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Vorbereitung ist alles!

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Zunächst ist alles wie immer, die beiden Jungs lassen sich – völlig fertig vom anstrengenden Ferientag im Schwimmbad – auf ihre Betten fallen. Natürlich nicht alleine, sondern in Begleitung ihrer allgegenwärtigen Smartphones. Ich nutze den frühen Feierabend zum Zeitunglesen, werde dann aber mit der Zeit leicht nervös: So langsam müssten doch bei den Jungs die Akkus endlich leerlaufen? Gleich muss es so weit sein, dann brechen herrlich analoge Zeiten an. Ach was! Nicht nur analoge, wir reisen ins vorindustrielle Zeitalter. Wir werden gemeinsam Brettspiele spielen, Lieder singen, uns abends unterhalten, statt auf Bildschirme zu starren, womöglich sogar bei Kerzenschein Bücher lesen. So wie früher. Na ja, mehr so wie ganz, ganz früher in Opas Gartenhäuschen ...

»Mama, sag mal dein amazon-Passwort!« Ich traue meinen Ohren nicht. Wo verbringt man normalerweise seine letzten Onlineminuten? Doch da, wo es wichtig ist! Bester Freund, Freundin, Lieblingsspiel, Fußballnachrichten-App! Aber Alex? Mit den letzten Resten seines Akkus will er online shoppen? Jetzt will ich wissen, was er einkauft, und marschiere in sein Zimmer wie Napoleon. Ich staune nicht schlecht, denn was macht mein cleveres Kind? Es beschäftigt sich mit dem Ende des Stroms – und wo es neuen herbekommt!

Alex hat das solarbetriebene Miniauto, das der umweltbewusste Opa vor drei Jahren mal zu Weihnachten verschenkt hat, unterm Bett hervorgekramt und die Einzelteile im Zimmer verteilt. Er ist tatsächlich online, aber er surft nicht ziellos, sondern durchsucht die Website des Herstellers, wo er tatsächlich einen Bausatz für eine Solarladestation gefunden hat. Und die liegt preislich sogar im erschwinglichen Bereich für einen Dreizehnjährigen.

Alex bestellt sich das Gerät, als sein Smartphoneakku noch genau zwei Prozent Saft hat und obwohl er weiß, dass es später eintreffen wird als die Handwerker, die irgendwo im Keller unseren imaginären Stromausfall beheben werden. »Man weiß ja nie!«, murmelt er.

Ich weiß nicht genau, ob er ahnt, dass ich noch ein paar Ideen habe, um ihm den Strom zu kappen, oder ob er sich nur auf den geplanten Kurzurlaub bei Freunden im niederbayrischen Funkloch vorbereitet ...

FAZIT:

Alex und Max haben das Experiment anders gedeutet als wir. Wir dachten an alternative Freizeitbeschäftigung, die klugen Kinder an alternative Energien. Wir haben uns also selbst ins Knie geschossen – oder sind wir naiv? Nein, ich denke, Stefan und ich können prima damit leben, wenn es mal keinen Strom gibt. Die Generation unserer Kinder aber nicht. Das mag man finden, wie man will, aber wir lernen daraus: Digitales Dasein ist für unsere Kinder immer reizvoller als analoges. Kann uns die BZgA weiterhelfen? Wir hatten doch diese Broschüre ...

Legt doch mal das Ding weg!

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