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III. A. 1 Fundorte und -anzahl
ОглавлениеIm Gebiet des antiken Latiums sind Schiffsdarstellungen von insgesamt 18 Fundorten bekannt, wobei sich eine Konzentration zum einen am Meer, zum anderen aber auch um Rom und die Täler von Tiber und Aniene abzeichnet. Fundplätze sind neben Rom selbst, woher innerhalb der Untersuchungsregion wiederum die größte Anzahl von Einzelexemplaren stammt, und den Hafenstädten Ostia und Portus außerdem noch folgende Städte, wobei oftmals nur eine einzelne Darstellung vom jeweiligen Ort überliefert ist: Antium (LA5), Tarracina (LA274), Aquinum (LA6), Privernum (LA54), Velletri (LA276), Bovillae (LA8), Monte Finocchio (LA10), Praeneste (LA52. LA53), Aguzzano (LA1. LA2), Fidenae (LA9), Veji2 (LA275) sowie Alba Fucens (LA3. LA4). Inklusive der Exemplare aus Ostia und Portus beläuft sich die Zahl der Schiffsdarstellungen außerhalb Roms auf 62 Objekte. Die Anzahl der relevanten Stücke aus Rom und seinem unmittelbaren Umfeld liegt bei 217, was innerhalb der Untersuchungslandschaft einem prozentualen Anteil von etwa 80 % entspricht. Dahinter folgen die Darstellungen aus dem benachbarten Ostia, wo mit 31 Exemplaren rund 11 % des Fundaufkommens verzeichnet werden. Auffällig ist die vergleichsweise geringe Fundanzahl am im 1. Jh. n.Chr. gegründeten Hafen von Portus, wo lediglich acht Darstellungen und mithin 3 % der Gesamtfundmenge ermittelt werden konnten.
Zwar liegen von den genannten Fundorten mit Ostia, Portus, Antium, Tarracina und Sperlonga nur wenige unmittelbar an der Küste, doch ist bei den meisten Städten die absolute Distanz zum Meer recht gering. Ausgenommen sind davon nur drei Orte im Landesinneren, nämlich Alba Fucens (s. oben) am Fuciner See, sowie Ocriculum (LA11) und Spoletium (LA273) am Mittellauf des Tiber. Zwei Exemplare (LA278. LA279) können keiner bestimmten Fundstelle zugewiesen werden, stammen jedoch mit einiger Gewissheit ebenfalls aus Latium. Insgesamt ist eine deutliche Konzentration im westlichen und nördlichen Landesabschnitt zu verzeichnen, während der Denkmälerbestand aus dem Süden und Osten dieser Landschaft relativ dünn ist. Südlich einer gedachten Linie von Sperlonga nach Aquinum ist bis zur Grenze nach Kampanien keine einzige Fundstelle bekannt. Die außerhalb der Urbs vergleichsweise sporadische Fundverteilung ist zwar zum Teil forschungsgeschichtlich begründet, überrascht aber dennoch in Anbetracht der Nähe aller in diesem Gebiet verorteten Städte zur Metropole und zu den Hafenstädten Ostia und Portus. Das gilt insbesondere für Antium und Tarracina, die nicht nur beide an der Küste liegen, sondern darüber hinaus bereits auf eine lange, seit der mittleren Republik bestehende maritime Tradition zurückblicken konnten.