Читать книгу Rechtswissenschaftliches Arbeiten - Florian Keßenich - Страница 30

Оглавление

|26|II. Online-Datenbanken

Mittlerweile bieten zahlreiche Verlagshäuser Online-Datenbanken an, in denen aktuelle Gesetzestexte, Quellen aus der Rechtsprechung sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Literaturgattungen abrufbar sind. In der Regel ist der Zugang zu diesen Datenbanken nur gegen Zahlung einer Lizenzgebühr möglich.

Für eingeschriebene Studierende sind die wichtigsten Datenbanken und deren Kernmodule regelmäßig ohne zusätzliche Kosten über das Universitätsnetzwerk aufrufbar. Einzelheiten zum Bestand und zu den Zugangsvoraussetzungen finden sich auf den jeweiligen Bibliotheks-Webseiten.

Zu den für eine juristische Recherche wichtigen – man muss mittlerweile sagen – unabdingbaren Online-Datenbanken zählen jedenfalls die Datenbank der juris-GmbH, des C.H. Beck-Verlages und des Online-Dienstes LexisNexis/Jurion. Für eine Recherche in ausländischen Rechtsquellen existieren ebenfalls zahlreiche kommerzielle Datenbankanbieter. Zahlreiche deutsche Universitäten haben jedenfalls einen Zugang zu Westlaw und/oder LexisNexis.

1. Juris

Die (kostenpflichtige) Online-Datenbank Juris der juris-GmbH[82] bietet umfangreichen Zugriff auf nahezu sämtliche veröffentlichten Entscheidungen der deutschen Gerichte, aber auch auf Gesetzestexte sowie Verordnungen des Bundes und der Bundesländer – teilweise inklusive alter Fassungen. Zudem enthält die Datenbank ausgewählte Kommentarwerke (z.B. die BGB-Kommentare Staudinger und Erman) und Fachzeitschriften sowie Handbücher, Lexika und Arbeitshilfen im Volltext.[83] Zudem finden sich in jedem Dokument Querverweise zu anderen Urteilen, Aufsätzen oder Kommentaren. Jeder Gerichtsentscheidung sind etwa – soweit vorhanden – die Verlinkungen zu den Entscheidungen der Vor- und Nachinstanzen oder auch zu anderen, späteren Entscheidungen vorangestellt, die die jeweils eingesehene Entscheidung zitieren.

Eine Juris-Recherche nach Stichworten, Gesetzesnormen oder Zitaten erbringt regelmäßig auch Hinweise („Treffer“) auf nicht im Volltext in der Datenbank verfügbare Werke. Diese Hinweise sind meist mit einer Kurzzusammenfassung des Inhalts (z.B. bei Aufsätzen) versehen und ermöglichen auf diese Art zumindest eine Vorentscheidung über die Relevanz einer Quelle. Der Zugriff auf den vollständigen Text muss dann im Anschluss gegebenenfalls über die Bibliothek oder eine andere Datenbank erfolgen.

|27|2. Beck-online

Die ebenfalls sehr umfangreiche Datenbank des C.H. Beck-Verlages Beck-online[84] ist neben Juris die wohl wichtigste Datenbank für Quellen zum deutschen Recht.[85] Enthalten sind neben aktuellen Gesetzestexten, Gerichtsentscheidungen und Zeitschriften auch zahlreiche Kommentarwerke, wie etwa die Münchener Kommentare zum BGB, zum AktG, zum GmbHG, zum HGB, zur ZPO, der Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht oder der Beck-Online-Großkommentar. Daneben bietet der Verlag in verschiedenen Modulen einen thematisch sortierten und enger zugeschnittenen Zugriff auf Quellen (Zeitschriften, Lehr- und Handbücher, Kommentare) in bestimmten Rechtsgebieten.

Ein besonderer Vorteil bei der Nutzung der Beck-online-Datenbank ist auch hier die mittlerweile weit fortgeschrittene Vernetzung der einzelnen Dokumente. So kann der Bearbeiter bei Aufruf eines Kommentarwerks die dort zitierten Quellen (z.B. Urteile) – soweit diese ebenfalls in Beck-online aufgeführt (und vom jeweils gebuchten und bezahlten Modul umfasst) sind – durch einfachen Mausklick ebenfalls einsehen. Eine weitere Arbeitshilfe bietet zudem eine verlagsseitige Rubrik „zitiert in …“, mit deren Hilfe weitere Dokumente gefunden werden können, die sich mit der jeweils gefundenen Quelle befassen.

Ein neues Datenbank-Modul von Beck-online ist die Beck-eBibliothek[86], die speziell auf Studienliteratur zugeschnitten ist. Soweit die jeweilige Universität einen Zugang lizensiert hat, finden Studenten ein großes Angebot an Lehrbüchern, insbesondere von den oben erwähnten „Lehrbuch-Klassikern“. Ein besonderer Vorteil dieses Angebotes ist der Umstand, dass in der „heißen“ Hausarbeitenzeit „analoge“ Lehrbücher oftmals ausgeliehen oder „verschollen“ sind.

3. Jurion

Jurion[87] ist eine Online-Datenbank des Verlages Wolters Kluwer, der im Jahre 2011 den deutschen Ableger von LexisNexis (zu LexisNexis siehe unten) übernahm und in Jurion umbenannte. Die Datenbank umfasst neben einigen Zeitschriften auch Fachbücher und Kommentare aus der Verlagsgruppe Wolters Kluwer und bietet daneben auch Zugriff auf die elektronischen Dokumente aller amtlichen Entscheidungssammlungen des BGH, wodurch eine seitengenaue Zitation der amtlichen Sammlung ermöglicht wird.[88]

|28|4. Westlaw und LexisNexis

Die Westlaw-Datenbank des Verlagskonzerns Thomson Reuters[89] wertet unter anderem das anglo-amerikanische Recht aus und bietet damit nahezu lückenlosen Zugriff auf Urteile, Aufsätze, Gesetzes- und Verwaltungsvorschriften.[90] Aufgrund der thematischen Fokussierung auf Common-law-Jurisdiktionen eignet sich die Westlaw-Datenbank allerdings nicht zur Recherche im deutschen Recht.

LexisNexis[91] ist eine Datenbank, die vor allem Common Law-Rechtstexte aus den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada, Australien und Neuseeland enthält. Zu finden sind aber auch Quellen aus dem asiatischen Raum oder der Europäischen Union, etwa Urteile des EuGH.[92]

Rechtswissenschaftliches Arbeiten

Подняться наверх