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Frühe Lautbildung

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Sprache ist nicht nur ein Kommunikations- und ein Symbolsystem, sondern auch ein Lautsystem. Daher müssen Kinder ein basales Lautinventar entwickeln, um Wörter ihrer Muttersprache produzieren zu können. Hierfür bauen die Kinder zunächst rezeptiv grundlegendes Wissen über die phonologischen und rhythmisch-prosodischen Merkmale ihrer Muttersprache auf. Im Alter von etwa neun bis zehn Lebensmonaten sind typisch entwickelte Kinder in der Lage zu unterscheiden, welche Laute und Lautkombinationen in ihrer Muttersprache zulässig sind und welche nicht (Weinert, 2011).

Parallel zu dieser rezeptiven Entwicklung lernen die Kinder im Verlauf der ersten Lebensmonate, eine Vielzahl an Lauten und Silben zu bilden: Sie beginnen schon nach wenigen Lebenswochen damit, zu gurren und sprachliche Laute zu produzieren; dabei handelt es sich i. d. R. zunächst um gedehnte Vokale (Überblick bei Weinert & Grimm, 2008). Zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat fangen Säuglinge an, Konsonanten-Vokal-Verbindungen zu produzieren. Zunächst werden mehrsilbige Lautketten mit gleichen Artikulationsstellen (z. B. dadada), die auch als kanonisches Lallen bezeichnet werden, und bald darauf Silbenverbindungen mit unterschiedlichen Artikulationsstellen (z. B. daba) produziert. Gegen Ende des ersten Lebensjahres werden diese Lautproduktionen immer variantenreicher und folgen dabei den phonologisch-prosodischen Regeln ihrer Muttersprache (Überblick bei Penner, 2000). Diese Lautproduktionen werden manchmal auch als »wortlose Sätze« bezeichnet, da sie sich wie Äußerungen der Umgebungssprache anhören, obwohl sie noch kein einziges konventionelles Wort enthalten.

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