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EMPFEHLUNGEN VON GANZ OBEN

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So beschließen Ella und ich, uns die Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung selbst einmal anzuschauen. Gibt es da Hilfe? Um die Prioritäten unserer Kinder zu verändern? Dort sitzen doch wohl die Experten! Jedenfalls veranstalten sie Seminare und versprechen verlässliche und praktikable Tipps. Wie gut lassen die sich umsetzen?

Wir lesen uns in die Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ein. Die Patentlösung für alle gibt es da leider auch nicht, aber immerhin viele Beispiele. Überall klingt durch, dass es die eine unproblematische Lösung wohl nicht gibt. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, das ist hier der Tenor, dem wir natürlich zustimmen.

Was wir aber suchen, sind handfeste Tipps, todsichere Methoden und konkrete Hinweise, Zahlen, Anhaltspunkte – etwas, das uns spontan und nachhaltig hilft, das Daddelproblem unserer Kinder in den Griff zu bekommen. O je! Wir ahnen gleich, was das für ein Anspruch ist: Wir wollen es sofort und für alle Zeiten; wir wollen eine einfache Lösung für ein Problem, das die Betroffenen (unsere Kinder) gar nicht sehen.

Die Realität sieht so aus, dass die Jugend den Großteil ­ihrer Onlinezeit in sozialen Medien verbringt, dicht gefolgt von Computerspielen – und das Ganze per Smartphone. Die Bundeszentrale teilt darüber hinaus mit, dass Computerspiele Suchtpotenzial haben; erstens, weil es meist mehrere Levels gibt und die Spiele nicht zeitlich begrenzt sind; zweitens, weil sie auf einem Belohnungssystem basieren; drittens, weil die Spieler bei Onlinespielen gegeneinander spielen können, und viertens, weil Parallelwelten eine Faszination auf Pubertierende ausüben.

Man rät uns Eltern, mit unseren Kindern zu sprechen, Anteil an ihrer Freizeitgestaltung zu nehmen und Vereinbarungen über die Daddelzeit zu treffen. Ach so, und man möge alternative Freizeitangebote machen, wie etwa eine Radtour mit der ganzen Familie. Hurra! Welch eine Idee. Ich bin kurz davor, die BZgA anzurufen und nachzufragen, ob das schon mal jemand ausprobiert hat. Denn es geht ja nicht darum, was man stattdessen machen könnte, da haben wir Eltern meist ein paar gute Ideen auf Lager.

In den Bundeszentralempfehlungen findet sich sogar unser Strom-weg-Test, allerdings als Negativbeispiel. »In jedem Fall ist davon abzuraten, nach 60 Minuten den Stecker zu ziehen.« Allerdings leider ohne weitere ausführliche Erklärung, warum. Aber wir stimmen trotzdem zu, denn der Effekt unseres Tests war gleich null, wenn nicht minus eins. Und dann die ernüchternde Erkenntnis: Wir befinden uns hier scheinbar in einem Teufelskreis. Zum Mediengebrauch wird grundsätzlich das empfohlen, was wir schon praktiziert hatten: klare Vereinbarungen treffen. Regeln werden hier zum Retter ernannt.

Die eigentliche Frage ist doch: Wie kriege ich mein Kind dazu, nicht bei jeder Gelegenheit gleich das Ding in die Hand zu nehmen?

Legt doch mal das Ding weg!

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