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Lied der Freiheit

4. Sonntag im Advent

Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man. Deshalb ist für manche Menschen die Urlaubsplanung wichtiger als der Urlaub selbst. Man schmökert in Reiseführern, studiert Land- oder Seekarten, surft im Internet, nähert sich vielleicht sogar einer fremden Sprache und stellt sich all die Genüsse vor, die auf einen warten.

Auch den vierten Adventssonntag bestimmt Vorfreude. »Freu dich!« ruft der Engel Gabriel Maria im Evangelium (Lk 1) zu. »Freut euch« ermuntert der Apostel Paulus in der Epistel (Phil 4) die Gemeinde in Philippi. Die Freude aus dem Lobgesang der Maria (Magnificat), findet einen jubelnden Höhepunkt, der auch im Lied der Woche Nun jauchzet, all ihr Frommen (EG 9) anklingt.

Die alttestamentliche Lesung (Jes 62) beschreibt den Grund für diese Freude: Die Stadt Jerusalem, das weibliche Bild für das Gottesvolk, soll nicht länger als verlassene, einsame Frau angesehen werden, sondern als geliebte, von ihrem Bräutigam ersehnte Braut.

Es ist klug, diese Vorfreude in Sonntag und Alltag zu pflegen, denn sie tut der Seele gut. Sich Geschenke auszudenken, Speisen vorzubereiten, das nimmt die Freude und den Genuss in der Vorstellung schon vorweg. Das verschlossene »Weihnachtszimmer« bis zum Augenblick der »Bescherung« erhöht die Spannung. Vorfreude macht glücklich. Und sie übt ein in eine Vorfreude auf eine ganz andere Welt, die ohne Leid und Tränen ist, wie sie in den beiden Wochenliedern besungen wird (vgl. EG 9 und 19).

Wochenspruch


Freuet euch im Herrn allewege, und abermals sage ich euch: Freuet euch!

Der Herr ist nahe! Philipper 4,4–5b

Lieder der Woche


Nun jauchzet, all ihr Frommen (EG 9)

oder: O komm, o komm, du Morgenstern (EG 19)

Psalm


Psalm 13–14.16–18.20–23 oder das Magnificat (Lukas 1,46–55)

Liturgische Farbe


violett

Lesung aus dem Alten Testament | Jesaja 62,1–5


4. Advent. Alles ist ganz kurz davor. Und: Alles ist schon da.

Das Wort auf der Zunge. Die Blüte im Schnee. Das Kind im Bauch.

Der Frieden.

Was wird mit mir? Wer werde ich sein?

So fragen wir, wenn etwas anders wird. Aufhört. Anfängt.

Nicht mehr so bleiben kann.

Was wird mit uns?

So haben die Israeliten gefragt.

Und der Prophet Jesaja antwortet ihnen und er antwortet dir:

Epistel | Philipper 4,4–7


Ganz kurz davor. Und: alles schon da.

Paulus schreibt an die Gemeinde in Philippi.

Er schreibt aus dem Gefängnis.

Und auch in Philippi sind welche verfolgt worden, weil sie an Jesus glauben.

Und Paulus schreibt an uns – die Gemeinde in NN.

Er schreibt aus dem Gefängnis:

Evangelium | Lukas 1,26–38.(39–56)


Etwas kommt in dich.

Ein Wort.

Ein Kind.

Eine Welt.

Baut ein Haus in deiner Seele.

Etwas kommt aus dir.

Eine Welt.

Ein Kind.

Ein Wort.

Mehr als du wusstest.

Größer als du weißt.

Ich lese aus dem Lukasevangelium:

Birgit Mattausch

Hinführungen zu den Lesungen im Gottesdienst

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