Читать книгу Hinter hessischen Gittern - Esther Copia - Страница 38
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ОглавлениеNachdem Dirk eine kalte Dusche genommen und drei Tassen Espresso getrunken hatte, fühlte er sich etwas besser. Er sah auf die Uhr, es war 12.30 Uhr. Mit schweren Schritten ging er zu seinem Laptop, ihm graute vor den E-Mails. Rechnungen, Mahnungen, Erinnerungen, nichts, was man gerne las. Der eine oder andere Gläubiger wurde bereits unangenehm. Die Schweizer hatten ihm eine Lösung angeboten. Er musste darauf eingehen.
Frau Moosleitner, die nach stundenlangem Saugen nun, mit Wischmopp und Eimer bewaffnet, die Treppe herunterkam, sprach ihn vorsichtig an:
»Herr Herzberg, ich mache mir langsam Sorgen um Ihre Frau. Sie ist schon mindestens drei Stunden weg. Bei der Hitze ist man froh, wenn man im Haus ist. Sie läuft ja auch immer alleine in den Wald. Ich habe ihr schon so oft gesagt, dass das gefährlich ist. Soll ich einmal in den Wald gehen und sie suchen?«
»Nein, um Gottes willen, vielleicht möchte sie ein wenig alleine sein. Machen Sie sich mal nicht allzu viele Sorgen. Ich bin sicher, sie taucht bald auf.« Dirk hatte nicht den Mut, seinen Laptop zu öffnen. Er steckte ihn in seine Tasche, stellte ihn in den Flur und wählte die Telefonnummer der Taxizentrale.
Wenige Minuten später hörte Frau Moosleitner nur noch die Tür ins Schloss fallen. Bei einem Blick aus dem Fenster sah sie Dirk Herzberg in ein Taxi steigen. Kopfschüttelnd putzte sie weiter. Die Art und Weise, wie er ihr geantwortet hatte, bedeutete: »Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram.«