Читать книгу Die besten 10 Liebesromane November 2021: Romanpaket - Glenn Stirling - Страница 42
Оглавление12
Mike Potter hielt Katie wieder die Beifahrertür auf seines Landrovers auf, um sie einsteigen zulassen, obwohl der Mustang auf dem kleinen Parkplatz vor dem Sheriffbüro stand, den Katie dort abgestellt hatte.
"Wenn wir zu Mittag gegessen haben, bringe ich Sie wieder hierher, so dass Sie mit dem Wagen zurück zur Ranch fahren können." Er warf einen Blick auf den schwarzen Mustang. "Toller Schlitten, den sich ihr Großonkel da angeschafft hat."
"Ja? Finden Sie?", fragte Katie und schmunzelte. Es wäre ja wirklich auch ein Wunder, wenn er die männliche Ausnahme war, die nicht für so ein Auto schwärmen würde. "Wenn Sie möchten, dann können wir auch den Mustang nehmen. Und Sie fahren", bot sie ihm an.
"Oh, ja, gern. Aber nicht heute. Ein anderes Mal gerne", antwortete Potter.
Katie lachte amüsiert auf.
"Aah, ich verstehe! Die Strecke ist Ihnen zu kurz."
"Ich will ehrlich sein: Ja! Wenn ich mich hinter das Steuer setze, dann für eine längere Ausfahrt."
"Kein Problem! Ich denke, dass wir das in naher Zukunft hinbekommen", meinte sie und stieg schnell in den Landrover ein, denn sie wollte nicht, dass er mitbekam, wie sie sich über die Aussicht freute, ihn bald wieder zu treffen und eine längere Zeit mit ihm verbringen zu können – denn dafür würde sie schon sorgen.
Aber Mike Potter dachte sich bereits seinen Teil und war ebenso erfreut darüber, dass Katie nicht abgeneigt war, sich mit ihm zu verabreden.
Während sie bei Jenkins auf das bestellte Gericht warteten, fragte Mike Potter vorsichtig an, ob Katie bereits für sie wichtige Dinge vom Anwalt erfahren hat.
"Oh ja, und ich glaube, dass da noch mehr auf mich zukommt. Mein verstorbener Großonkel hat wohl noch ein paar Überraschungen auf Lager. Mister Brown hat mir einen Brief vom Onkel übergeben, den ich in aller Ruhe lesen soll, wenn ich zurück auf der Ranch bin. Und wenn ich ehrlich sein soll, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ihn überhaupt lesen will. Denn mich beschleicht regelrecht ein ungutes Gefühl, wenn ich nur daran denke", antwortete sie und nahm einen Schluck von ihrem Mineralwasser.
"Katie, ich kann mir nicht vorstellen, dass Archer Ihnen irgendwelche Hiobsbotschaften mitteilen will. Bestimmt wird er Ihnen alle Vorzüge der Ranch schildern, um Sie von seinem Herzenswunsch zu überzeugen, dass Sie sich entschließen, sein Erbe anzunehmen",
"Ja, vielleicht haben Sie recht", seufzte sie und blickte ihn nun fragend an. "Angenommen, ich würde mich entschließen zu bleiben, werden mich die Menschen hier in Medicine Bow überhaupt akzeptieren?"
"Das werden sie, Katie. Das garantiere ich Ihnen."
"Was macht Sie so sicher?", zweifelte sie an.
"Na ja, Ihr Onkel war über sie allseitig informiert, müssen Sie wissen ..."
"Ja, das weiß ich", unterbrach Katie ihn fast ärgerlich, "denn ich habe ein aufschlussreiches Album mit sehr vielen Fotos, auf denen ich ständig zu finden bin, entdeckt. Doch ich frage mich, warum er sie hat und von wem. Ich habe meine Mutter nicht erreichen können, denn ich habe sie im Verdacht. Doch die Verbindung erschließt sich mir nicht. Und Mister Brown konnte mir meine Fragen zu dieser Sache auch nicht beantworten."
"Hm ...", wich er Katies frustrierten Ausbruch aus und sprach das aus, was er beabsichtigt hatte. "Die Leute hier in der Stadt wollen nicht irgendeinen Fremden, der vielleicht alles zerstört, was Ihr Onkel geschaffen hat."
"So ähnlich hat auch Mister Brown meine Frage beantwortet. Da muss ich es wohl glauben", entgegnete sie.
"Könnte das auch zu Ihrer Entscheidung beitragen?", fragte der Sheriff.
"Ich verspreche, ein Für und Wider abzuwägen. Doch für eine Entscheidung meinerseits ist es noch zu früh", antwortete Katie mit ernstem Blick.
Die Kellnerin kam und stellte die Teller mit den bestellten Gerichten vor ihre beiden Gäste.
"Ich wünsche einen guten Appetit", sagte sie und ging wieder.
