Читать книгу Die besten 10 Liebesromane November 2021: Romanpaket - Glenn Stirling - Страница 37

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Dr. Stewart war ein älterer Herr mit einer Halbglatze und freundlich blickenden braunen Augen. Er besah sich zuerst Katies Bein, das ein paar lange und tiefer Kratzer hatte. Er säuberte es und meinte: "Genäht werden braucht das nicht, aber es wird etwas dauern, bis das geheilt ist." Der Arzt legte ihr einen Verband an. Dann untersuchte er ihre Rippen.

"Nichts gebrochen, aber ihre rechte Seite ist arg geprellt. Da haben Sie wohl noch mal Glück gehabt", sagte er und musterte sie. "Unser Sheriff sagte, dass jemand eine Stufe zum Haus Ihres verstorbenen Verwandten manipuliert hat."

"Es ist wohl so. Doch ich verstehe nicht, warum."

"Werden Sie die Ranch übernehmen?"

"Das Haus ist stark renovierungsbedürftig. Dafür reichen meine Finanzen nicht", antwortete sie und dachte: Onkel Archer hätte sein Geld lieber in das Haus stecken sollen als in einen teuren Ford Mustang.

"Verstehe", murmelte Dr. Stewart und gab ihr ein Schmerzmittel. Er stellte ihr keine weitere Fragen mehr, weil er spürte, dass Katie dieses Thema nicht weiter erörtern wollte, sondern verlangte von ihr, dass sie in zwei Tagen ihn noch einmal aufsuchen soll, damit er sich ihre Verletzungen erneut ansehen kann.

So ganz passte das Katie nicht, denn sie hatte andere Dinge im Sinn. Außerdem hatte sie noch einen ausstehenden Termin beim Anwalt. Dieser stand als Erstes auf ihrer Liste.

Das, obwohl sie sich noch keine vierundzwanzig Stunden in Medicine Bow aufhielt, einen Arzt aufsuchen musste, weil irgend so ein Idiot meinte, mal so mir nichts dir nichts eine Stufe der Verandatreppe anzusägen, stand nicht auf der Liste. Wenn mir der unter die Finger kommt ..., dachte sie wütend.

Katie versprach dem Doktor notgedrungen, sich wieder bei ihm zu melden und bedankte sich für die Behandlung. Dr. Stewart begleitete sie in den kleinen Warteraum, wo der Sheriff geduldig auf Katie gewartet hatte.

Als sie beide die Praxis des Arztes verließen, fragte Katie – und das in einem ziemlich spitzen Ton, obwohl das nicht von ihr beabsichtigt war, doch sie war gerade etwas aufgewühlt von dem Ereignis und den daraus folgenden Schmerzen: "Haben Sie in Ihrer Funktion als Sheriff nichts anderes zu tun, als auf mich zu warten, bis man mich verarztet hat, und um mich durch die Gegend zu kutschieren?"

Mike Potter reagierte nicht auf ihren Ton, denn er sah, dass sie versuchte, nicht zu zeigen, dass sie Schmerzen hatte. Das Mittel, das Dr. Stewart ihr gespritzt hatte, musste erst seine Wirkung entfalten.

"Es liegt zurzeit nichts an. Außerdem ist das Sheriffbüro besetzt. Mein Deputy kann mich gut vertreten", entgegnete er und erkundigte sich dann: "Hatten Sie heute etwas Bestimmtes vor?"

"Ja, hatte ich. Es gibt in dem Haus von meinem Großonkel nichts Essbares", antwortete Katie. "Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich wieder zur Ranch bringen. Ich werde dann später zum Einkaufen fahren, wenn das Schmerzmittel wirkt."

"Haben Sie heute denn noch gar nichts gegessen?", frage er.

"Nein, nur Tee getrunken." Und wie zur Bestätigung knurrte ihr Magen sehr laut.

Mike Potter konnte sich das Lachen nicht verkneifen.

"Entschuldigen Sie! Aber das hörte sich gerade an, als hätten Sie einen Bär verschluckt."

"Wenn ich den in meinem Magen hätte, was schon gar nicht aufgrund seiner Größe funktionieren kann, würde ich keinen Hunger mehr verspüren", reagierte sie schnippisch, denn sie hatte wirklich Hunger – und immer noch Schmerzen.

"Okay, den Hunger werden wir jetzt vertreiben, in dem wir zu Jenkins gehen. Ich könnte auch einen Happen vertragen. Was sagen Sie dazu?"

"Sind Sie immer so bestimmend?" Es fing an sie zu ärgern, wie er so einfach voraussetzen konnte, dass sie mit allem einverstanden wäre, was er wollte. Andererseits fand sie seine Fürsorge sehr nett.

Mike Potter grinste.

"Wenn ich im Dienst bin – ja."

"Ach ja, das hatte ich verdrängt. Sie sind ja der Sheriff", reagierte sie mit einer Portion Zynismus.

Potter verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Katie mit gerunzelter Stirn.

"Sind Sie immer so kratzbürstig?"

"Nein, eigentlich nicht. Jetzt muss ich mich wohl entschuldigen", seufzte sie und schenkte ihm dann ein leichtes Lächeln. "Wie sieht‘s mit Ihrem Angebot aus? Gehen wir zu diesem Jenkins, bevor der Bär in meinem Magen noch ungemütlicher wird?"

"Na, dann los! Gehen wir Ihren Bären füttern", sagte er mit einem verschmitzten Schmunzeln, das dafür sorgte, dass sie ihn einen Moment lang anstarrte und dachte: Der hat damit bestimmt schon mancher den Kopf schwirren lassen. Also Vorsicht, Katie!

"Es sind nur wenige Meter. Sehen Sie dort, da gehen wir jetzt hin." Der Sheriff griff unter Katies Arm und führte sie in das Restaurant, dessen Besitzer Steve Jenkins hieß.

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