines Kapital erhöhen und dann schnell das Lokal wechseln, bevor Dimitri Cordalis’ Schläger ihn einfingen.

Doch als er in die Mahlower Straße einbog, blieb er erschrocken stehen. Mehrere Polizeiautos standen da und aus der Kneipe gegenüber von Ali Özdamars Mahlower Eck wurden Männer abgeführt – Spieler, wie er wusste, einige von ihnen kannte er – und in einen Polizeibus verfrachtet. Zuletzt führten sie den Wirt in Handschellen in einen Streifenwagen.

Mehmets Herz klopfte wild. Bestimmt nahmen die Bullen sich als Nächstes das Mahlower Eck vor. Wenn er fünf Minuten früher gekommen wäre … er wäre mit dran gewesen. Kaum zu glauben, was für ein Glück er gehabt hatte. Mehmet verzog sich eilig in einen Hauseingang, wo er abwarten wollte, bis alle Polizisten weggefahren waren. Er wusste ohnehin nicht, wohin er jetzt gehen sollte. In den meisten Zockerkneipen hatte er Hausverbot, in den anderen waren Cordalis’ Leute unterwegs. Das konnte er nicht riskieren. Er warf einen Blick hinüber zu zwei Männern in Zivilkleidung, die die Aktion beobachtet hatten. Sie redeten miteinander. Zivilbullen, dachte Mehmet. Sie scheinen die Razzia zu dirigieren. Einer der beiden war ihm schon einmal über den Weg gelaufen. Aber er konnte sich nicht erinnern, wo.

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