Читать книгу Hinter hessischen Gittern - Esther Copia - Страница 33
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ОглавлениеDie schlechte Laune Richard Meurers war schon von Weitem sichtbar. Der Kollege an der Pforte grüßte seinen Chef höflich und bekam nicht einmal eine Antwort. Meurer stellte sich grußlos an die hintere Pforte und erwartete, dass die Tür umgehend geöffnet wurde. Nach wenigen Minuten war er in seinem Büro angekommen, blickte kurz in sein Vorzimmer, aber seine Sekretärin war noch nicht da. Er nahm das Telefon zur Hand und rief in der Zentrale an.
»Meurer hier, ist der Hattinger heute in den Ausgang gegangen?«
»Einen Moment, Herr Meurer, ich sehe im Computer nach. Ja, pünktlich um 6.30 Uhr. Die Genehmigung des Ausgangs liegt auch vor. Stimmt etwas nicht?«
»Was soll nicht stimmen? Ich bin für den Mann verantwortlich und will wissen, ob er regelmäßig die Schule besucht.«
Ehe Rolf Klein noch etwas erwidern konnte, hatte Meurer aufgelegt.
Kurz darauf kam Jan Gerber in die Zentrale.
»Wir wissen, wie das Heroin auf die Station II5 kommt. Der Hattinger bringt es vom Ausgang mit. Hat es mit Sicherheit in seinem After stecken. Mit dem Dope macht er sich den Ribeiro gefügig.« Jan Gerber nahm sich einen Kaffee, der die Konsistenz von Teer hatte, und sah auf den Anstaltshof.
»Der Alte hat gerade eben auch nach dem Hattinger gefragt. Ob der denn auch brav in die Schule geht.« Klein nahm sich ebenfalls eine Tasse Kaffee, und beide sahen sich an.
»Dann werde ich als Erstes Mal nachprüfen, ob er wirklich in die Schule geht oder nicht. Die Schule hat zwar die Pflicht, uns mitzuteilen, wenn er nicht erscheint, aber du weißt ja, wie das manchmal läuft.«
Jan Gerber trank den Kaffee aus, stellte die Tasse in die Spüle und verließ die Zentrale.
In seinem Büro angekommen, suchte er im Computer die Telefonnummer der Schule. Nach mehrmaligem Läuten meldete sich die Sekretärin, die ihm erklärte, ihr wäre nichts anderes bekannt, als das Herr Frank Hattinger immer pünktlich zur Schule käme.