Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 14

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8.


So endet’ ihren Gruß das Mondglanzangesicht;

Der Löwenkühne hört’ aufmerksam den Bericht.

Wie sie der Held so schön, so perigleich sie sah,

An Sinn so hoch und an Verstand so reich sie sah,

Und dass sie noch dazu vom Rachs ihm gab die Kunde;

Von lauter Fröhlichkeit sah er erfüllt die Stunde.

Er rief die wandelnde Zypress’ an sich heran;

Hold tauschte Blick und Wort mit ihr der Pahlavan.

Er rief ins Vorgemach, dass einen der Mobeden

Sie brächten ihm herbei, der wüsste wohl zu reden.

Den sendet’ er alsbald, den Weisen tugendvoll,

Dass er die Tochter ihm vom Vater fordern soll.

Der Wohlverständige, dahin zum Schahe schritt er

Und tat die Werbung kund von Irans edlem Ritter.

Der Schah ward freudenvoll, da dieser Gruß erscholl;

Er fühlte, wie sein Herz von hohem Mute schwoll.

Er richtete sich stolz, der Zeder gleich, empor;

Das Band mit Rostam kam ihm wert und teuer vor.

Dem Ritter in der Nacht gab er der Tochter Hand;

Und wie die Kund’ erscholl, war Freud’ in Stadt und Land.

Von Freuden war erwacht ein Aufruhr in der Nacht,

Zu Rostam sei als Braut des Königs Kind gebracht.

Da war der Jubel laut die ganze Nacht ums Schloss,

Wo seine holde Braut der starke Held umschloss.

Still tauschte drin das Paar die Lust der Seelen aus,

Und draußen ließ die Schar die Kraft der Kehlen aus:

»Dass dieser neue Mond lang dein Behagen sei!

Dass deiner Feinde Haupt ewig geschlagen sei!

Aus diesem Bunde müss’ ein Heldenspross entspringen,

Der mög’ an Tapferkeit mit seinem Vater ringen!“

Sie meinten ihr Gebet zum Segen und zum Heil,

Der Himmel aber nahm es an zum Gegenteil.

Rostam und Sohrab

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