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STILLE NACHT 2.0
ОглавлениеBei uns kam das erste Gerät aus praktischen Erwägungen ins Haus. Es war wie bei vielen anderen auch: Irgendwo war ein Smartphone übrig, und bevor das in einer Schublade verschwindet, bekommt es ein Kind. Weil ein solches Gerät natürlich auch einen Nutzwert für die Eltern hat: Das Kind ist erreichbar und kann sich jederzeit eine Busverbindung suchen.
Anlass war die Klassenfahrt unseres damals zwölfjährigen Alex. Die Erdkunde- und Biolehrer hatten auf die Mitnehmliste neben Zahnbürste und Schlafanzug auch »Fotoapparat oder Foto-Handy« geschrieben. Man wollte Bäume und Gestein fotografieren und anschließend per PowerPoint Collagen erstellen und Referate halten. Man merkte, die Lehrer waren beide jung, technisch versiert und voller Tatendrang. Nur war Alex’ Fotoapparat kaputt und das alte Handy hatte keine Kamera. Die Lösung des Problems lag bei meinem Mann Stefan im Schrank. Der hatte nämlich vor einer Weile einen Frustkauf getätigt und sich – zwar keine Schuhe, aber ein neues Smartphone gekauft! Das alte wurde dementsprechend nicht mehr gebraucht, war aber noch komplett funktionstüchtig und internetfähig. Alex konnte es also »erst mal« auf die Klassenfahrt mitnehmen, um seine Fotos zu machen. Ich muss nicht erwähnen, dass »erst mal« zum Dauerzustand wurde.