Читать книгу Die besten 10 Liebesromane November 2021: Romanpaket - Glenn Stirling - Страница 27

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Jule hatte sich ohne Schwierigkeiten an der Dienstkleidung der Hostessen an Bord bedient. Sie hoffte tatsächlich, in der Menge der Bediensteten unterzugehen. Aber so viele waren es gar nicht, wie sie wenig später entsetzt feststellte. Jeder würde sofort fragen, wer sie war, diese Tarnung funktionierte nicht. Die Hoffnung sank zusehends. Sich jetzt noch in irgendeinem Raum zu verstecken war die allerletzte verzweifelte Maßnahme.

Noch während sie etwas unschlüssig dastand hörte sie die nur allzu vertraute Stimme von Nicholas. Er war hier? Hier an Bord? Gleich darauf durchfuhr sie ein stechender Schmerz, der heiß und kalt durch ihren Körper flutete, als sie die andere Stimme hörte. Auch Sören Wiebold war hier, und offensichtlich waren die beiden Männer unterschiedlicher Ansicht. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf, aber sie sah ein, dass es keinen Ausweg mehr gab. Nicholas würde eher das Schiff Stück für Stück auseinandernehmen als seine sicher geglaubte Beute wieder loszulassen. Sie wollte nicht, dass Sören schlecht über sie dachte, für ihn empfand sie tatsächlich tiefer gehende Gefühle – auch wenn das jetzt zu spät war. Nicholas war nicht mehr gewesen als eine gut dotierte Arbeit, so absurd das auch klingen mochte. Die Tränen rannen ihr über die Wangen, aber sie ging mit festen Schritten nach oben.

„Ich wusste doch, dass du dich nicht vor mir verstecken kannst“, rief Münstermann triumphierend. „Ich werde dich mit großem Vergnügen zerquetschen wie eine Maus. Du hast mir wehgetan, während ich dir vertraut habe ...“

„Du hast in deinem ganzen Leben noch nie jemandem vertraut, und es wird nicht besser dadurch, dass du dich selbst belügst“, gab sie zur Antwort. Trotz der Tränen gelang ihr ein spöttisches Lächeln.

Für den aufgebrachten Mann war das zu viel. Bevor jemand ihn aufhalten konnte, war er dicht bei Jule und schlug ihr zweimal heftig ins Gesicht, so dass der Kopf nach hinten flog und die Lippen aufplatzten.

Nun aber kam Leben in die Polizisten, zwei von ihnen überwältigen den Mann trotz Gegenwehr recht schnell und legten ihm Handschellen an, dann wurde er von Bord geführt, während er weitere Beschimpfungen und Drohungen ausstieß.

Sören trat ebenfalls einen Schritt näher und wischte mit einem Taschentuch das Blut aus dem Gesicht.

„Ich wollte es nicht glauben“, sagte er leise, in seinem Gesicht hatten Kummer und Ärger tiefe Spuren hinterlassen. „Ich wollte wirklich nicht glauben, dass du mir etwas vorgespielt hast, aber ich sehe, dass jedes Wort stimmt. Wie konnte ich mich nur so täuschen? Wie konnte ich nur so dumm sein?“

„Ich habe dir nichts vorgespielt, und du hast dich nicht getäuscht“, erwiderte sie schnell. „Du bist seit langer Zeit der erste, für den ich etwas empfinde, aber ich kann es verstehen, wenn du mir das nicht glaubst. Zu lange habe ich gelogen und mir nicht einmal etwas daraus gemacht. Es tut mir leid! Es tut mir leid, dass du jetzt falsch über mich denkst. Und es tut mir leid, dass du Zeuge dieser Verhaftung bist. Ich kann dich nicht einmal bitten, darauf zu warten, dass ich wieder entlassen werde ...“

„Genug“, unterbrach Sören mit belegter Stimme. „Du wirst nicht ernsthaft glauben, dass ich auf eine Frau warte, deren Lebensinhalt das Lügen und Betrügen ist. Du sagst es selbst, ich kann dir nicht glauben, dass du es jetzt erst meinst. Ich wollte dich nur noch ein letztes Mal sehen, um mir selbst klar zu machen, wie gutgläubig und naiv ich gewesen bin. Mir tut es leid, dass wir uns jemals begegnet sind, auch wenn ich weiß, dass du den Zusammenbruch auf dem Board nicht gespielt hast, so hast du danach bedenkenlos alles ausgenutzt, um mich an dich zu binden. Es hätte etwas werden können mit uns.“

Abrupt drehte er sich um und ging davon, damit niemand sehen konnte, wie stark seine seelische Erschütterung war. Fast fluchtartig verließ er das Schiff, während Jule/Claudia jetzt mit Handschellen von Bord gebracht wurde.

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