Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 20

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13.


Zu seiner Mutter sprach Sohrab, der junge Held:

Den Vater nun zu schaun, Mutter, zieh’ ich ins Feld.

Dazu brauch’ ich ein Ross, mit meinem Mut schritthaltend,

Ein Ross mit einem Huf von Eisen kieselspaltend:

Von Stärk’ ein Elefant und vogelgleich an Schwung,

Im Wasser wie ein Fisch und wie ein Reh im Sprung,

Ein Ross, das meine Wucht und meine Waffen trage

Und nicht von meiner Faust erlieg’ an einem Schlage.

Denn nicht zu Fuße ziemt zum Kampfe mir zu gehn;

Vom hohen Ross will ich dem Feind ins Antlitz sehn.

Da so die Mutter hört’ ihr junges Heldenblut,

Zum Himmel hob sie stolz ihr Haupt in hohem Mut.

Sogleich befohlen ward von ihr dem Hirtenvolke,

Zu bringen aus der Trift von Pferden eine Wolke,

Damit dem Sohrab käm’ ein Rösslein fein zur Hand,

Auf dem er säße, wann er ritt’ in Feindesland.

Und alles was sich fand von Pferden allzumal,

Was aufzutreiben war da zwischen Berg und Tal,

Das trieben sie zur Stadt, und Sohrab nahm, der Leu,

Die Fangschnur nun und trat zum nächsten ohne Scheu.

Welch Ross vor allen stark er sah von Bug und Backen,

Des Riemens Schlinge warf er gleich ihm übern Nacken.

Er zog es her und legt’ ihm auf den Rücken auch

Die Hand, da lags gestreckt am Boden auf dem Bauch.

Es konnte nicht den Druck der flachen Hand ertragen,

Er braucht’ es mit der Faust zu Boden nicht zu schlagen.

Schon war durch seine Hand manch schmuckes Ross geknickt,

Und keines kam ihm noch zur Hand, für ihn geschickt.

Es schien, es war kein Ross für seine Kraft gerecht,

Und traurig ward der Spross vom Pahlavangeschlecht.

Rostam und Sohrab

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