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DER BEGINN EINER WUNDERBAREN FREUNDSCHAFT

Lange waren wir beide, Ella und Katrin, Einzelkämpferinnen gegen den digitalen Wahnsinn. Doch alles änderte sich an einem verregneten Montagnachmittag, als wir uns auf einem Parkplatz wiedertrafen. Vor gefühlt zwanzig Jahren hatten wir einmal in benachbarten Büros gesessen, uns aber aus den Augen verloren. Da wir beide nicht nur in derselben Stadt leben, sondern auch denselben Beruf haben, ist das etwas merkwürdig. Doch irgendwie hatten wir nie genug Zeit, um uns um ein ausführliches Wiedersehen zu kümmern. Mit kleinen Kindern gab es immer Wichtigeres zu tun. Bis zu diesem Tag.

Ich bin Ella, Mutter von Ben und den Zwillingen Elias und Jonas. Katrin ist die Mutter von Max und Alex.

EIN UNVERHOFFTES WIEDERSEHEN

Unser Wiedersehen verlief so: »Gib mir dein Handy!«, brüllte ich Jonas aus der geöffneten Fahrertür hinterher. Klar, dass er so tat, als hätte er nichts gehört.

Ich sprang aus dem Auto und lief in den Regen hinaus. Als ich ihn endlich eingeholt hatte, drückte er mir wütend sein Handy in die Hand. Dann trabte er, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, seinem Bruder Elias hinterher in die Sporthalle zum Handballtraining.

»Irgendwann wirst du mir das noch danken«, dachte ich und starrte auf meine durchnässten Schuhe. Plötzlich hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir: »Na, so was! Ella, was machst du denn hier?« Die Stimme kennst du doch, dachte ich, als ich mich umdrehte. Und tatsächlich, da stand Katrin. Statt ihre Frage zu beantworten, hielt ich Jonas Handy hoch.

»Am liebsten würde ich dieses blöde Ding hier direkt auf dem Parkplatz zerdeppern. Jedes Mal, wenn Jonas etwas ohne sein Handy machen soll, gibt es einen Kampf. Und das, obwohl er wirklich gerne Handball spielt.« Katrin starrte mich an. »Ist das bei euch auch so?«, fragte sie nur. Statt nach Hause zu fahren, gingen wir in ein Café und es stellte sich heraus: Auch Katrins Jungs würden, wenn man sie ließe, den ganzen Tag in ihren Zimmern herumliegen und kleine Bildschirme anstarren, freudig immer wieder dieselben Knöpfe drücken und so weiter. Wie das eigentlich alle Kinder zwischen acht und achtzehn Jahren tun, oder?

Viele Eltern sind das dauernde Gekämpfe leid, geben auf und lassen die Dinger ihr ganzes Leben bestimmen. Wir beide waren uns schnell einig, dass wir etwas dagegen tun wollten, denn wir wurden beide gleichermaßen von diesen »Dingern« und unseren meistenteils anderen Vorstellungen von einem ­Leben für unsere Kinder an den Rand des Wahnsinns getrieben. Täglich, stündlich und in jeder Sekunde unseres Lebens.

Ich war immer noch so sauer, dass es mir in diesem Moment völlig egal war, wie nass es wurde. Ja, sollte das Wasser doch ruhig in alle Ritzen dringen und das Ding kaputt machen!

DU BIST NICHT ALLEIN

So entstand die Idee zu diesem Projekt: Wir wollten unsere Erfahrungen und Methoden im Kampf gegen die Rund-um-die-Uhr-Technik mit euch teilen. Denn wir wissen, dass wir beide nicht alleine sind. Im Gegenteil: Wir sind viele und haben Beratungsbedarf. Deshalb kleben wir vor dem Fernseher, wenn Manfred Spitzer oder der Chaos Computer Club ihre neuesten Erkenntnisse verbreiten. Wir lesen alle Erziehungsratgeber und gucken TV-Talkshows zum Thema. Wir tüfteln und probieren, um den Medienkonsum unserer Kinder einzuschränken, und das schon seit einiger Zeit, denn die Tipps von Experten bleiben oft seltsam unkonkret. Und wir wollten gemeinsam herausfinden, was wirklich funktioniert und uns eine digital-analoge ­Balance im Leben ermöglicht. Denn wir Eltern müssen lernen, damit zu leben, dass die Dinger da sind, und unsere Kinder sollen lernen, mit ihnen vernünftig umzugehen.

Wir laden euch deshalb ein, mitzukommen und uns auf dieser Tour durch den Wald aus Experten, Methoden, Strategien und Tipps zu begleiten, damit ihr den für euch richtigen Weg findet. Der mag nicht immer gradlinig sein, auch unsere Suche nach dem Königsweg gleicht einem Zickzackparcours. Unsere täglichen Tests im Kampf um elektronikfreie Minuten können als Beispiel dafür herhalten, wie man es machen sollte – oder eben nicht. Und unser tägliches Scheitern kann euch Mut machen, es trotzdem zu versuchen, sich von der allgegenwärtigen Digitalisierung nicht das Leben diktieren zu lassen. Schaut uns beim Verlieren, Ringen und auch mal beim Gewinnen zu. Und wenn ihr selbst eine bessere Lösung gefunden habt, lasst uns das unbedingt wissen.

DIE PROTAGONISTEN IN DIESEM BUCH:

Wir schreiben aus zwei Perspektiven, der von Familie Brandt: Ella & Carl mit Ben, Jonas & Elias und der von Familie Fuchs: Katrin & Stefan mit Alex & Max.

Legt doch mal das Ding weg!

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