Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 15

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9.


Nach kurzer Freudennacht als an der Morgen brach,

Wand aus Tahmines Arm sich Rostam los und sprach,

Indem vom Arm er nahm ein goldenes Gespang,

Von dem erschollen war der Ruhm die Welt entlang;

Sie glaubten, dass daran sei Rostams Heil gebunden,

Und unverletzlich sei, wen dieses Band umwunden:

Das gab er ihr und sprach: Liebtraute! Dies bewahr!

Wenn eine Tochter dir nun bringen wird das Jahr,

So nimm dies Goldgespang und schling es ihr ins Haar!

Als welterleuchtenden Glückstern soll sie es tragen,

Der ihr soll und der Welt von ihrem Vater sagen.

Wenn aber einen Sohn dir die Gestirne reichen,

So bind ihm um den Arm, wie ich es trug, das Zeichen.

Des Vaters Zeichen sei an seinem Arm bewahrt,

Und wachsen wird er selbst nach seines Vaters Art.

Gleich seiner Ahnen Stamm wird der aus Heldensamen

Erzeugte sein, es bleibt nicht ungenannt sein Namen.

Ist er erwachsen, send’ ihn mir nach Iran zu!

Nun aber naht der Tag, ich geh, wohl lebe du!

Zum Abschied fasst’ er sie an seine starke Brust,

Auf Aug’ und Haupt gab er ihr manchen Kuss voll Lust.

Mit Weinen wandte sich von ihm die zarte Braut;

Sie ward nach kurzer Lust mit langem Weh vertraut.

Zu Rostam aber kam der König hochgemut,

Den Eidam fragt’ er da, wie er die Nacht geruht?

Ihm gab er Kunde dann vom Rachs, er sei gefunden;

Und aller Sorgen war das Heldenherz entbunden,

Er ging und streichelt’ ihn und sattelt’ ihn sogleich,

Dann von Samangan ritt er froh und freudenreich.

Gen Sistan auf dem Rachs als wie ein Wind er flog,

Indem er die Geschicht’ in seinem Sinn’ erwog.

Von Sistan ritt er heim nach Sabulistan gar,

Und keinem sagt’ er dort, was ihm begegnet war.

Rostam und Sohrab

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