Читать книгу Hinführungen zu den Lesungen im Gottesdienst - Группа авторов - Страница 18
ОглавлениеUnterwegs in ein weites Land
Neujahrstag
Zu Beginn des Jahres suchen Menschen nach Ermutigung und wollen sich der Kraft Gottes vergewissern. Sie dürfen sich mit Josua identifizieren, vor dem eine anstrengende Aufgabe liegt. Die biblischen Lesungen des Neujahrstages bestimmen zwei theologische Motive: »Gott ist uns tröstlich nahe« und »Gott regiert die Welt«. Im Evangelium aus Lukas 4 ruft Jesus bei seinem ersten öffentlichen Auftreten in Nazareth ein »Gnadenjahr des Herrn« aus. Arme, Gefangene, Blinde, Zerschlagene sollen erfahren, dass sich ihr Schicksal zum Guten wendet. In der alttestamentlichen Lesung (Jos 1) verheißt Gott dem Josua seine Nähe für den Auftrag, das Volk Israel über den Jordan ins verheißene Land zu führen. Dreimal fällt dabei die Wendung »sei getrost und unverzagt«.
In Kontrast zum Trostmotiv beschreibt die Epistel (Jak 4), wie alles menschliche Planen unter Vorbehalt steht: Ihr »wisst nicht, was morgen sein wird«. Denn »der Mensch denkt und Gott lenkt«. Wie letztlich alles verläuft, liegt in Gottes Hand. Vertrauen auf Gott ist die passende Antwort darauf. Daher ist der Mensch gut beraten, seine Vorhaben unter Gottes Willen zu stellen. Psalm 8 ist ein Lobpreis auf diesen Gott, den Herrn der Welt, der sie geschaffen hat und regiert.
Wenn wir nach Hoffnung und Zuversicht im Blick auf das neue Jahr fragen, ist Jesu Antrittspredigt in Nazareth wie für uns gemacht. Auch heute beginnt ein Gnadenjahr! Da ist viel Licht und Hoffnung.
Wort des Tages
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. Kolosser 3,17
Lieder des Tages
Der du die Zeit in Händen hast (EG 64)
oder: Du bist der Weg (EG.E 23)
Psalm
Psalm 8,2–10
Liturgische Farbe
weiß
Lesung aus dem Alten Testament | Josua 1,1–9
Ein neues Jahr liegt vor uns – weit und offen.
Was werden wir erleben – auf dem Weg durch dieses Jahr?
Wo geht es mit uns hin?
Einst standen die Israeliten an der Schwelle eines neuen Landes.
Es war das Land, das Gott seinem Volk verheißen hat.
Josua sollte sie hineinführen.
Aber der bekommt Angst vor der eigenen Courage.
Hören wir, welche Worte Gott ihnen mit auf den Weg gab.
So steht es geschrieben im Josuabuch im 1. Kapitel.
Epistel | Jakobus 4,13–15
Ein neues Jahr steht vor uns – weit und offen.
Was werden wir erleben – auf dem Weg durch dieses Jahr?
Wir wissen nicht, ob alles glatt geht in diesem Jahr.
Das geht nicht nur uns so.
Diese Frage verbindet uns mit den Menschen aus allen
Generationen – auch mit den Menschen, denen der Autor des Jakobusbriefes schreibt.
Er hat allerdings Leute vor Augen, die ganz genau wissen, wie alles werden soll.
Ihnen sagt er: Seid euch nicht zu sicher, dass alles auch so eintrifft, wie ihr denkt.
Wir hören Worte aus dem 4. Kapitel:
Evangelium | Lukas 4,16–21
Gott wird mit uns gehen – auch durch dieses Jahr.
Und wenn wir Gottes Botschaft hören, dann möchte uns Gott zeigen, wie sich mit ihr unser Leben verändern kann und wir Dinge sehen, die wir vorher nicht gesehen haben.
Das Evangelium für den heutigen Neujahrstag steht im Lukasevangelium im 4. Kapitel.
Fritz Baltruweit