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Auf der Schwelle

Altjahrsabend

Der Altjahrsabend trägt in zahlreichen Sprachen den Namen »Silvester« nach dem Bischof von Rom, der am 31. Dezember 335 starb. Abendgottesdienste zum Jahreswechsel schauen meist zurück auf das Vergangene. Die meisten wollen das Jahr bewusst vor Gott abschließen und Altes ablegen, um sich Neuem zuwenden zu können.

Die biblischen Lesungen bringen dazu unterschiedliche Gedanken ein, wobei sich Lebenszeit und Ewigkeit überlappen und ergänzen. Beides findet sich im Tagespsalm 121: »Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.«

Das Gleichnis im Evangelium (Mt 13) spricht von der Zeit zwischen Saat und Ernte. Die Saat ist gefährdet durch Unkraut; aber es kommt die Zeit, in der Gott das Unkraut vernichten wird. Auch da, wo das Evangelium (Weizen) gelebt wird, ist das Böse (Unkraut) wirksam. Doch am Ende der Zeiten wird das Unkraut verbrannt.

Diese beiden Pole des Lebens – »Weizen« und »Unkraut« – veranschaulicht die alttestamentliche Lesung (Pred 3). Sie benennt gegensätzliche Lebenserfahrungen wie Geburt und Tod. Doch stehen Übel und Schönes nicht einfach unverbunden nebeneinander. Das, was der Mensch zu seinen Lebzeiten an Leid und Freude erlebt, ist in der umfassenderen Zeit Gottes gut aufgehoben. Diesen Gedanken betont auch der Spruch des Tages: »Meine Zeit steht in deinen Händen« (Ps 31,16a). In der Epistel beschreibt Paulus Christi Tod und Auferweckung als Grund dafür, dass unsere Zeit in Gottes Liebe geborgen ist (Röm 8,38f.). Die beiden Lieder des Tages (EG 58 und EG 65) singen davon, dass wir Menschen Geborgenheit gerade dann besonders stark brauchen, wenn wir die Schwelle zwischen zwei Jahren überschreiten. Sie tun dies bewusst im tröstlichen Horizont von Weihnachten: »Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein!« (EG 56,5).

Für das neue Jahr wird oft ein »guter Rutsch« gewünscht. Dieser Ausdruck stammt möglicherweise aus dem Jiddischen (Rosch = Anfang, Kopf) und bedeutet auf Deutsch »guter Anfang«.

Wort des Tages


Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte. Psalm 31,16a

Lieder des Tages


Von guten Mächten wunderbar geborgen (EG 65)

oder: Nun lasst uns gehen und treten (EG 58)

Psalm


Psalm 121

Liturgische Farbe


weiß

Lesung aus dem Alten Testament | Prediger 3,1–15


Heute Nacht überschreiten wir die Schwelle.

Wie werden wir ins neue Jahr gehen?

Mit fliegenden Fahnen? Oder bedächtig und sanft?

Auf jeden Fall spüren wir den Wandel.

Der Prediger Salomo hat für diesen Wandel Worte gefunden.

Er schreibt: »Alles hat seine Zeit«.

Er erinnert an das, was vergeht: wie das Leben und das Lachen.

Und er erinnert an das, was bleibt: fröhlich sein und feiern.

Wir hören die alttestamentliche Lesung aus dem Buch des

Predigers Salomo im 3. Kapitel.

Epistel | Römer 8,31b –39


Wir stehen vor der Tür zum Neuen Jahr und haben schon den Griff in der Hand.

Wie wird es sein in diesem Haus mit der Nummer (Jahreszahl)?

Der Apostel schreibt im Römerbrief im Kapitel 8 von dem, was unumstößlich bleibt.

Evangelium | Matthäus 13,24–30


Wir sind am Ende des Jahres angekommen.

Wir schauen zurück und erkennen:

Vieles ist in diesem Jahr gewachsen!

Nur Gutes? Nein.

Nur Schlechtes? Nein.

Manches ist gelungen, manches nicht.

Wie damit umgehen?

Hört das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen.

Es steht im Lukasevangelium im 12. Kapitel.

Jan von Lingen

Hinführungen zu den Lesungen im Gottesdienst

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