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1.


Lass aus dem Königsbuch der Perser dir berichten

Von Rostam und Sohrab die schönste der Geschichten,

Von Heldenruhm, wie leicht er Frauenlieb’ erwarb,

Und wie der eigne Sohn, erlegt vom Vater, starb!

Held Rostam sprach, als er am Morgen war erwacht:

Auch heute hab’ ich nicht zu reiten in die Schlacht.

Afrasiab, der Fürst von Turan, lässet ruhn

Die Waffen, friedlich blüht das Reich von Iran nun;

Doch in der Friedensruh was soll ich selber tun?

Da rüstet’ er sich schnell zur Jagd, er band in Eile

Den Gürtel fest und hing den Köcher um voll Pfeile.

Den Bogen prüft’ er, ob er nicht die Kraft verlor;

Dann zog er aus dem Stall den edlen Hengst hervor.

Dem war die Weile dort wie seinem Herren lang;

Er wieherte vor Lust, als er ihn setzt’ in Gang.

Er schwang sich auf den Rachs und sagte nicht ein Wort

Den Seinigen im Haus, in Eile ritt er fort.

Der Mark von Turan zu wand’ er sein lockig Haupt,

Als wie ein Löwe, der nach seiner Beute schnaubt.

Wie zu der Turanmark er hingekommen war,

Die Heide nahm er da voll wilder Elche wahr.

Wie eine Rose war erblüht des Helden Wange

Vor Lust, er tummelte den Rachs mit raschem Gange.

Mit Pfeil und Bogen bald, mit Keul’ und Fangeschnur

Ein Dutzend Stücke warf er nieder auf die Flur.

Aus Dornen und Gesträuch und manchem Baumes Ast

Entzündet’ er darauf ein Feuer von starkem Glast.

Und als zu Kohlenglut war eingebrannt die Flamm’,

Erkor der Recke sich zum Bratspieß einen Stamm.

Der Elche feistesten steckt’ er an diesen Baum,

Der wog in seiner Hand nicht eines Vogels Flaum.

Er drehte wohl den Spieß, dass fein der Braten briete

Auf allen Seiten gleich und nirgend ihm missriete.

Und als er gar nun war, nahm er ihn vor und saß

Am grünen Boden hin mit guter Lust und aß,

Wobei er auch das Mark im Knochen nicht vergaß.

Gesättigt schritt er nun hin, wo ein Wasser lief,

Zur Gnüge trank er auch, dann legt’ er sich und schlief.

Am Rand des Baches lag der Held, den heißen Tag

Ausschlafend, und sein Ross ging weidend frei im Hag.

Rostam und Sohrab

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