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1.1.1 Spekulation

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Denken kann man spüren, wenn man konzentriert überlegt. Mancher leitet es hörbar ein mit einem "Moment mal." Man greift einen Gedanken auf und verwirft ihn, weil man einen anderen attraktiver findet. Man überlegt, weil man ein Problem hat. Man nähert sich ihm von verschiedenen Seiten, wie in einem individuellen brain storming, das noch ergiebiger in der Gruppe ist. Nimmt sich etwas Zeit und versucht festzuhalten, was man eigentlich will. Wenn es jetzt etwas anspruchsvoller wird, thematisch und in der Bewertung der Zurechenbarkeit der einzelnen Gedanken, dann kommt man zur Spekulation. "Erkenntnis des Allgemeinen in abstracto" sagt Kant, sei Spekulation, also jenseits der Erfahrung. Welches Geistige liegt jenseits der Erfahrung? Elviras "krause Haare, krauser Sinn"- Charakter und was er produziert, liegt jenseits Oskars praktischem Horizont, ist also immer geistig zu nennen. Er spekuliert, in abstracto. Der präzise, logisch operierende Geist, sagt Oskar sich, was bringt er mehr, wenn der krause es auch tut. Gegenteilig wäre das Denken mit dem Holzhammer, Vorschlaghammer, Hammer, auch dies Sache der Philosophie. Das ist das Thema von der Angemessenheit der Methode. Ist diese krause nicht sogar die frühere und die ursprünglichere, mit der begehrten Nähe zur Phantasie und Kreativität. Sollte man sie nicht dem glasklaren Denken untermischen, wie Hefe dem Teig, damit er aufgeht. Die Psychologie sieht das durchaus so. Wenn Oskar das als seine momentane Erkenntnis bewertet, hat er über eine allgemeine Frage abstrakt spekuliert, und erfolgreich jenseits der Erfahrung, aber zurückgebogen auf die Erfahrung. Wer ein Problem hat, muss nicht kurz einmal nachdenken, er muss spekulieren, die Sache hin und her wenden. Das ist die Gelegenheit für Emotionen und Anstöße aus der Situation, denn niemand rappelt wie ein Computer seine Gedanken ab. In dem Instrumentenkoffer hat der Mensch mit der Zeit gelernt, Ordnung zu halten, ständigen Erweiterungen Platz zu lassen, auch einer ständigen Verfeinerung. Es gibt Methodenvielfalt, aber noch aufregender Methodengenialität, schon in der Natur (Raupe – Schmetterling).

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