Читать книгу Hinter hessischen Gittern - Esther Copia - Страница 39

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Er stellte sich vor, wie er als freier Mann in ein paar Jahren die Welt bereiste. Dokumentationen im Fernsehen über fremde Länder hatten ihn schon immer fasziniert. In Darmstadt angekommen, stand Tommy bereits vor der Buchhandlung. Er sandte ihm ein schiefes Lächeln, er wollte sein Geld haben.

»Mann, Tommy, so pünktlich? Was ist los? Brauchste Geld?« Hattinger lief mit finsterer Miene auf Tommy zu.

»Was soll los sein? Ich will meine Kohle, so wie ausgemacht. Du siehst aber scheiße aus, ist was passiert?« Er sah Hattinger durchdringend an. »Du siehst aus, als hättest du ’nen Geist gesehen. Egal – die Schule wird langsam anstrengend, wie wollen wir weitermachen? Soll ich für dich auch noch die Prüfung schreiben, oder was? Das kostet dann aber ’ne Stange.«

Hattingers Gesichtszüge wurden hart. Er näherte sich Tommy bedrohlich und blickte ihm tief in die Augen.

»Jetzt können wir ja kaum was anderes machen. Ich gebe dir 2.000 Euro, wenn du für mich die Prüfung schreibst.«

»Mann, Frank, so war das aber nicht geplant. Du hast gesagt, ich soll ein paar Mal für dich zur Schule gehen. Nun sprichst du davon, dass ich für dich die Prüfung schreiben soll. Aber spätestens dann muss ich einen Ausweis vorlegen, und dann bin ich nicht Frank Hattinger.«

»Blödsinn, ich lasse dir einen falschen Ausweis machen, und damit gehst du zur Prüfung.« Hattinger grinste.

»Also gut, leg noch ’ne Schippe drauf, 3.000, und du bekommst einen guten Abschluss.«

»2.500, mein letztes Wort.« Hattinger hielt Tommy seine rechte Hand hin, und der schlug ein.

Hattinger zahlte die letzten Schultage an Tommy, ging aus dem Bahnhofsgebäude und fuhr mit dem Auto von book and drive nach Dieburg.

Hinter hessischen Gittern

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