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III. Einzelthemen und Kontexte der Schiffsdarstellungen
ОглавлениеEs wurde bereits darauf hingewiesen, dass das Fundaufkommen in den Untersuchungsgebieten unterschiedlich ist (vgl. Tabelle 1). Inklusive Latium haben die Darstellungen aus Mittelitalien mit 279 Exemplaren den größten Anteil am gegenwärtigen Denkmälerbestand (s. Karte 2); ihr Gesamtanteil an den bekannten Schiffsbildern Italiens liegt bei nahezu 70 %. Auf diesen mittelitalischen Fundus folgt mit 95 Einzelexemplaren mit weitem Abstand der Fundbestand Kampaniens und des übrigen Unteritaliens. Innerhalb dieses Bestandes stammt wiederum eine Mehrzahl der Funde aus den Städten und Villen rund um den Vesuv, wohingegen der tiefe Süden und Südosten der Halbinsel lediglich Einzelfunde aufweisen. Latium als Nukleus stadtrömischer Entwicklung und Kampanien als bevorzugter Siedlungs- und Villenlandschaft kam innerhalb Italiens eine Sonderstellung zu, die sich primär in der Präsenz von Siedlungsstätten, einer dichten Kulturlandschaft in puncto Kunstschaffen und Agrarproduktion und einer großen Bevölkerung ausdrückt, sekundär im verhältnismäßig starken Fundaufkommen auch von Schiffsdarstellungen. Derweil sich die Fundanzahl in Nordetrurien und Oberitalien auf 23 Exemplare beläuft, sind von Sizilien lediglich sechs einzelne Schiffsdarstellungen bekannt. 71 Exemplare liegen aus den hier zum Vergleich herangezogenen nordafrikanischen Gebieten vor. Das zum Teil stark überlieferungsbedingte Zahlenverhältnis, welches auf die unterschiedlich genaue archäologische Erschließung bestimmter Gebiete zurückgeht, wird bei den folgenden Untersuchungen stets berücksichtigt und in seinen Auswirkungen auf die Ergebnisse mitbedacht.
Die Untersuchung der oben abgegrenzten Landschaft wird im Folgenden jeweils mit einem allgemeinen quantifizierenden Überblick über den Denkmälerbestand und das Bildgut eingeleitet werden, auf den die Einzelanalysen nach Fundorten und Fundkontexten folgen.