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Auswertung des Entwicklungsstandes
ОглавлениеNachdem das Allgemeinverhalten nach den bei der Kommunikationsbeobachtung angegebenen Kriterien beschrieben wurde, wird der Entwicklungsstand eingeschätzt. Welche Aufgaben löste das Kind mit Leichtigkeit, wo hatte es Schwierigkeiten, welche Aufgaben konnte es nicht lösen? Aufgaben, die nur mit maximaler Außenmotivation gelöst wurden (z. B. mit Leckereien), sind meist noch nicht sicher beherrscht. Gibt es Ausfälle bei Aufgaben, die Kontakt zum Erwachsenen voraussetzen (Imitation, Kausalitäten) und somit Hinweise auf Probleme in der Beziehung? Bei Aufgaben, die ein Kind nicht löste, ist immer zu überlegen, ob dies durch mangelnde Motivation, Ermüdung oder Ablenkung geschehen sein könnte.
Man schätzt den sensomotorischen Entwicklungsstand für jeden Entwicklungsbereich getrennt ein. Im Testbogen findet man hierzu für jede Aufgabe eine Zuordnung zu den sechs Stufen der sensomotorischen Entwicklung nach Piaget und zu einem Entwicklungsalter. Diese Altersangaben basieren allerdings nicht auf einer Normierung an einer großen Anzahl von Kindern, sondern auf Angaben aus unterschiedlichen Forschungsprojekten. Ähnlich wie bei den Angaben zu den Kommunikationsniveaus dienen sie als Einschätzungshilfe, nicht als Normreferenz. Das bedeutet, dass diese Skalen nur zur Beschreibung des Entwicklungsstandes geeignet sind, nicht aber für eine Diagnostik einer Behinderung bzw. deren Ausmaßes.
In unserer Arbeit hat es sich bewährt, ein Entwicklungsprofil nicht anhand der Stufen von Piaget, sondern anhand der Altersangaben zu erstellen, da die Altersangaben für die sechs Stufen in den verschiedenen Bereichen sehr unterschiedlich sind. So wird z. B. die Stufe V im Bereich der Objektpermanenz bereits mit 9 Monaten erreicht, im Bereich der Laut- und Gestenimitation dagegen erst mit 17 bzw. 18 Monaten. Daraus lässt sich schließen, dass im Hinblick auf die Entwicklungsstufen ein heterogenes Profil »normal« und somit kaum zu interpretieren ist. Dagegen geben die Alterswerte eine gute Vergleichsgrundlage für das Erkennen von Schwächen und Stärken im Vergleich zu anderen Kindern: Darüber hinaus erleichtern die Altersangaben auch den Vergleich mit der Kommunikationsentwicklung.