Читать книгу DER COLT IST IHR GESETZ – Western-Sonderedition: Drei Romane und eine Kurzgeschichte - Glenn Stirling - Страница 14

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10. Kapitel

In jenen Tagen wurde an den Lagerfeuern der Kiowas und Comanches südlich des Canadian River oft von den beiden fremden weißen Reitern berichtet, die jeder für sich allein durch das weite, einsame Prärieland ritten. Für die wachsamen Augen der roten Söhne dieses Landes war es von Anfang an offensichtlich, dass diese beiden Weiße Feinde waren, dass einer von ihnen auf der Flucht war und der andere wie ein hungriger Wolf hinter ihm her hetzte und sich nicht abschütteln ließ. Wäre das nicht gewesen – vielleicht hätten die roten Krieger diese fremden Männer nicht so unbehelligt ziehen gelassen…! Aber warum sollte sich ein roter Mann dazwischen stellen, wenn zwei Bleichgesichter sich an den Kragen wollten? Nein, da war es besser, man verhielt sich still, ließ die beiden reiten und beobachtete von ferne dieses unerbittliche Rennen, das sich diese zwei Reiter lieferten!

Merkwürdig war es nur, dass dieser riesenhafte Mann mit dem fast weißen Haar sich nicht zum Kampfe stellte. Er machte nicht den Eindruck eines Feiglings, schien aber einen höllischen Respelkt vor dem anderen Reiter zu haben.

Diese Ausdauer von Clint Farrox war es, die den Indianern schließlich imponierte. Denn obwohl Shunters Vorsprung fünfzig bis sechzig Meilen betrug, obwohl er alles versuchte, um seine Spuren zu verwischen, ließ sich Clint nicht von den Spuren abbringen. Von ferne sah er manchmal einzelne indianische Reiter auftauchen, die ihn anscheinend beobachteten. Aber er kümmerte sich nicht darum.

Keiner der Kiowas oder Comanches dachte daran, sich diesem gelbhaarigen Reiter in den Weg zu stellen. Warum auch? Sie hatten ihr Vergnügen, diese langwierige Verfolgungsjagd beobachten zu können – und überdies stieg jener gelbhaarige sehnige Reiter von Tag zu Tag in ihrer Achtung. Sie gönnten es diesem Manne, als er schließlich anfing, allmählich aufzuholen – als sich der Abstand zwischen ihm und dem Fliehenden zusehends verringerte. Sie gönnten es ihm wahrhaftig, aber gleichzeitig hofften und warteten sie auf den Endkampf zwischen diesen Bleichgesichtern.

Sie hofften vergeblich! Leider kam der gelbhaarige Mann auf dem hochbeinigen braunen Pferd nicht zu seinem Ziel. Es war ein Unglücksfall, wie er zwar nicht oft, aber doch eben ab und zu passiert. Jedem Reiter konnte das geschehen. Und auch diesem Weißen mit dem gelben Haar passierte es, dass sein Brauner unversehens in einen Präriehundbau trat, über den sich nur eine dünne Erdschicht gewölbt hatte. Und das geschah im vollsten Tempo! Von da an lahmte das Tier, und sein Reiter konnte nicht mehr im Sattel bleiben, sondern musste seinen Braunen hinter sich her am Zügel führen.

Zwar traf Clint Farrox noch am Abend dieses Tages auf ein kleines Kiowa-Camp und erhielt dort von einem alten, runzeligen Häuptling zum Tausch gegen seinen lahmenden Braunen und sein Gewehr einen schnellen, struppigen Indianermustang. Aber die sieben Stunden, die dazwischen lagen, hatten dem fliehenden Perry Shunter einen so großen Vorsprung verschafft, den auch der beste und schnellste Reiter nicht mehr aufholen konnte…

DER COLT IST IHR GESETZ – Western-Sonderedition: Drei Romane und eine Kurzgeschichte

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