Читать книгу Hinter hessischen Gittern - Esther Copia - Страница 41

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Nach einem Fußmarsch von fast einem Kilometer – der Schlüssel für den Schlagbaum lag nicht an seinem Platz – erreichte er schweißgebadet die Hütte. Die Sonne stand tief, und die Erde war aufgeheizt, der Wald schien, obwohl es schon 21 Uhr war, unter der Hitze zu stöhnen. Er angelte den Schlüssel aus dem Astloch und schloss vorsichtig die Hütte auf. Süßlicher Geruch schlug ihm entgegen. Die Tür weit offen, damit ein wenig Licht in den Raum fiel, starrte er hinein, als habe er Schwierigkeiten zu begreifen, was er da sah. Als seine Augen sich an die Dunkelheit der Hütte gewöhnt hatten, erfasste er das ganze grausame Ausmaß. Sein Herzschlag setzte aus.

Sie hing an den Metallringen und rührte sich nicht. Um Gottes willen, keinesfalls sollte ihr ein Haar gekrümmt werden. Mit einer Bärenmaske über dem Kopf trat er näher an sie heran. Ihr Gesicht sah furchtbar aus, ihr Slip lag zerrissen am Boden, und ihr Kleid hing in Fetzen an ihrem Körper. Sie war mit Blutergüssen übersäht. Er schluckte. Das hatte er nicht gewollt. Eine Entführung, ja, und wenn das Lösegeld eingegangen war, wollte er sie sofort freilassen. Mit einer Hand suchte er ihren Puls. Sie war tot. Er riss sich die Maske vom Kopf, Schweiß lief ihm in die Augen. Was sollte er nun tun? Sollte er die Leiche wegschaffen? Wie? Wohin? Ihm wurde schlecht. Mit großen Schritten rannte er aus der Hütte und übergab sich.

Hinter hessischen Gittern

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