Читать книгу DAS GEHEIMNIS DER 7 FEIGEN - ELIYA LOREN - Страница 11
ОглавлениеCUEVAS
Diesmal habe ich tatsächlich jemanden getroffen, der sich für mich einsetzt, und Fabiano wird sich, hoffe ich, nicht als Seifenblase entpuppen, so wie ich das schon oft erleben musste. Ich empfand es schon fast als ein kleines Wunder, dass sich jemand mit so viel Wertschätzung für mich und meine Projekte einsetzte.
Immer verspürte ich eine unglaubliche innere tiefe Freude, wenn ich mit Fabiano zusammensaß und mich mit ihm austauschen konnte. Ich fühlte mich mit ihm, wie wenn ich „zu Hause“ angekommen wäre. Fabiano machte mir Mut und bestärkte mich ganz selbstverständlich in all meinen künstlerischen Angelegenheiten. Zu allem hatte er eine ganz eigene Sichtweise und originelle Ideen.
Fabiano entführte mich in die Cuevas. Besser gesagt in eine Lavahöhle des ganzen Höhlensystems, das vor etwa 3000 - 4500 Jahren durch den Vulkanausbruch des Montana Corona entstanden war. Riesige Lavaströme flossen sowohl oberflächlich als auch unterirdisch Richtung Meer und hinterließen ein ungefähr 7 km langes Tunnelsystem, das nur zum Teil betreten werden kann. In manchen Höhlen sind größere Räume entstanden, in denen sogar Konzerte stattfinden.
»Hier könnte ich mir deine Oper gut vorstellen«, schlug er vor. »Oh ja«, stimmte ich ihm zu, »die Höhlen wären die perfekte Kulisse für Hades und Persephone. Das ideale Bühnenbild für diese Szene.« Ich war begeistert.
Verrückterweise hatte ich das Gefühl, ich hätte die Höhlen schon vorher besichtigt, bevor ich die Musik zu dieser Szene geschrieben hatte. Vielleicht existierte die Zeit doch nicht. Es war eine ausgesprochen mystische Stimmung in den Höhlen. Es war dunkel und feucht. Die Atmosphäre war unheimlich.
Fabiano war sehr aufmerksam und nahm mich bei der Hand, denn im Dunkeln – und es war sehr dunkel – konnte ich nicht so gut sehen. Es war steinig und felsig. Der Weg ging sehr steil nach unten.
In dieser Höhle gibt es ein besonderes außergewöhnliches Naturereignis. Wir kamen an eine Stelle und wie aus dem Nichts tat sich ein riesengroßer schwarzer Abgrund auf. Es war gespenstisch. Man hatte den Eindruck, es würde kilometerweit nach unten gehen. Dieses gigantische große Loch, das sich vor uns auftat, schien einen zu verschlingen. Die Stille war beklemmend. Ich bekam eine Gänsehaut. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Doch was man in dieser tiefen, dunklen Höhle nicht sehen konnte und auch nicht vermutet hätte: Vor uns, als gähnender, endlos tiefer Abgrund getarnt, lag ein riesengroßer schwarzer See. Ohne die geringste Regung, keine Welle, nichts. Nicht die leiseste Bewegung, an der man hätte erahnen können, dass vor einem ein See lag. Es wirkte bedrohlich. Obwohl es in der Höhle warm war, fröstelte ich leicht. Ich spürte die warme Hand von Fabiano, das gab mir Sicherheit und beruhigte mich. Er ging mit sicherem Schritt voraus und ich vertraute ihm blind. Es erstaunte mich, wie perfekt meine Musik zu der Stimmung in diesen Höhlen passte.
Wieder im Tageslicht atmete ich erleichtert auf. Die Helligkeit schmerzte nach dem langen Aufenthalt im Dunkeln in meinen Augen. Wir suchten uns einen Platz auf einem Felsen am Ausgang der Höhlen und schauten in die weite Ebene. Während wir still in die Ferne blickten, wurden wir auf natürliche Weise ganz ruhig. Frieden senkte sich auf die dunkle Erde und übertrug sich auf uns. Die untergehende Sonne hing wie ein riesiger, glutroter Feuerball am Horizont. Wir saßen gemeinsam noch ewig auf dem schroffen Felsen, genossen schweigend die Abendstimmung und beobachteten, wie die Sonne am Horizont die schwarze Erde berührte. Langsam tauchte sie immer weiter ein, bis sie lautlos verschwand.
