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Entwicklung eines ersten Sprachverständnisses

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Säuglinge bringen von Geburt an eine Reihe von Sprachverarbeitungsfähigkeiten mit, so z. B. eine besondere Sensibilität für Prosodie und Sprachrhythmus und die Fähigkeit, lautliche Kontraste zu differenzieren. Ab dem Alter von acht bis neun Monaten sind sie in der Lage, einzelne Wörter im Lautstrom, der sie in der Interaktion mit ihren Bezugspersonen umgibt, zu segmentieren. Parallel dazu beginnt das Kind, Zusammenhänge zwischen den identifizierten Lautmustern und deren Bedeutungen zu entdecken. Mit etwa neun Monaten gelingt es den Kindern, auf erste Signalwörter wie »nein-nein« und auf häufig wiederkehrende Sätze wie »Schau’ mal, da kommt Mama!« zu reagieren. Dieses frühe Sprachverständnis ist noch eng mit wiederkehrenden Situationen, in denen die Wörter in der Regel vorkommen, verknüpft. Den Kindern gelingt es im weiteren Verlauf immer besser, Referenzen zwischen Objekten, Ereignissen, Eigenschaften etc. und den entsprechenden lautlichen Symbolen (»mapping«) herzustellen (Kauschke, 2015). Dies gelingt besonders gut in Phasen gemeinsamer Aufmerksamkeit. Die Bezugspersonen unterstützen den Erwerbsprozess dabei, indem sie eine kindgerichtete Sprache verwenden und multimodale sowie redundante Hinweisreize geben, worauf sich eine Äußerung bezieht (Rohlfing, 2013).

Im weiteren Verlauf baut sich der rezeptive Wortschatz der Kinder weiter auf – deutlich schneller als der produktive Wortschatz. Mit einem Jahr verstehen typisch entwickelte Kinder bereits etwa 100 bis 150 Wörter und einfache Sätze (Grimm, 2012). Das erste Wortverständnis ist insgesamt aber noch stark kontextabhängig und unterscheidet sich vom Wortverständnis erwachsener Sprecher (Weinert, 2011).

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