Читать книгу Sonne und Schild 2022 - Группа авторов - Страница 26

Оглавление

20. Januar

Donnerstag | SA 08:15 SU 16:51 MA 19:27 MU 09:58

Wochenspruch: Johannes 1,16

Wochenlied: EG 74 oder 398

Wir lesen Josua 6,1 – 10

Druck, umgeleitet

Klaus Basurke sah rot. Hinauskomplimentiert hat ihn die Chefin, geschmeidig, mit ausgesuchter Freundlichkeit. Er stand nun auf dem kahlen Flur und stierte wutvoll die geschlossene Türe an. Er war draußen! Er hätte mit den Fäusten gegen die Tür trommeln mögen. Doch die war vermutlich innen gepolstert. Die Meyer hätte wohl drinnen nichts gehört. Er war so machtlos! Taube Ohnmacht lähmte ihn nun. Also ging er besser zur Mittagspause. Draußen begann er zu summen, immer lauter, bis er volltönend seinen Frust wegraspelte mit ohrenfälligem Gesang. – Josua und die Israeliten sind auch draußen. Sie kommen nach Jericho nicht hinein. Es ist verschlossen. Eine Stadt hinter dicken Mauern. Unbezwingbar sind die Wälle. Alles, was stolze Städte versprechen, ist vor den Hebräern verwahrt: Markttreiben, Handelsgut, Sinnenfreuden, Geborgenheit und Wetterschutz. Ohnmächtig hoffen sie, dort hineinzukönnen. Doch die Mauern ragen abweisend, und sie irren durch die kahle Flur. Bis heute ist Jericho eine Palmenoase, umringt von nacktem Wüstengestein. Doch Josua weiß, was zu tun ist. Mit Gewalt ist nichts zu machen. Mit dem Kopf durch die Wand geht es nicht. Josua leitet das Volk zu einer Prozession voller Musik um. Ist das Komik? Posaune blasen? Schritt um Schritt tragen sie so Unmut und Bange ab. Könnte so Ohnmacht in spirituelle Energie kanalisiert werden?

Martin Burmeister

Wir beten

Gott, wenn uns die Wut erfasst, wenn wir uns ausgeschlossen fühlen, wenn wir nicht gewollt sind, dann zeige uns Wege, unsere Enttäuschung umzuwandeln in schöpferisches Tun. Amen.

Die „älteste Stadt der Welt“

In den Ruinen von Jericho stießen Archäologen auf Mauerreste. Waren das Trümmer aus Josuas Zeit? Die britische Archäologin Kathleen Kenyon sondierte von 1952 bis 1958 gründlich den Hügel. Das Ergebnis war präzise: Jerichos Mauern waren schon 1000 Jahre vor Josua eingestürzt. Jericho war zu Josuas Zeit unbefestigt, vermutlich sogar unbewohnt. Die Hebräer sahen auf einen Trümmerhaufen. Der aber barg die „älteste Stadt der Welt“, denn Kenyon fand einen Steinturm, der etwa 10.000 Jahre alt ist: das älteste steinerne Großbauwerk der Menschheit.

288 † Sebastian, Märtyrer in Rom | 1813 † Christoph Martin Wieland | 1859 † Bettina von Arnim, Dichterin | 1944 † Kurt Reuber

Sonne und Schild 2022

Подняться наверх