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Geschenkte Verlebendigung
Оглавление1. Zuerst drängt sich das Bittgebet auf. Ich richte mich an Gott und bete – für Gesundheit, für den erfreulichen Verlauf der Woche, für den stärkenden Kontakt mit Mitmenschen und für gute Jahre. Diese Bitten selbst leben aus Vertrauen auf Gott, kräftigen mich und öffnen mich auf die Evangelien.
2. Das Neue Testament lässt den sorgenden Gott vor mir entstehen. Die Sorge um mich erschließt mir also den sorgenden Geber von Vertrauen und Kraft! Und je mehr ich bitte, desto stärker rückt Er, Gott, in den Blick; und Er weckt bei mir, der ich als Mensch, als offenes Wesen, immer möglichst alle Rahmen sprenge und möglichst alles einbeziehe, die Frage: Was aber ist für Ihn zu besorgen? Irgendetwas? Die Sorge um mich wird so zur Sorge für Ihn.
3. Was für Ihn selbst zu besorgen ist, verlebendigt sich immer stärker: Es ist die zu besorgende, zu erfüllende Pflicht, Ihn zu ehren, zu preisen und anzubeten. Und ich begreife immer wieder und tiefer, dass meine tiefste Bitte und die mir bleibende Sorge der Anbetung gelten sollen.
4. Sobald ich aber die Anbetung ernst nehme, erkenne ich: In dem Maße, wie ich mich auf Ihn hin anbetend ausrichte, antwortet wiederum der angebetete Gott auf seine wunderbare, liebende Weise! Auf jede Anbetung folgen Seine Aufmerksamkeit auf mich, Seine Antwort und Seine Hilfe.
5. Zum einen schenken mir Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist immer klarere Einsicht in mein Leben. Und ich muss mich immer tiefer dafür bedanken, dass ich von diesen Eltern gezeugt bin, dass ich letztlich aber von Ihm dieses Leben geschenkt erhielt und erhalte und dass ich auf dem steinigen, gewundenen Weg und über Stufungen eines bewegten Lebens auf Ihn zugehe.
6. Auch schenkt Er die Erkenntnis, dass ich Seine Hilfe Sekunde für Sekunde empfangen durfte und ständig diese Seine Aufmerksamkeit für mich entgegennehmen und genießen darf.
7. Ich erkenne in Demut, dass Er sich unablässig für mich einsetzt, mich gewissermaßen dadurch ehrt und würdigt.
Norbert Brieskorn SJ, München, geb. 1944