Читать книгу DER COLT IST IHR GESETZ – Western-Sonderedition: Drei Romane und eine Kurzgeschichte - Glenn Stirling - Страница 8
Оглавление4. Kapitel
Die ersten Morgensonnenstrahlen fielen golden in den kleinen Wohnraum, als Hal Wyman eintrat.
»Die Pferde sind gesattelt, Clint!«
Clint Farrox erhob sich. Auch Josua Keeney und die junge Carroll standen auf. Der große, knochige Schmied, der unverheiratet war, wischte sich über den pechschwarzen Schnurrbart. Die Verwunderung über das Vorhaben dieser beiden Männer stand noch immer in seinem kantigen Gesicht zu lesen.
»Sie wollen also tatsächlich diese Verbrecher verfolgen, Gents?«
»Clint wollte es!«, lächelte Hal ernst. »Und da wir zusammen beinahe unbesiegbar sind, begleite ich ihn natürlich.«
»Sie sollten es nicht tun!«, sagte das Mädchen leise. »Ich will nicht, dass die Mörder auch Ihnen gefährlich werden.«
»Sie hat recht, Gents«, brummte der Schmied. »Ich habe von Shunter gehört, und auch von Reanow. Diese Männer sind gefährlicher als reißende Wölfe.«
»Well, dann werden wir eben noch gefährlicher sein!«, antwortete Clint grimmig. Es war ihm anzusehen, dass ihn nichts von seinem Entschluss abbringen konnte. Das schienen auch Josua und Carroll Keeney zu erkennen.
»Nun gut, dann wünsche ich Ihnen viel Glück! Und seid vorsichtig, Gents!«, brummte der Schmied und streckte ihnen die Hand hin. »Ich würde gern selber mitkommen, das könnt ihr mir glauben! Die Schufte haben meinen Bruder und meine Schwägerin auf dem Gewissen. Das ist etwas, über das man nicht so leicht wegkommt. Aber ich kann Carroll nicht alleine lassen. Das ist es!«
»Und das sollen Sie auch nicht, Mister Keeney!«, sagte Clint und drückte die schwielige Hand des Schmiedes.
Dann stand Carroll vor ihm. Der Kummer über den Verlust ihrer Eltern stand noch immer bleich und in dunklen Linien in ihrem schmalen Gesicht geschrieben.
»Ich möchte Sie gern zurückhalten, Mister Farrox! Aber ich sehe, dass dies nicht möglich ist. Haben Sie auch daran gedacht, wie schwer es für mich ist, daran zu denken, dass Sie sich des Geldes wegen in tödliche Gefahr begeben?«
»Sie sollen das nicht denken, Miss Keeney!«, schüttelte Clint den Kopf. »Denken Sie lieber daran, dass wir noch manchen Menschen viel Unheil ersparen können, wenn wir diesen skrupellosen Banditen das Handwerk legen.«
»Ja, ich werde mich bemühen, daran zu denken!«, erklärte das Mädchen.
Sie reichte Clint ihre schmale weiße Hand und trat dann auch zu Hal hin.
»Ich werde für Sie beten!«, sagte sie ernst, und das waren ihre Abschiedsworte.
Fünf Minuten später hatten Clint Farrox und Hal Wyman bereits das Ende der staubigen Straße erreicht. Thunderville blieb hinter ihnen zurück. Auch das Mädchen mit den dunkelblauen Augen, die ihnen so sorgenvoll nachgeblickt hatten, und der knochige Mann, der selber so gern mit ihnen geritten wäre. Vor ihnen dehnte sich endlos weit und sonnenbeschienen die sanfthüglige Prärie unter dem strahlenden Blau des Firmaments…