Читать книгу Hinter hessischen Gittern - Esther Copia - Страница 35

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»Guten Morgen, ich fange heute mit der Wäsche an.« Frau Moosleitners glockenhelle Stimme erfüllte das Haus. Sie zog den Haustürschlüssel ab, nahm ihre Gesundheitslatschen aus der Tasche, schlüpfte hinein, hängte dann die Tasche an die Garderobe und machte sich ans Werk. Ein so großes Haus in Schuss zu halten, erforderte Konzentration und Fleiß. Sie lauschte, das Auto von Frau Herzberg stand noch in der Auffahrt. Normalerweise wurde sie von ihr immer freundlich begrüßt, wenn sie zu Hause war. Aber es war mucksmäuschenstill. Wahrscheinlich war sie mit ihrem Mann weggefahren, denn sein Auto war nicht da. Frau Moosleitner trabte in den Keller und sortierte die Wäsche.

Eine Stunde später – sie hatte bereits Wäsche gewaschen, einen großen Korb Hemden gebügelt und Schmutziges vorsortiert – kam sie mit einem großen Stapel die Kellertreppe herauf, als plötzlich Dirk Herzberg vor ihr stand. Da sie glaubte, sie wäre im Haus alleine, erschrak sie dermaßen, dass ihr fast die Wäsche aus den Händen fiel. »Ja, um Gottes willen, was machen Sie hier?« Frau Moosleitner sah Dirk Herzberg mit großen Augen an.

»Entschuldigung, ich wohne hier«, entgegnete dieser ohne jeglichen Humor, drehte sich um und schlurfte in Richtung Küche.

Augenblicklich bereute sie, was sie gesagt hatte, und schob eine Erklärung hinterher: »Ich dachte, es wäre niemand im Haus. Ihr Auto ist nicht da, und auf mein Guten Morgen hat niemand geantwortet, da dachte ich …« Elli Moosleitner war das Ganze sehr unangenehm, sie spürte, wie ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg.

»Ach, schon gut. Ich habe gestern Abend einen über den Durst getrunken und das Auto stehenlassen. Lieber ein Taxi bezahlen, als den Führerschein zu verlieren. Deshalb ist mein Auto nicht da. Es tut mir leid, dass ich Sie so erschreckt habe.« Er stand an der Espressomaschine und sah aus dem Fenster. »Meine Frau muss aber noch da sein, ihr Auto steht in der Auffahrt.«

»Das ist ja das Komische. Sie ist nicht da, und der Hund auch nicht.« Frau Moosleitner war in die Küche gekommen und sah nun gemeinsam mit Dirk Herzberg aus dem Küchenfenster.

Hinter hessischen Gittern

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