Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 11

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5.


Der König trat zu Fuß hervor aus dem Palast,

Der Hofstaat um ihn her, entgegen seinem Gast.

Er grüßt’ und neigte sich: Woher durch Wald und Feld,

Und kein Begleiter ist mit dir, o Kampfesheld?

Hast du den Tag vollbracht mit Jagd im Jagdrevier,

Und suchest nun zur Nacht bei Freunden Nachtquartier?

Wir alle sind hier nur auf deinen Wunsch bedacht,

Und zu Befehle steht Samangan deiner Macht.

Die Leben stehen dir und Güter zu Befehle;

Die Edlen, Edelster, sind dein mit Leib und Seele.

Was wünschest du? Es soll geschehen, o Pahlavan!

Gebiet, was wir dir tun, und denk’, es sei getan!

Held Rostam hörte gern die Rede sanft und zahm,

Wohl merkt’ er, ihnen sei die Hand zum Bösen lahm.

Er sprach: Abhanden kam der Rachs mir auf der Flur,

Und hier bis an die Stadt geht seiner Tritte Spur.

Wenn du mir diese Nacht ihn wieder schaffen kannst,

So wisse, dass du Dank von mir und Preis gewannst.

Doch wenn ihr mir den Rachs nicht werdet wieder schaffen,

So sollen durch mein Schwert hier breite Wunden klaffen.

Der König sprach erschreckt: Held ohne Furcht und Zagen,

Wer dürfte wohl den Rachs dir zu entwenden wagen?

Sei du mein Gast, lass dir den Ehrenbecher spenden

In Frieden, und nach Wunsch wird sich die Sache wenden.

Von Rostams Rosse bleibt die Fährte nicht verborgen;

Wir schaffen dir den Rachs; gedulde dich bis morgen!

Mit ungestümer Hast gelangt man nicht zum Fange;

Mit sanften Worten lockt man aus dem Loch die Schlange.

Drum sänfte deinen Zorn, kehr’ ein, und lass beim Wein

Mit Herzen sorgenfrei die Nacht uns fröhlich sein!

Wir bringen dir den Rachs, o tapfrer Kampfgesell,

Wir bringen ihn, bevor der Morgen tagt, zur Stell;

Uns sei die Hall’ indes vom Licht des Weines hell!

Rostam und Sohrab

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