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21. Januar

Freitag | SA 08:14 SU 16:53 MA 20:42 MU 10:16

Wochenspruch: Johannes 1,16

Wochenlied: EG 74 oder 398

Wir lesen Josua 6,11 – 27

Rahab

In der „ältesten Stadt der Welt“ gab es auch das „älteste Gewerbe der Welt“, natürlich. Wäre es dann nicht auch natürlich, dass die Bibel schon allein deswegen die Zerstörung Jerichos als angemessen ansieht? So, wie auch Sodom und Gomorra untergingen? Der weitere Erzählgang der Bücher Josua und Richter „präsentiert“ Stadt für Stadt, wie Kanaan scheinbar kriegsähnlich „gesäubert“ wird. Das Land gehört auf den ersten Blick den „neuen“ Bewohnern allein. Doch inmitten der grausamen Verwandlung Jerichos in einen Schutthaufen beginnt die Bibel mit einer anderen Geschichte. Rahab, gerade sie, überlebt. Sie wird bewahrt, obwohl alle Moralvorstellungen gegen sie sprächen. Ihr Gasthaus diente der Prostitution. Die ungebundene, männerlose Frau ernährte mit dem Gewerbe sogar Eltern und Geschwister. Sollte sie nicht als Erste die „Schärfe des Schwertes“ spüren? Rahab aber bleibt mit den „neuen“ Bewohnern „in Israel wohnen bis auf diesen Tag“. Ein Zeichen, dass sich innerhalb der Bibel selbst Protest erhebt gegen jegliche Vorstellung eines „gesäuberten“ Landes. Das wird durch die Sondierungen der Archäologie bestätigt. Es gab nie ein von Josua erobertes, zerstörtes Jericho. Der Schutthaufen lag schon ewig da. Aber Rahab, die lebte mit den Hebräern wirklich gemeinsam. Gut so, denn sie wurde eine von Davids Urgroßmüttern – eine Urahnin von Jesus.

Martin Burmeister

Wir beten

Gott, bewahre uns, wenn wir „einfache Lösungen“ suchen und sie erzwingen wollen. Öffne unsere Augen für das gelebte Leben in seiner Fülle, so dass wir miteinander leben können. Amen.

„Joshua fit the battle of Jericho“

Schon das Wort „fit“ im Titel weist auf den Ursprung dieses Gospelsongs hin. Korrekt müsste es „fought“ (kämpfte) heißen. Aber hier wird stolz und falsch im Slang gesungen. Das Lied ist ein einziger Protest. Es feiert das Bersten der Mauern. Wie alle Spirituals wurzelt es in der afro-amerikanischen Kunst, mit der Sklaven instinktiv die Befreiungsbotschaft der Bibel verstanden. Weil Gott die Freiheit ins Recht setzt, werden Mauern taumelnd niedersinken. Paul Robeson, Mahalia Jackson oder das Golden Gate Quartet machten den Song populär.

1815 † Matthias Claudius, christlicher Dichter in Hamburg | 1831 † Achim von Arnim, Dichter und Sammler von Volksliedern | 1872 † Franz Grillparzer, Dichter

Sonne und Schild 2022

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