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Glaube ist ein Beziehungsgeschehen

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Glaube ist Vertrauen in eine Person und mit der Entscheidung verbunden, sich dieser Person nähern zu wollen. Vertrauen kann allerdings nicht erzwungen werden, denn Beziehungen setzen Freiheit voraus. Deshalb bleibt Glaube ein Risiko und bei all dem bleibt Gott souverän und lässt sich nicht instrumentalisieren. Und die Erfahrung, gerade in diesem Glauben unter Druck gesetzt zu werden oder die Freiheit des eigenen Glaubens zu verlieren, ist für viele sehr schmerzhaft. Denn so tief der eigene Glaube in der eigenen Identität verwurzelt ist, so tief geht auch der Schmerz, wenn dieser Glaube in Not gerät. Glaube ist also kein statischer, sondern ein relationaler Begriff und somit einer, der lebt und auch ein gewisses Risiko mit sich bringt, wie zum Beispiel die Geschichte in Matthäus 14 zeigt. Dort fordert Jesus Petrus auf dem See Genezareth heraus, aus dem Boot zu steigen – und Petrus vertraut, glaubt und steigt mutig aus dem Boot. Der Glaube an Gott ist nicht selbstverständlich, ja, er ist ein Wagnis. Schon der dänische Philosoph Sören Kierkegaard schrieb in seiner Abhandlung über den Glauben („Furcht und Zittern“, 1843), dass der Glaube ein mutiger Sprung ins Ungewisse sei, der aus der Hoffnung lebt, dass Gott einen auffängt. Genau dies unterscheidet Glauben und Wissen: Es gibt keine absolute oder objektive Sicherheit. Glaube ist und bleibt ein Vertrauen auf einen Gott, der hält. Deshalb beschreibt der Tübinger Theologe Eberhard Jüngel Glaube auch als „Ent-Sicherung“2. Wir müssen unsere eigenen Sicherheiten loslassen und dem vertrauen, der uns ruft. Das war bei Petrus und ist bei uns heute noch so und genau deshalb gehören Zweifel und Glauben auch zusammen, sind nicht trennbar, quasi Zwillinge, die aneinandergebunden sind und sich gegenseitig bedingen. Glaube ohne Zweifel wäre Wissen und Wissen braucht kein Vertrauen und letztendlich keinen Gott. Und natürlich ist es ein Geschenk der Gnade bzw. des Heiligen Geistes (Röm 8,9), dass wir überhaupt glauben können. Trotzdem kann dieser Glaube sich entwickeln, kann wachsen oder sogar wieder verloren gehen.

Religiösen Machtmissbrauch verhindern

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