Als beide mit dem Essen fertig waren, erinnerte Katie den Sheriff daran, dass sie diesmal diejenige wäre, die die Rechnung beglich.
Die Augen des Sheriff blitzten sie schalkhaft an, was sie zum Lachen brachte. Aber mahnend hob sie den Zeigefinger ihrer rechten Hand und ließ ihn hin und her schwenken.
Mike Potter winkte der Kellnerin zu, die wenig später mit der Rechnung am Tisch stand. Sie blickte Mike an, denn sie nahm ja an, dass er derjenige sein würde, der die Rechnung beglich. Doch er wies auf Katie und sagte: "Die Lady besteht darauf, heute die Rechnung zu bezahlen. Ich musste klein beigeben und dem zustimmen. Schließlich will ich einen Streit mit ihr vermeiden und füge mich meinem Schicksal."
Katie verdrehte ihre Augen und fragte die Kellnerin mit einem Augenzwinkern: "Redet der immer so geschwollen?"
Sie verstand sofort, grinste und meinte: "Er ist nun mal ein alter Schleimer. Und wenn Sie mich fragen, Miss Driver, er ist froh, dass er nicht zahlen muss."
"Ach, so ist das also!", tat Katie entrüstet.
"Ja, ja, unser Sheriff hat es faustdick hinter den Ohren", gab die Kellnerin noch eins obenauf.
"Jenny, nun mach mal halblang!", brummte Mike Potter. "Erzähl ihr nicht so einen Blödsinn über mich, sonst nimmt sie das noch für bare Münze. Gib mir die Rechnung! Ich bezahl!"
Doch Katie hatte schnell zu dem Kassenbon gegriffen und grinste.
"Nix da! Abgemacht ist abgemacht!"
"Mike, die Kleine gefällt mir. Sorg dafür, dass sie bleibt!", forderte Jenny ihn lachend auf, als sie die geforderte Summe plus Trinkgeld kassierte, das sie mit einem freundlichen Nicken in Katies Richtung an sich nahm. Bevor sie ging, sagte sie noch: "Ich hoffe, dass wir Sie hier öfter zu Gast haben." Eine Erwiderung wartete sie nicht ab, sondern wandte sich einem anderen Tisch zu, an dem sich weitere Gäste eingefunden hatten.
"So, da haben Sie einen weiteren Beweis, dass man hier hofft, dass Sie bleiben, Katie", meinte Mike Potter, als sie das Lokal verließen.
Sie fuhren zum Sheriffbüro zurück, und Katie ging zu dem Mustang. Bevor sie einstieg, rief Sie ihm zu: "Wie sieht‘s am Wochenende aus? Haben Sie Dienst?"
Er warf ihr einen fragenden Blick zu, der Katie zum Lachen animierte.
"Na, ich nahm an, dass Sie Lust darauf hätten, diesen Wagen mal so richtig auszufahren", erinnerte sie ihn.
"Oh, ja. Ich habe am Samstag keinen Dienst."
"Gut, dann kommen Sie am Samstag zur Ranch. Sie bestimmen die Route, denn ich kenne mich hier ja nicht aus."
"Das bekomme ich hin", lachte er.
Sie hatten also ein Date. Und er nahm sich vor, dieses Treffen über den ganzen Tag auszudehnen. Vorfreude machte sich in ihm breit.
Aber auch Katie freute sich über das baldige Wiedersehen. Und als sie sich prompt vorstellte, dass er es vielleicht wagen würde, sie zu küssen - allein dieser Gedanke ließ ihr Herz schneller schlagen und ihr eine feine Röte ins Gesicht strömen. Eilig, damit er das nicht mitbekam, stieg sie in den Mustang, winkte kurz und weg war sie. Mike sah ihr noch nach, bis sie in die nächste Straße abbog. Dann betrat er wieder das Büro, um seiner Arbeit nachzugehen.
"Was?", fragte er seinen Deputy, der ihn unverhohlen angrinste.
"Och, nichts", meinte er nur.
"Na, wenn nichts ist, dann frage ich mich, warum du wie ein Honigkuchenpferd grinst", knurrte Mike, der nun stark vermutete, dass sein Deputy ihn und Katie beobachtet hatte. Na, das würde ja jetzt für reichlich Klatsch und Tratsch in der Stadt sorgen, dachte er verstimmt,
"Honigkuchenpferd? Wie grinst denn ein Honigkuchenpferd? Ich hab noch nie ein Honigkuchenpferd gesehen, auch keins, das grinsen kann", gab darauf Amar Ward von sich.
Mike winkte brüsk ab.
"Du immer mit deinen Sprüchen. Hat dir dein indianischer Vater das mitgegeben?"
"Vielleicht. Alles ist möglich", erwiderte Amar Ward grinsend.
"Ja, ja", brummte Mike und ging in sein Reich.