Es war wunderschön – mit ihm konnte man auch schweigen. Und in diesem Schweigen war so vieles enthalten. Eigentlich alles.
Ich fühlte mich unendlich reich. Ganz sanft und fast unbemerkt hatte sich für uns der Himmel geöffnet.
Auf den Spuren von Hades in die Unterwelt hatten mich diese Höhlen tief beeindruckt.
Von der Landschaft und der Atmosphäre der Höhlen inspiriert, schreibe ich den Text zu meiner Komposition von Hades und Persephone.
IM REICH DER FINSTERNIS (PERSÉFONE & HADES) EN EL REINO DE LAS TINIEBLAS
Hades (H): | Persephone sie soll mir gehören mein Verlangen ist unstillbar ihre Seele so licht und so rein endlich hab ich sie hier, ich lasse sie nie mehr gehen, ich atme in ihr, ich trinke von ihr, ich lasse sie nie mehr gehen. | Perséphone ha de ser mía I Mi deseo es insaciable Su alma, tan clara y tan pura Por fin la tengo aquí, Nunca dejaré que se vuelva a ir, Respiro en ella, Bebo de ella, Nunca, nunca dejaré que se vuelva a ir. |
Demeter (D): | Wo ist Persephone? Ich will sie zurück. Und du wirst niemals meine Seele berühren und ich weiß nicht weshalb, mein Atem gefriert zu Eis, er haucht mich an, mein Blut erstarrt. | ¿Dónde está Perséfone? estoy raptada. Y tú nunca tocarás mi alma y qué sitio es éste donde estoy? Perdida – ah, mi aliento se convierte en hielo, Me envuelve con su ali en to, mi sangre se congela. |
H: | Betörende Lust, ihr Duft sich verströmend zu mir, ihr Atem so sinnlich und warm, ich begehre sie in der Glut der Sinne. Mitten in mein Herz! | Deseo embriagador, fragan- cia emana hacia mí su aliento, tan sensual y cálido, la deseo desde las ascuas de los sentidos. ¡en el centro de mi corazón! |
D: | Ich will sie zurück. | La quiero de vuelta. |
H: | Augen so tief wie ein See, unverdorben ihr Blick. | Ojos tan profundos como un lago Su mirada, incorrupta. |
Persephone (P): | Fühle mich schwach, sehne mich nach Licht, doch das Dunkel umschließt meine Phantasie, ich erbebe-erzittere und ich werde sterben hier. Ich folge ihm in seine Welt, er führt mich tief in sein dunkles Reich, hält mich fest und ich bleibe, doch etwas fesselt mich ich gehorche ihm. | Me siento cansada, añoro la luz, cerco a mi fantasia, me estremezco – tiemblo y moriré aquí Lo sigo a su mundo, me lleva hacia lo más profundo de su oscuro reino, me retiene con fuerza y me quedo pero hay algo que me cautiva le obedezco. |
H: | Ich habe sie ganz betört, sie ist berauscht, berauscht von dem Duft meiner Welt. | La he embriagado porcompleto está extasiada, extasiada por la fragancia de mi mundo. |
P: | Ich fühle mich seltsam berührt | Siento que me tocan de un modo extraño |
H: | Ich begehre sie so – ich kann sie berühren, berühren in meiner Welt. Berühren ihre Haut, so zart-seidig schimmernd, wie perlmutt – saug ich ihren Duft | La deseo de tal forma – la puedo tocar, tocar en mi mundo. Tocar su piel, tan suave, brillante como la seda, como el nácar. Su fragancia me empapa |
H + P: | Ich fühle mich berauscht. Meine Sinne gehören dir. | Me siento en éxtasis. Mis sentidos son tuyos. |
D: | Lass sie wieder frei! | ¡Déjala libre de nuevo! |
H + P: | Ich gehöre dir. | Soy tuyo/a. |