Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 10

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4.


Er sprach: Das ist die Stadt, in der ein König sitzt,

Der es mit Turan jetzt und hält mit Iran itzt,

Der wie die Waage schwankt, sich nach der Seite neigt,

Wo sich ein Perser hier und dort ein Türke zeigt.

Den Rostam kennen sie, wenn er zu Pferde steigt!

Doch fehlt mir ja der Rachs, dass ich zu Pferde steige!

Ob ich zu Fuße denn mich in Samangan zeige?

Ich geh’ in ihre Stadt zu Fuß mit meinen Waffen,

Und seh’, ob meinen Rachs sie dort mir wieder schaffen!

Ich sag’ es ihnen gleich, dass sie ihn schaffen sollen,

Und denke nicht, dass sie ihn vorenthalten wollen!

Ich werb’ um Gastherberg’ in dieser Stadt der Grenzen

Und sehe, was beim Schmaus dem Rostam sie kredenzen!

So sprach er unterm Gehn, doch aus den Augen ließ

Er nie dabei die Spur, die sich am Boden wies;

Bis die in Schilf und Rohr am Flusse sich verlor;

Da ließ er sie und ging grad auf Samangans Tor.

Nun in Samangan ward dem König angesagt:

Held Rostam kommt, er hat im Türkenforst gejagt.

Zu Fuße geht einher die lichte Kronenzier,

Weil ihm entlaufen ist der Rachs im Jagdrevier.

Der König, wie er dies vernahm, war er geschürzt,

Dass nicht ein solcher Gast an Ehren sei verkürzt.

Da zogen aufs Gebot des Königs alle Degen,

Die Edlen all des Hofs dem Edelsten entgegen.

Entgegen zog ihm, wer aufs Haupt nur einen Helm

Zu setzen hatt’, und wer zurückblieb, war ein Schelm.

Sie reihten feierlich sich um den Heldenglanz,

Wie um der Sonne Haupt der Abendwolke Kranz.

So führten sie zur Stadt das Licht der Ehren ein,

Als eben über ihr erlosch des Tages Schein.

Rostam und Sohrab

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