Читать книгу DAS GEHEIMNIS DER 7 FEIGEN - ELIYA LOREN - Страница 27
ОглавлениеPARIS I
1. September
Am Donnerstag fahre ich nach Paris. Meine Freundin Monique hatte Adriano und mich nach Paris eingeladen. Sie wollte ihr Appartement verkaufen und es uns zeigen. Sie hätte es gerne an uns verkauft und wollte abwarten, ob wir daran interessiert wären.
Ich habe schon ein etwas komisches Gefühl. Fabiano ist ebenfalls in Paris. Ich bin neugierig, ob er überrascht sein wird, wenn er erfährt, dass ich selbst auch in Paris bin. Aber er hat ja gesagt, dass er viel Arbeit mit dem Appartement von Symeon hat.
P.: Mon cher rätselhafter étoile29 – I hope you can Paris auch genießen, so wie ich es auch gerade genieße. Tiefer Kuss P.
Schauen wir mal, ob er die versteckte Anspielung bemerkt hat, dass ich ebenfalls in Paris bin.
Endlich in Paris angekommen. Nach einer kurzen Verschnaufpause unternahmen Adriano und ich eine kleine Stadtrundfahrt, um zu schauen, ob der Eifelturm noch an seinem Platz steht. Abends waren wir mit Monique und Freunden im Café Marly essen. Die Qualität war mittelmäßig, zum Ausgleich dafür war es extrem teuer.
2. September
Nach einem späten Frühstück im Café Zimmer sind wir zu Fuß auf die Isle de Cité spaziert. Notre Dame hat mich unglaublich beeindruckt und ich stand staunend davor. Die Kathedrale thronte majestätisch auf dem Platz. Es war eine erhabene Stimmung. In Paris fühle ich mich wie in meiner Heimat. Ein sehr, sehr vertrautes Gefühl. In Notre Dame habe ich zwei Kerzen angezündet und eine für Zuhause mitgenommen.
Um einen ersten Überblick von der Stadt zu bekommen, entschieden Adriano und ich uns für eine Stadtrundfahrt mit einem der typischen roten Doppeldecker-Busse. Die Stationen waren Musee d’Orsay – Place de la Concorde – Champs Elysee – L’arc de triumphe – Place de Charle de Gaulle – Palais Royale. Währenddessen versuchte Fabiano, mich drei Mal zu erreichen und hatte mir jedes Mal Nachrichten hinterlassen.
Am Trocadero sind Adriano und ich ausgestiegen und haben uns ins Café L’hommes gesetzt. Von dort aus hatte man einen phantastischen Blick auf den Eifelturm. Es war herrlich, dort zu sitzen und dem Treiben rundherum zuzuschauen.
Mit der U-Bahn sind wir dann wieder zurückgefahren. Erst, als ich allein war, konnte ich Fabiano zurückgerufen. Wie schon vermutet, war er total überrascht, dass ich ebenfalls in Paris war. »Ich habe Angst gehabt, dass ich dich verlieren könnte,« sagte er besorgt. Ich war gerührt. Das aus seinem Munde zu hören. Ich wollte ihn ja auch nicht verlieren. Die Situation war nur etwas prekär. Schließlich war er ja auch nicht allein in Paris. »Wir könnten uns in einem Café treffen«, schlug ich ihm vor.
Da er keine Zeit hatte, weil er mit Handwerkern im Appartement verabredet war, ging ich alleine ins Café. Danach bummelte ich gemütlich durch das nette Viertel, welches mir Monique vorgeschlagen hatte.
Fabiano empfahl mir, Karten für die „nuit d’orient“ zu besorgen. Er war ganz begeistert von dieser Veranstaltung und meinte: »So in der Art könnte ich mir auch dein ORACVLVM© vorstellen. Da müsst ihr unbedingt hingehen. Es ist eine phantastische Show.«
Im FNAC30 gab es leider keine Karten mehr. Auf meinem Rückweg kam ich an einer Kirche vorbei. Eglise St. Merri. Ich hörte Klavierklänge, die aus der Kirche kamen. Ungewöhnlich – Klavierklänge aus einer Kirche? Ich war neugierig und ging hinein. Und tatsächlich – dort spielte ein Pianist auf einem Flügel sein Konzertprogramm. Vermutlich war es eine Generalprobe für den Abend. Ich setzte mich in eine der Kirchenbänke und hörte zu. Er spielte ausgezeichnet. Es waren Partiten von Bach. Ich genoss das Konzert. Bevor ich ging, wünschte ich ihm viel Erfolg für den Abend. Dann zog ich weiter.
Adriano war unterdessen auf einem Flohmarkt und gabelte mich unterwegs wieder auf. Anschließend stiegen wir die 310 Stufen zur Sacre Cœur hinauf. Ein wunderschöner Platz mit einer großartigen Aussicht auf Paris erwartete uns ganz oben. Die Kirche war voll mit Touristen, die in der Kirche einfach nur schnell ein Foto schossen, um dann wieder ungeduldig nach draußen zu drängeln. Ein emsiges Treiben, welches es fast unmöglich machte, die Atmosphäre dieses besonderen Ortes in Ruhe aufzunehmen. Am liebsten hätte ich alle Menschen weggebeamt, um Sacre Coeur ganz ohne diese Menschenmassen auf mich wirken zu lassen. Am Fuße der Stufen gingen wir in ein Weinlokal. Fabiano versuchte wieder, mich zu erreichen. Jetzt hätte er doch Zeit gehabt. Schade, das war echt Pech, aber vielleicht auch besser so. Unser Timing war gerade nicht das Beste. Er hatte am Nachmittag Interessenten getroffen, die eventuell ein Bild von ihm kaufen wollten. Am Montag wollte er mich auf einen Kaffee treffen. Ich freute mich darauf.
Am nächsten Tag machte ich mit Monique einen Bummel durch Saint Germain du Près. Wir schlenderten vergnügt durch die zahlreichen kleinen Lädchen. Ein Pflichtbesuch im Café Flores stand auch noch auf unserem Programm. Hier hatte sich schon Picasso mit seinen Künstlerfreunden und Geliebten getroffen. Und viele weitere Künstler gehen heute noch hier ein und aus.
Ein Besuch im Louvre stand ebenfalls auf unserer Wunschliste. Doch allzu lange konnte man im Louvre nicht verweilen. Zu viele Eindrücke auf einmal, die auf einen wirken. Lieber würde ich täglich, dafür aber nur für eine kurze Zeit, im Louvre spazieren gehen.
Der Montag war vorüber. Fabiano hatte sich nicht gemeldet. Eigentlich hatte ich nicht wirklich damit gerechnet. Trotzdem schade, es wäre etwas Besonderes gewesen, ihn in Paris zu treffen. Paris ist wundervoll! Denn ich kann mich erinnern, dass Fabiano und ich in einer früheren Existenz einmal in dieser Stadt gelebt hatten.
6. September
F.: Wie geht es meiner flameurese31? Paris ist diese Abend parfumiert mit deine düft. Die Luft voll mit Küssen! – Danke Madame. F.
P.: Oh Oui, merci, Monsieur! Madame flamoreuse ist allein in Paris und Madame macht ganz Paris unsicher … baiser32 P.
Adriano musste wieder zurück nach Deutschland und ich machte mir noch ein paar nette Tage mit meinen Freunden.
29 Mein geliebter rätselhafter Stern
30 FNAC DARTY ist der Name einer französischen Handelskette.
31 Eine seiner Wortkreationen aus Flamme in Kombination mit flanieren.
32 le baiser (frz.) = der Kuss