Читать книгу Mord im Hause des Herrn - Franziska Steinhauer - Страница 19

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»Ich muss unbedingt mit dir reden«, drängte die leise Stimme am Telefon.

»Ich wüsste nicht, worüber wir uns zu unterhalten hätten.«

»Zum Beispiel über dein Alibi für die Mordnacht. Die Polizei wird danach fragen. Hast du denn eines?«, säuselte es süß in sein Ohr und er bekam eine Gänsehaut.

»Ich brauche keins.«

»Wie kannst du dir so sicher sein? Sie werden alle überprüfen, und du hast keins.«

»Woher willst du das denn so genau wissen? In mein Schlafzimmer kann niemand gucken«, höhnte er.

»Ach, in deinem Schlafzimmer warst du ja auch gar nicht, nicht wahr? Ich weiß schließlich genau, dass du in der Nacht oben in der Kirche warst«, flüsterte die Stimme.

Wie kam er da nur wieder raus?

»Ich glaube nicht an Gott. Ich geh da noch nicht mal am Tage hin. Was sollte ich da ausgerechnet in der Nacht.«

»Mag schon sein. Aber ich habe dein Motorrad gehört und euch in der Kirche verschwinden sehen.«

»Was soll das? Mit wem spreche ich da eigentlich?«

»Unwichtig. Wenn du nicht mit mir reden willst, dann suche ich mir eben einen anderen Gesprächspartner mit mehr Interesse für meine Geschichte. Und ich werde einen finden, verlass dich drauf!«

Plötzlich war alle Sanftheit in der Stimme verschwunden. »Drohst du mir mit der Polizei? Jemand, der nicht einmal seinen Namen nennt!«

»Noch kannst du dein Schicksal abwenden.« Sprach er da mit einem Mann oder einer Frau? Verdammt, was, wenn man ihn wirklich gesehen hatte? Die Stimme war schwer einzuordnen. Vielleicht hatte er aber einfach auch schon ein bisschen zu viel getrunken. In diesem Zustand war es manchmal ziemlich schwierig, etwas auseinanderzuhalten.

Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Telefonat lenken wollte, stellte er fest, dass der beunruhigende Anrufer aufgelegt hatte.

Auch gut, dachte er benebelt, damit hatte sich das eben erledigt.

Doch das war nur einer von vielen fatalen Irrtümern in diesem Mordfall.

Mord im Hause des Herrn

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