Читать книгу DAS GEHEIMNIS DER 7 FEIGEN - ELIYA LOREN - Страница 22

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SOMMERHAUS

19. Juni

Nach der Ausstellung rief mich Fabiano an und berichtete mir detailliert, wie die Eröffnung verlaufen war. Zudem erzählte er mir immer sehr viel von seinen Problemen, die er mit Andrea hatte.

20. Juni

Ich versuchte, ihn mit meiner Sms zu trösten:

P.: Gib die Güte dort auf und verzichte auf Gerechtigkeit und alle Menschen werden die Liebe neu entdecken.

LAO TSE.

Du warst heute in jeder Note, die ich gespielt habe und ich habe viiiele Noten gespielt! Dein Mariposa

F.: Danke für dieses wunderschönes Ort du hast mir gegeben in mein Herz. Yetz habe ich ein Sommerhaus! F.

P.: Ich liebe dein Sommerhaus! Siehst du die 1.000de Mariposas, die darin herumflattern? M.

F.: Dann liebs du dich! F.

P.: Moment mal! You are fishing for compliments! Dein Sommerhaus

26. Juni

Zig Proben für „LA LUNA“© bei mir zu Hause und am Gärtnerplatz. Heute habe ich einen Auftritt im bayrischen Landtag im Maximilianeum.

Als ich die Auffahrt zum Landtag hochfuhr, rief mich Fabiano an – er ist in München und würde mich gerne sehen. Ich wusste nicht, wie lange mein Auftritt heute dauern würde und überlegte kurz: »Oh, das ist ja wirklich schade. Das hätte ich früher wissen müssen.« Tja – Künstlerpech! Wir verabredeten uns für Ende der Woche.

27. Juni

Heute hatte ich ihm eine Murmel geschickt.

P.: Meine geliebte Seele

Schaust du wissend in diese Murmel,

so erblickst du eine wahre Traumwelt,

die verborgen in der geheimnisvollen Poesie der Nacht liegt.

Blickst du tiefer in diese zarte Poesie

so findest du unser verwegenes Sommerhaus.

Gehst du mutig in unser Sommerhaus,

so hörst du meine verlorenen Töne,

die tanzend um deine Seele schwingen.

Hörst du in einen dieser kleinen Töne,

so erblickst du staunend deinen strahlenden Kristall

und fühlst du in deinen lupenreinen Kristall,

so schlägt verwunschen still mein Herz darin.

1 Juli

Fabiano will mich heute besuchen …

Als er endlich in der Türe vor meinem Haus steht, könnte ich ihm sofort alle Kleider vom Leibe reißen, so sehr begehre ich ihn. Aber vorerst beherrsche ich mich. Stattdessen falle ich ihm um den Hals und küsse ihn leidenschaftlich. »Gut schaust du aus «, bemerkt er verführerisch.

Auf der Terrasse hatte ich den Tisch zum Kaffee gedeckt. Ich nahm ihn bei der Hand und zog ihn in meinen Garten. Lachend, wie zwei Kinder, schlüpften wir durch das Loch in meiner Hecke und schlenderten zum See. Die Wege im Park waren umzäunt von prachtvoll angelegten Beeten voll von bunten Blumen und üppigen Stauden. Bienen summten um die Blüten, schlüpften in den Blütenkelch und flogen bestäubt von Blütenpollen wieder hinaus. Der Rasen war frisch gemäht und es roch herrlich nach Gras. Wir beobachteten zwei Schwäne, wie sie über den ruhigen See glitten, und spazierten noch eine Weile am See entlang durch den Park. Auf dem Rückweg holten wir Kuchen im besten Café im Ort, denn ich hatte vor lauter Proben keine Zeit mehr gehabt, selbst einen zu backen.

Jedes Mal, wenn mich Fabiano besuchte, hatte er ein kleines Geschenk für mich dabei. Heute brachte er mir ein kleines Kissen mit einem Einhorn darauf mit. Es roch stark nach seinem Eau de Toilette – sein Duft machte mich verrückt nach ihm.

