Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 18

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11.


Zu seiner Mutter kam der Knabe, sie zu fragen;

Verwegen sprach er da: Mutter, du sollst mir sagen!

Denn unter meinen Spielgenossen rag’ ich hoch

Hervor, mein Haupt empor zum Himmel trag ich hoch.

Wes Samens, welches Stamms ich bin, will ich erkennen;

Wenn nach dem Vater man mich fragt, wen soll ich nennen?

Wirst du mir Antwort nicht auf diese Frage geben,

Am Leben bleib’ ich nicht, und du bleibst nicht am Leben!

Die Mutter, da sie dies vom jungen Pahlavan

Vernommen, sah zugleich mit Stolz und Furcht ihn an:

Er war entwachsen ihr und nicht mehr untertan.

Sie fasste sich und sprach begütigend: Vernimm

Ein Wort, des freue dich, und lasse deinen Grimm!

Du bist des Rostam Kind, des Perserpahlavanen,

Und seine Ahnen sind in Iran deine Ahnen.

Drum übern Himmel trägst du hoch dein Haupt hinaus,

Weil du entsprossen bist aus solchem Heldenhaus.

Denn was an Heldentum nun in der Welt erscheint,

Das ist in Rostams Stamm, in Rostam selbst vereint.

Sieh dieses Goldgespang, nimm hin und halt es fein!

Zum Abschied gab mir das für dich dein Väterlein.

Erfährt er, dass sein Sohn erwuchs zum tugendreichen,

Nach Iran ruft er dich und kennt dich an dem Zeichen;

Dann bricht mein Herz vor Leid, wann ich dich seh’ entweichen!

O Sohn! Afrasiab, der Schah von Turan, soll

Nicht wissen dein Geschlecht; das brächt’ uns seinen Groll.

Denn niemand auf der Welt ist ihm wie Rostam Feind,

Rostam, um welchen Blut in Turan wird geweint.

Witwen in Turan macht sein Schwert in jeder Schlacht;

Und ohne Schwertstreich hat er mich dazu gemacht.

Drum vor Afrasiab bewahre dies im Stillen!

Den Sohn verderben möchte’ er um des Vaters willen.

Den Vater hab’ ich schon verloren, liebes Kind,

Verlör’ ich auch den Sohn, so wär’ ich sänfter blind.

Sei stolz, doch sag’ es nicht, wer deine Ahnen sind!

Rostam und Sohrab

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