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4.7 Alter-Ego-Beziehung und persönliche Begegnung

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Im Unterschied zu Dilthey hat Rogers die historisch-gesellschaftlich hervorgebrachten Strukturzusammenhänge der Menschen und deren Lebensformen wenig beachtet, jedoch der zwischenmenschlichen Beziehung große Bedeutung beigemessen. Zwar verstand er ursprünglich die therapeutische Beziehung noch ausschließlich als Alter-Ego-Beziehung, bei welcher der Therapeut sein eigenes Ego beiseitestellt und in der Rolle des Gegenübers aufgeht (vgl. u. a. Rogers, 1951/1983), doch betonte er zunehmend die Relevanz der realen Begegnung von Person zu Person, allerdings ohne dabei definitiv »das Konzept der Alter-Ego-Beziehung aufzugeben« (vgl. u .a. Finke, 1999, S. 111).

Rogers ging es v. a. darum, seinen Klienten neue Beziehungserfahrungen zu ermöglichen. Sein Konzept besteht darin, dass er sich dem Klienten »als authentische und reale Person so zur Verfügung stellt, daß [ihm] ganz neuartige und konstruktiv korrigierende Interaktionserfahrungen ermöglicht werden« (Finke, 2004, S. 264). Insbesondere nach Rogers’ Auseinandersetzung mit Buber im Jahre 1957, die oft als Wende in seiner therapeutischen Arbeit betrachtet wird (vgl. u. a. Beck, 1991, S. 82), veränderte sich sein Verständnis der Beziehung grundlegend, indes konnte er seine »monologische Entelechie« im Sinne der »dialogischen Polarität« Bubers nie gänzlich verabschieden (vgl. Wenck, 2008, S. 2000).

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