Читать книгу Legt doch mal das Ding weg! - Ella Brandt - Страница 25

»Man müsste ihnen einfach den Saft abdrehen!«, brummt Stefan eines Abends, als sich der Nachwuchs nach dem Abendessen verkrümelt und online geht. Angestachelt von Ellas Kurzschluss wollen wir den PLan umsetzen. Mal sehen, was die Kinder machen, wenn sie weder Smartphone noch PC noch iPod, Tablet oder Fernseher nutzen können, weil die Akkus leergelaufen sind und es keine funktionierende Ladestation gibt.

Die Gelegenheit ist günstig. Es sind noch Ferien, die meisten Schul- und Sportkumpel im Urlaub, die eigenen Großeltern wohnen weit weg, es ist also keiner da, bei dem man sich mal eben zum Aufladen einnisten könnte.

Wir simulieren eine Baustelle, erklären, irgendein kapitaler Vorfall am Sicherungskasten würde alles lahmlegen, den Nachbarn ginge es genauso. Nur in der Küche gibt es noch Strom. Da stehen nämlich Kühlschrank, Spülmaschine, Herd. Unsere Opferbereitschaft zugunsten dieses Experiments hat klare Grenzen, wir sind nicht bereit, auch den Inhalt des Eisschranks aufs Spiel zu setzen. In jedem Falle ist die Lage so, dass wir zwar Essen kochen und die Spülmaschine laufen lassen können – aber sonst nicht mehr viel geht. Diese Situation erkläre ich meinen Kindern, als sie aus dem Schwimmbad kommen. Meine Aufregung, mit der ich das erzähle, ist nicht gespielt, ich bin sehr gespannt, was passieren wird.