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3.2 Bei welchen Patienten soll man den Verdacht auf immunvermittelte Anfälle stellen?

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Verdachtsmomente für eine mögliche immunologische Genese von Anfällen

Hier sind insbesondere die folgenden Konstellationen relevant:

• Beginn rezidivierender Anfälle im Erwachsenenalter ohne unmittelbar plausible Erklärung (schweres Schädelhirntrauma, Tumor oder Schlaganfall in der Vorgeschichte oder im Hirn-MRT zu sichern) plus subakut, d. h. innerhalb von drei Monaten, sich entwickelnder kognitiver oder psychiatrischer Störung.

• Limbische Enzephalitis gemäß den Graus-Kriterien (Graus et al. 2016, Kasten 3.2).

• Refraktärer Status epilepticus ohne Erklärung nach Diagnostik über die ersten 48 Stunden (Gaspard et al. 2015).

• Anfälle als Teil einer sich subakut entwickelnden komplexen neuropsychiatrischen Erkrankung, wie sie schon mindestens einmal episodenhaft in der Vorgeschichte aufgetreten sind (Rezidive von Autoimmun-Enzephalitiden).

• Hinweise auf anderweitig unerklärte Enzephalitis im MRT (z. B. mediotemporale Signal- und Volumensteigerung) oder Liquor (Zellzahlerhöhung, autochthone oligoklonale Banden).

• Anfälle nach einer anscheinend ausreichend und erfolgreich antiviral behandelten Herpesenzephalitis im Kontext psychiatrischer und das Verhalten betreffenden Alterationen.

• Faziobrachiale dystone Anfälle.

• Epilepsiebeginn innerhalb von fünf Jahren vor oder nach einer Tumordiagnose. Im Erwachsenenalter sind vor allem kleinzellige Bronchialkarzinome, gynäkologische Tumore und Lymphome für paraneoplastische Syndrome verantwortlich.

• Ätiologisch ungeklärte fokale Epilepsie mit begleitenden Autoimmunerkrankungen.

• Pharmakoresistente Epilepsien mit Beginn im Erwachsenenalter mit Hippokampussklerose oder ohne potenziell epileptogene Läsion, bei denen die Ursache unklar ist.

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