Читать книгу Hinter hessischen Gittern - Esther Copia - Страница 40

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Als er eine Minute vor 17 Uhr noch nicht vor der Anstalt zu sehen war, fingen die Beamten der Pforte an zu feixen, denn sie hatten schon Wetten abgeschlossen. Ein verurteilter Mörder im Freigang, da würde nicht lange mit der Fahndung gewartet, wenn der überfällig war. Da sahen sie ihn mit schleppendem Gang die Straße entlangkommen. Er sah schlecht aus, war klitschnass geschwitzt und blass. Die Pfortentür wurde per Knopfdruck geöffnet, und als Hattinger im Flur der Pforte stand, sagte er:

»Könnte ich bitte etwas Wasser haben?« Er hielt sich am Türgriff des Nebenraums fest.

»Ist Ihnen nicht gut?« Der junge Justizbeamte hatte einen Spalt die Tür zum Flur geöffnet, und an seinem Ton war zu merken, dass er mit Frank Hattinger keinerlei Mitleid verspürte.

»Ich habe hier nur Wasser aus der Leitung. Ist das für Sie okay?«

»Ja, danke.« Hattinger nahm den Plastikbecher, den ihm der Beamte reichte, und leerte ihn in einem Zug.

»Das muss die Hitze sein, irgendwie schafft das mein Kreislauf heute nicht.« Hattinger hielt den Becher noch in seiner Hand und setzte sich auf die Bank im Warteraum, als ein Beamter kam, um ihn abzutasten und auf seine Station zu bringen.

Hinter hessischen Gittern

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