Wie immer gab es unendlich viel zu erzählen und wir plauderten über Gott und die Welt. Leider war sein Hauptthema mal wieder Andrea, seine Frau, mit der er noch verheiratet war. Er erzählte viel von dem, was ihn bedrückte und belastete. Er dachte schon seit längerem über eine Trennung nach. Er wollte endlich frei sein für seine Malerei. Und Andrea war laut seinen Erzählungen auf alles rasend eifersüchtig, auch auf seine Malerei. Mir ist das Gefühl der Eifersucht fremd. Schon gar nicht könnte ich mir vorstellen, wie ich auf den Beruf meines Mannes hätte eifersüchtig sein können. Immer wieder ermutigte ich ihn, seiner Kunst zu folgen.

Draußen wurde es frisch und wir gingen durch die Terrassentür zurück ins Haus. Im Wohnzimmer blieben wir stehen. Fabiano drehte mich zu sich um und küsste mich heftig. Mit einem Ruck setzte er mich auf meinen großen Teakholztisch und nahm mich stürmisch. Du meine Güte – mir blieb die Luft weg. Ich liebte seine Phantasie, sein Temperament und seine Wildheit und all die sinnlichen Komplimente, die er mir ins Ohr flüsterte. Wir wechselten das leicht unbequeme Liebeslager und verschwanden in mein Schlafzimmer. Seine poetischen Worte, während wir uns liebten, betörten mich. Lustvoll liebten wir uns noch lange bis in die frühen Abendstunden.

Am Abend wollten er mit mir nach München fahren – zu Pasta & Opera. Er wollte mir einen Freund vorstellen, der eine Musikagentur hatte und in der Musikbranche viele Kontakte pflegte.

Wir waren etwas spät dran: »Schnell, beeil dich«, feuerte mich Fabiano an. Wir rannten die letzten Meter und kamen gerade noch rechtzeitig zu Beginn des Konzertes an. Er stellte mir Saverio vor. Anscheinend hatte Fabiano viel über mich erzählt, denn er zeigte sich sehr interessiert an meinen Projekten.

Das Programm war ganz nett, nichts Überragendes, eben nett. Es traten hauptsächlich Schüler von Saverio auf. Besonders stolz war er auf seinen Countertenor. Fabiano und ich waren jedoch keine besonderen Fans von Countertenören. Ich freute mich, dass wir einen ähnlichen Musikgeschmack hatten.

Es war ein wundervolles Gefühl, mit ihm in ein Konzert zu gehen. Dieser Abend war großartig und ich genoss das Zusammensein mit ihm. Nach dem unterhaltsamen Abend trennten sich unsere Wege leider wieder. Erfüllt von unserem traumhaften Tag fuhr ich nach Hause, Fabiano zurück in sein „Schloss“. Wir telefonierten die ganze Fahrt miteinander.

3. Juli

Heute war mein Auftritt bei Daimler – Klassik am Odeonsplatz. Daimler lud in der Pause des Konzertes seine prominentesten Kunden zu einem „Snack“ ein und ich spielte in der VIP- Lounge. Dort standen nur ein Flügeltürer und ein Steinway Konzertflügel. Bei all den illustren Gästen war ich zu Beginn leicht nervös.

P.: Drück mir die Daumen für heute Abend.

F.: Nicht nur die Daumen! Heute Abend und immer. Aber doch, heute Abend – in besonders – auch F.

20: 16 Uhr

F.: Bravo!!! Bravissimo!!! F.

Vor Schreck fiel ich beinahe von meiner Klavierbank. Fast hatte ich das Gefühl, Fabiano steht an einem der riesengroßen Fenster hinter mir und konnte meinen Auftritt mitverfolgen. Ich drehte mich um. Es standen viele neugierige Leute an der großen Glasscheibe und drückten ihre Nase platt. Aber leider kein Fabiano. Beinahe wäre ich auf ihn reingefallen.

20: 44 Uhr

F.: Beso tu mano24.

P.: Dein Daumen drücken und beso tu mano hat gewirkt – es war unübertroffen! Aber wo bist du? Dein M.isterio25

4. Juli

F.: Hallo! Ich habe eine neue Telefonnr.: …especiel für unsere sms.

Mit ein Kuss.F.

5. Juli

P.: where our hearts meets each other …

F.: … steht unsere Sommerhaus. F.

24 Ich küsse deine Hand.

25 el misterio = das Geheimnis

DAS GEHEIMNIS DER 7 FEIGEN

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